*Kapitel 63*

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Ich weiß nicht warum ich das tat, oder was es bringen würde Kate zurück zu lassen aber ich musste handeln, ich musste eine Lösung finden um Kate und die anderen Betroffenen zu retten. Ohne Umweg lief ich zu meinem Zimmer und registrierte Liv nicht als sie mir entgegen kam. "Hey Kilian...wo willst du denn so schnell hin?" ihre Begrüßung oder ihre frage hörte ich nicht und ich lief an ihr vorbei, sie sah mir nur verwirrt nach und ging anschließend ins Zelt um Kate zu besuchen.

Nachdem ich meine Uniform angezogen hatte und das Walki Talki an meinem Gürtel befestigt hatte ging ich los zum Bürgermeister, doch sehr weit kam ich nicht, denn eine Wutentbrannte Liv kam auf mich zu und im nächsten Moment verpasste sie mir eine heftige Ohrfeige "Au...was soll das Liv!?" fuhr ich sie an und rieb mir die Wange die anfing zu brennen "Das selbe könnte ich dich auch fragen du dämlicher Idiot! Kate ist am Ende und stirbt wahrscheinlich und das einzige was sie will ist das du bei ihr bleibst und sie nicht alleine lässt. Aber nein du drehst ihr den Rücken zu und machst irgendeinen scheiß auf eigene Faust! Hast du eine Ahnung wie sehr du sie verletzt hast? Das kann sie in ihrem jetzigen Zustand nicht gebrauchen! ALSO REIS DICH ZUSAMMEN MAN!" Schrie sie mich an und für ein paar Sekunden wusste ich nicht was ich darauf antworten sollte. Also beschloss ich es gar nicht erst zu versuchen mich zu verteidigen "Ich kann ihr nicht beim Sterben zu sehen ohne nicht vorher alles versucht zu haben ihr zu helfen!" Fuhr ich sie an und bei dem Gedanken an Kate's Zustand bekam ich wieder einen Kloß im Hals. "Aber wir arbeiten doch dran. Außerdem sind wir die ober Offiziere und nicht du! Wenn Kate ausfällt haben wir hier das sagen also halt dich gefälligst dran!" Liv war außer sich und sie konnte meine Lage einfach nicht begreifen "ich will nur mit dem Bürgermeister reden, ich hab mein Walki Talki dabei. Halt mich auf dem Laufenden" konterte ich. Antworten konnte sie nicht, denn ich drehte mich einfach weg und ging.

Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Kate und ich hoffte das sie verstand warum ich das tat, dass ich das für sie tat und ich hoffte sie würde mir verzeihen. Auf dem Weg zum Rathaus kam ich bei der Waffenkammer vorbei, bei der ich kurz stehen blieb. Keine Ahnung was mich im Rathaus erwartet aber vielleicht sollte ich auf Nummer sicher gehen. Ich sah mich um, um sicher zu gehen das mich keiner sah, schließlich konnten nicht eingeweihte sonst was denken. Als ich in der Waffenkammer stand sah ich erst die Wand an der Bögen und die Pfeile hingen. Mein Blick schweifte durch den Raum der nur durch ein Fahles Licht durch ein paar Holzlatten beleuchtet war. Bei einem Schrank mit Pistolen blieb mein Blick stehen. Ich ging hin und holte eine schwarze Pistole mit Holzgriff heraus. Kurz betrachtete ich die Waffe, dann steckte ich sie samt Munition in eine größere Tasche im innerem meiner Jacke und verließ die Kammer mit aufmerksamen Blick. Ohne noch ein weiteres mal stehen zu bleiben lief ich zum Rathaus.

Vor dem Rathaus hielt ich kurz inne, es war ein breites, weißes Gebäude das nicht sonderlich hoch war und am Eingang mit Säulen und Gebogenen Türen Verziert war. Drei Marmorstufen musste ich hochgehen um vor den Türen erneut stehen zu bleiben. Der Bürgermeister Lebt eindeutig über seinen Verhältnissen. Endlich betrat ich das Gebäude und stand an der Pforte wo eine Frau Mittedreißig zwischen mehreren Papierstapeln hindurch späte. Ihre Brille war verrutscht und ihre Hochsteckfrisur war zerzaust "Ja...Hallo! Was kann ich für sie tun?" Fragte sie als wäre Sie unter Zeitdruck "Ähm... wo ist der Bürgermeister?" Fragte ich sie unsicher und sie zeigte mit dem Finger zu einer Tür rechts von ihr "Danke" sagte ich nur und sie machte sich ohne ein weiteres Wort wieder an die Arbeit.

Ich klopfte an der Tür und hörte ein mürrisches "Herein!" Langsam öffnete ich die Tür und als ich sein Büro sah, kam mir fast mein Frühstück wieder hoch. Überall lagen Essensreste herum, einige waren frisch und andere bildeten bereits eine Kultur. Der Bürgermeister saß in seinem abgewetztem Stuhl und verschlang gerade ein Sandwich als ich reinkam. "Na wen haben wir den da? Kate's Liebhaber. Na wie geht es unserem Problemkind?" Bei jedem Wort das er sprach hatte ich mehr und mehr das Bedürfnis die Waffe zu zücken und auf ihn zu schießen. Seit wann bin ich nur so angriffslustig? "Schluss mit den Spielchen. Wie kann ich die Krankheit stoppen?" ich hatte keine Zeit für Smalltalk "Was meinst du?" Fragte er scheinheilig und in dem Moment rauschte mein Walki Talki und Liv's besorgte Stimme ertönte "Kilian? Kannst du mich hören?....Kate geht es immer schlechter sie ist ohne Bewusstsein und ihr Puls wird immer schwächer. Kilian? Bitte...du solltest hier sein. Sie hat nach dir gefragt." In mir kochte die Wut und die Verzweiflung als ich das hörte "Tun sie nicht so Scheinheilig! Sie haben das hier zu verantworten! Also wie kann ich das stoppen!?" Schrie ich ihn an und er lachte lauthals los "Und wieso sollte ich was damit zu tun haben?" Ich ballte meine Fäuste "Weil du es ihr quasi schon gesagt hast und es ihr gut ging bevor sie mit dir zu tun hatte!" Stellte ich fest und der Bürgermeister grinste mich finster an "Vielleicht bekommt eben jeder was er verdient" kam es trocken von ihm. Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurück halten, ich zückte die Waffe und zielte auf sein Gesicht "Hören sie auf mich zu verarschen und sagen sie mir wie ich das aufhalten kann!" Schrie ich "Die Liebe macht aus Menschen, Monster. Ich werde dir nichts sagen... das würde meinem Boss gar nicht gefallen" sagte er. Da ertönte wieder das Walki Talki und Liv... weinte und schrie in das Gerät "Kilian verdammt!... Kate braucht dich hier...sie..." weiter sprach sie nicht, sie stoppte, hatte das Gerät aber noch an und ich konnte die panischen Ärzte im Hintergrund hören "Herzstillstand! Wir verlieren sie! Defibrillator schnell!" Dann brach das Signal ab.

"Und so nimmt alles seinen Lauf" sprach der Bürgermeister als ich noch völlig unter Schock zu meinem Gürtel runter sah. Meine Hände zitterten und mein Herz raste. Er zückte plötzlich auch eine Waffe die er unter dem Schreibtisch hervorholte und zielte auf mich. Ich reagierte Blitzschnell, hob meine Waffe an und schoss. Genauso wieder Bürgermeister.

In einem Moment traf die Kugel des Bürgermeisters mein Walki Talki und zerfetzte es in tausend kleine Stücke. Während meine Kugel seinen Brustkorb traf und er keuchend umkippte. Ich schluckte und starrte völlig unter Schock dort hin wo der Bürgermeister gerade noch stand. Langsam ging ich schließlich um den Schreibtisch herum und sah das der Bürgermeister noch nach Luft schnappte. Als ich mich zu ihm runter beugte starrte er mich an "So... jetzt hast du... was du wolltest" das waren seine letzten Worte. Ich stand auf und sah mich leicht panisch im Raum um und während ich den völlig eingesauten Raum betrachtete, sah ich zu den Überresten des WalkiTalkis das auf dem Teppich verstreut lag. Wie es Kate wohl geht?... oder lebt sie überhaupt noch? Gedankenverloren starrte ich weiter auf die selbe stelle, bis ich etwas unter dem Teppich erkannte der leichte Wellen schlug. Mit zittrigen Beinen ging ich zu der Stelle und hob den alten, dreckigen Teppich an. Darunter befand sich eine alte Falltür an dem ein Eisenring zum anheben befestigt war. Knirschend öffnete ich die Klappe wo eine Betontreppe in die Dunkelheit führte. In meiner Hosentasche hatte ich eine kleine Taschenlampe, die ich hervorholte und mit dem wenigen Licht das sie Lampe machte, ging ich die Treppe runter. Unten erwarteten mich kahle, kalte Betonwände und Regale voll mit Dosennahrung "Ein Bunker? Wofür brauchte er das denn und wann hat er das Ding gebaut?" Fragte ich mich leise und erkunde den Bunker weiter. In zwei Weiteren Kammern befanden sich Bad und ein Wohnbereich. Vor was wollte der sich hier unten Verstecken? Bald beschloss ich wieder Rauf zu gehen, machte die Klappe zu und den Teppich drüber, dann ging ich langsam in Richtung Zelt um Liv zusagen was gerade passiert war. Doch wollte ich dort hin? Wollte ich wissen ob Kate lebte oder... Tod war? Ich bekam Gewissheit in dem Moment als ich zitternd vor dem Zelt stehen blieb... 

The survivors - Kampf gegen den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt