More than just friends... Part 1

Merry Christmas, Baby

Lilly POV

"Merry Christmas, Baby!" erschien auf meinem Handydisplay, als ich die SMS öffnete. Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht, gefolgt von einer Träne. 
Es war Weihnachten. Die Jungs waren seit drei Wochen weg. Es war das erste Weihnachten seit fünf Jahren, das wir nicht zusammen verbrachten. Jared, Shannon und ich hatten immer schon ein paar Tage vorher angefangen zu feiern. Die Jungs folgen meistens nach Miami zu Constance, ihrer Mutter, und ich flog über die Feiertage immer zu meinen Eltern nach Deutschland. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, schließlich sah ich sie viel zu selten. 
Shannon war immer ganz verrückt nach Geschenken. So richtig erwachsen wird er nie. Jared hatte irgendwann beschlossen Weihnachten einfach vorzuverlegen. Ersten damit wir zusammen feiern konnten und zweitens, dass Shannon endlich Ruhe gab. Er konnte einen echt nerven. 
Doch dieses Jahr war alles anders. Nicht nur, dass ich nicht zu meinen Eltern flog, sondern bei meiner besten Freundin Jill feierte, sondern auch, weil die Jungs in Europa waren. Constance würde hin fliegen, aber ich konnte aus Los Angeles nicht weg. Ich hatte zu arbeiten.
Jared's Geburtstag hatte ich noch nie mitgefeiert. Das war einfach nicht machbar. Ich konnte nicht am 23. nach Deutschland fliegen und am 25. wieder zurück nur dass ich dann am 26. 12. rechtzeitig zu Jay's Party wieder da war. Aber das machte nichts. Silvester hatten wir auch immer zusammen verbracht, dann wurde eben gefeiert. 

Traurig legte ich das Handy beiseite. Ich hatte keine Lust zu antworten. Wahrscheinlich waren die Jungs mal wieder in irgendwelchen Bars unterwegs. In Europa war es mitten in der Nacht und ich war gerade erst von der Arbeit gekommen. Eigentlich wollte ich, wie die letzten Wochen auch, mich nur auf die Couch legen und die Decke über den Kopf ziehen. Ausgegangen war ich  seitdem die Jungs weg waren gar nicht mehr. Jill machte sich schon Sorgen und versuchte ständig mich zum Party machen zu animieren. Aber ich wollte nicht. Mir fehlten die Jungs. 
Gerade als ich die Augen geschlossen hatte, klingelte mein Handy. Ohne auf den Anrufer zu schauen schnappte ich mir das klingelnde Mistding und nahm ab.

"Was?" ranzte ich meinen Gesprächspartner an. Ich rechnete mit Jill, denn sie hatte schon angedeutet, dass wir unbedingt in diesen neuen Club gehen sollten, der gerade eröffnet hatte. Am anderen Ende hörte ich laute Musik und mindestens 100 Leute, die ausgelassen feierten. Anscheinend irgendeine Party.

"Wer ist das?" maulte ich weiter. Ich hasste es, wenn man nicht mit mir redete, obwohl man mich anrief.

"LILLY?" schrie Shannon am anderen Ende und ich hörte, dass er schon einiges getrunken hatte. "Ey, Leute... Warte mal, Lil!.... Darf ich mal?.... Nein, Jenny.... Ja, gleich.... Jay, lass mich... Lilly?"

"Shannon, regle deinen Scheiß da allein und ruf mich an, wenn du nüchtern bist und es ruhiger ist." blaffte ich ihn an und legte wieder auf. Ich hasste es, wenn Shannon angetrunken war und dann meinte mich anrufen zu müssen, wenn er auf irgendeiner Party war. Das wusste er genau. 
Keine Minute später klingelte mein Handy erneut. Stöhnend ging ich wieder ran und blaffte erneut: "Was?"

"Die Verbindung war unterbrochen." quäkte er ins Handy. Ja, Shannon. Die Verbindung war unterbrochen. Schon richtig - grinste ich in mich hinein. Irgendwie war er ja schon süß, wenn er nicht mehr so alles auf dem Zeiger hatte. 

"Frohe Weihnachten, Baby. Heute ist der 22. Dezember." quasselte er weiter und brachte mich tatsächlich zum lachen. Ja, stimmt. Es war der 22., unser Datum. Jetzt bereute ich es, dass ich auf die SMS gar nicht geantwortet hatte, aber dann hätte ich schließlich seine Stimme nicht gehört. Die Hintergrundgeräusche waren verschwunden, anscheinend war er nach draußen gegangen. "Lilly? Bist du noch dran?"

"Ja, Shan. Bin ich. Frohe Weihnachten." antwortete ich frostiger als ich eigentlich wollte.

"Was hast du ? Alles okay bei dir?" fragte Shannon sofort. Trotz seines vermeintlich angetrunkenen Zustandes fiel ihm so was sofort auf.