*Kapitel 64*

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Kate Perspektive

Ich hatte schon mit dem Leben abgeschlossen, als mir das Atmen immer schwerer fiel, als ich zu schwach war auch nur ein Wort über meine Lippen zu bringen und als ich meine Augen nicht mehr offen halten konnte und mein Bewusstsein verlor. Das letzte was ich sah, war Liv die in Tränen ausbrach und verzweifelt in ihr Walki Talki schrie, doch was sie sagte hörte ich nicht mehr, denn um mich herum wurde alles Kohlrabenschwarz.

Ich fand mich in einer Art Traum wieder. Ich Stand in mitten eines Dunklen Waldes auf einem schmalem Pfad und sah in die Dunkelheit. Als ich an mir runter sah bemerkte ich das ich meine Uniform und meine Ausrüstung trug. Wo bin ich hier? Mein Gefühl sagte mir, dass ich in den Dunklen Wald laufen sollte, doch als ich den ersten Schritt gehen wollte hörte ich einen Raben der sich hinter mir auf einen Ast niedergelassen hatte. Schnell wandte ich mich zu dem Raben um und blickte in seine schwarzen Augen. Der Rabe drehte seinen Kopf nach hinten und ich folgte seinem Blick. Plötzlich blendete mich ein helles Licht und ich hob meine Hand um meine Augen zu schonen. Nachdem sich meine Augen einigermaßen daran gewöhnt hatten wandte ich mich ein letztes mal der Dunkelheit zu und sofort Krähte der Rabe erneut und machte eine Ruckartige Kopfbewegung in Richtung Licht. Er wollte das ich Kämpfte und nicht einfach im Jenseits verschwand und auch ich musste daran denken was ich alles zurücklassen würde, wenn ich jetzt gehen würde. Ich könnte Kilian niemals sagen was ich für ihn empfand. Wieder Blickte ich in die Augen des Raben und lächelte, dann wandte ich mich dem Licht zu, atmete noch ein mal tief durch und lief ins Licht.

Panisch riss ich die Augen auf und saß aufrecht im Bett. Die Ärzte machten einen Satz nach hinten, ich setzte mich auf und starrte erst auf meine Zittrigen Hände und dann schweifte mein Blick durch den Raum. Einer der Ärzte stand mit den Pads eines Defibrillator's vor mir und wollte mir eigentlich gerade einen schlag verpassen. Ich war wieder im Zelt. Meine Atmung war schnell aber gleichmäßig, sofort überprüften die Ärzte meine Vitalwerte und meinten es sei alles in Ordnung doch eine Erklärung kannten sie nicht. Liv saß immer noch auf ihrem Stuhl und umklammerte mit Tränen in den Augen und zitternden Händen das Walki Talki. Gesagt hatte sie noch nichts. Sie starrte mich nur mit einer Mischung aus Angst und Erleichterung an. An den Traum selber konnte ich mich nicht wirklich erinnern, dass einzige was mir im Gedächtnis blieb war der Rabe der auf einem Ast saß und hinter ihm das helle Licht, der Rest war verschwunden. Ich sprang vom Bett auf, ich wollte nach draußen. Ich konnte dieses Zelt nicht länger von innen sehen. Doch als ich nach draußen gehen wollte hielt mich einer der Ärzte auf "Nicht so schnell. Du kannst jetzt nicht einfach los laufen, wir müssen noch einige Tests machen" ich schlug seine Hand weg "Warum? sie können mich nicht hier behalten wenn es mir gut geht und sie nichts finden können!" fuhr ich ihn an und riss mir vor seinen Augen die Infusionsschläuche aus dem Arm. Etwas zog mich nach draußen. Keine Ahnung was aber ich wollte einfach hier raus. Eine Schwester kam zu uns und berichtete das auch die anderen betroffenen aufgewacht waren und es ihnen gut ging. "Na also, dann machen sie ihre Tests. Aber nicht mit mir!" stellte ich klar und lief raus.

Ich schob die Plane des Zeltes bei Seite und als ich draußen stand überrollten mich Freude, Trauer und Glück wie eine Welle als ich Kilian vor dem Zelt stehen sah. Er sah mich nur entsetzt an und in seinen Augen sah ich, dass er nicht glauben konnte was er sah. Ich musste zu ihm und es ihm endlich sagen, also rannte ich mit Tränen in den Augen auf ihn zu und Umarmte ihn als hätte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Weinend vergrub ich mich in seiner Jacke und sprach unter Tränen aus, von dem ich dachte ich könnte es ihm nicht mehr sagen "Ich Liebe dich auch... Kilian" er spannte sich an als ich das sagte und drückte mich gleich darauf fester an sich. Eine Weile standen wir einfach so da, keiner sagte etwas. Mir wurde kalt und ich bemerkte das ich nur ein graues Shirt und eine Jogging Hose trug und bis zu den Knöchel im Schnee stand. Kilian legte seinen Schal und seine Jacke ab und gab sie mir Lautlos. Die Jacke und der Schal wärmte mich sofort. Kurz lächelte ich ihn an dann wurde ich ernster "Wie hast du das geschafft? Liv meinte das du eine Lösung finden wolltest und offenbar hast du das ja" fragte ich ihn schließlich und seine Miene verfinsterte sich, er antwortete nicht sofort "Kate... ich werde dir alles erzählen...versprochen... aber nicht hier" erklärte er, was in mir ein besorgtes Gefühl auslöste "Oh... Ok... Dann lass uns einfach woanders hingehen" sagte ich unsicher und Kilian lächelte leicht und legte seine Hand auf meine Schulter "Erst muss ich noch was erledigen. Ich hol dich später zu Hause ab ok?" fragte er und ich nickte besorgt und als er sich gerade wegdrehen wollte stand plötzlich die Stadtwache mit Schrotflinten vor uns und zielten in unsere Richtung.

Kilian hob automatisch seine Hände und auch ich wurde panisch und wollte zu ihm rennen doch jemand packte mich plötzlich am Arm und hielt mich zurück, als ich hoch sah, stand mein Dad dort und hielt mich mit festem griff "Was soll das Dad?... lass mich sofort los!" fuhr ich ihn an während ich versuchte mich zu befreien, doch er lies nicht los. Der Kommandant der Stadtwache trottete durch die Menge und blieb mit ernstem Blick vor Kilian stehen. Er holte Handschellen aus seiner Jacke und zeigte sie Kilian "Kilian hiermit Verhafte ich sie wegen des Mordes an dem Bürgermeister" sprach er und drehte Kilian zu mir, um ihm seine Hände auf dem Rücken zu fesseln. Was passiert hier? Kilian ein Mörder? drehen jetzt alle durch!? Meine Knie gaben nach und ich kniete im Schnee "Kilian... sag mir das, dass nicht war ist!" fuhr ich ihn entgeistert an und es regte sich rein gar nichts in seinem Gesicht. Tränen rollten unkontrolliert über meine Wange als ich ihn ansah "Abführen!" rief der Kommandant der Stadtwache und zwei der Wachen steckten die Gewähre weg und packten Kilian unsanft an den Armen und zogen ihn mit sich "Wartet... Nein!... KILIAN!" schrie ich ihnen nach doch sie Ignorierten mich und gingen einfach weiter.

Der einzige der noch da war, war mein Dad der mich wieder auf die Beine zog "Kate... KATE!" schrie er mich an doch ich weinte nur, dann schüttelte er mir mich, damit ich wieder zu klarem verstand kam doch das half nicht. Ein klatschendes Geräusch schallte durch die Luft als mein Vater mir eine Ohrfeige verpasste und ich ihn entsetzt anstarrte. Ich riss mich von ihm los „Kate... es tut mir leid" sagte er und starrte auf seine Hand aber ich ignorierte ihn, die ganze Sache war einfach zu viel für mich und ich konnte nur an Kilian denken "Das kann nicht sein... Kilian ist kein Mörder!" versicherte ich ihm "Er ist neben Sache. Was ist mit dir? Seit wann bist du wieder Gesund?" fragte er unsicher "Seit zehn min, dann habt ihr Kilian verhaftet. Ihr Idioten! Er hat mir das Leben gerettet" fuhr ich ihn an "Rede nicht so mit mir ich bin dein Vater!" fuhr er mich jetzt auch an "Ich stehe trotzdem über dir! Und Väter die ihre Kinder schlagen sollten sich so nicht nennen dürfen" stellte ich klar und jetzt sagte er nichts mehr.

"Vor zehn Minuten?" fragte er plötzlich noch mal nach "Ja" antwortete ich immer noch wütend "Da wurde der Bürgermeister getötet" stellte er fest und lief dann los. Ich sah ihm nur verwirrt hinter her. Da bin ich für ein paar Tage außer Gefecht und hier läuft gar nichts mehr so wie es laufen sollte. Nachdenklich lief ich nach Hause um meiner Mom zu sagen das ich wieder gesund war. Ich ging die jüngsten Ereignisse noch mal im Kopf durch und kam zudem Schluss das Kilian und der Mord an dem Bürgermeister etwas mit der plötzlichen Heilung zu tun haben mussten und ich werde herausfinden was...



The survivors - Kampf gegen den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt