Ich schrieb Alice und Michelle schnell eine Nachricht, dass ich heute nicht zum Training kommen würde. Die beiden meinten daraufhin, dass sie vorbeikommen würden.
Ich legte mich wieder in mein Bett und schlief noch bis 12:00 Uhr, da ich vollkommen erledigt war.
Mittags kamen Michelle und Alice und wir beschlossen alle zusammen, in den Pool zu gehen. Ich zögerte eine Weile, bis ich meinen Bikini anzog.
Man würde die Narbe auf meinem Bauch sehen.
Vertrau ihnen, sagte mir eine Stimme in meinem Kopf.
Ich nickte entschlossen und machte mich auf den Weg nach draußen, wo Michelle und Alice am Pool standen. Ich grinste böse und schlich mich an sie heran.
Mit einem lauten 'Platsch' landeten die beiden im Wasser. Als sie an die Oberfläche kamen, war ich ihnen schon hinterher gesprungen. Die beiden begannen, mich mit Wasser abzuspritzen.
Ich war ihnen unterlegen, bis El dazukam und mir half.
Die Jungs standen am Rand und lachten uns aus. Liv setzte sich an den Rand und ließ ihre Beine ins Wasser baumeln.
Ich ließ meinen Blick zu den Jungs schweifen. Allesamt in Badehose und oberkörperfrei. Wie viele Fangirls mich wohl gerade beneideten?
Mein Blick wurde magisch von Liam angezogen. Man konnte ein leichtes Six-Pack erkennen, was echt heiß aussah. Ich versuchte meinen Blick wieder von ihm abzuwenden, was mir letztendlich auch gelang.
Die Jungs sprangen zu uns ins Wasser, außer Zayn, wobei sie so viel spritzten, dass Liv ebenfalls nass wurde. Zayn setzte sich zu Liv an den Rand und ließ ebenfalls seine Beine über dem Wasser baumeln.
„Ich mag Wasser nicht, ich kann nicht schwimmen.", erklärte er uns.
Auf einmal kreischte El auf, Louis war untergetaucht und hatte sie auf seine Schultern gehoben. Michelle hatte sich von hinten an Alice gekuschelt, Harry und Liam veranstalteten ein Wettschwimmen, Niall und ich unterhielten uns, während wir im Wasser planschten.
Irgendwann kamen wir alle aus dem Wasser und legten uns auf die Wiese. Ich entspannte mich gerade, als El plötzlich etwas fragte, was mich in die Wirklichkeit zurückschleuderte.
„Was ist das da auf deinem Bauch?"
Ich zuckte heftig zusammen, die Narbe hatte ich beim Schwimmen völlig vergessen. Ich versuchte, sie mit meiner Hand zu verdecken, aber alle hatten sie gesehen. Ich schluckte.
„Das ist eine längere Geschichte.", versuchte ich sie abzuwimmeln, aber Alice machte mir einen Strich durch die Rechnung.
„Wir haben Zeit."
Verdammt, ich wollte es ihnen doch erzählen, oder nicht? Ich wollte diese Geschichten nicht mehr alleine tragen. Ich öffnete den Mund und begann zu erzählen.
„Die Narbe ist schon sieben Jahre alt, ich war dreizehn, als ich sie bekommen habe. Es war spät abends und meine Mutter ist betrunken und high nach Hause gekommen. Sie hat mich angeschrien.
Ich weiß nicht mehr genau, was sie gesagt hat. Das kam öfter vor, da Mama oft Drogen nahm. Ich wollte sie ins Bett bringen, schlafen half immer, sie musste ihren Rausch ausschlafen. Ich wollte sie in ihr Zimmer ziehen, aber sie hat sich gewehrt.
Auch das war ich gewohnt, sie war aggressiv, wenn sie betrunken war. Aber diesmal war es schlimmer, sie hat mich zu Boden geschlagen." Ich machte eine kurze Pause, um in erschütterte Gesichter zu sehen.
„Ich bin in die Küche gekrochen, um von ihr weg zu kommen, aber sie ist mir gefolgt. Ich habe mich an einem Schrank hochgezogen und stand vor ihr. Sie hat mich angeschrien, dass ich nichts wert wäre, ich wäre ein nutzloses Stück Dreck.
Ich hab sie angefleht, dass sie aufwachen soll, sie wusste nicht, was sie gesagt hat. Ich wollte in mein Zimmer laufen, aber sie hatte auf einmal ein Messer in der Hand, was sie über meinen Bauch gezogen hat. Ich bin weggelaufen und habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen."
Ich schniefte, bei dieser Erinnerung kamen mir die Tränen. Ich spürte, wie mir jemand einen Arm um die Schultern legte. Ich wich sofort zur Seite hin aus, um den Arm abzuschütteln.
„Hey, ich bin's, ich tue dir nichts.", hörte ich eine sanfte Stimme sagen. Liam!
Er legte seinen Arm vorsichtig wieder um mich, diesmal zuckte ich nur kurz zurück. Liam gab mir dieses Gefühl von Sicherheit. Als er das bemerkte, zog er mich vorsichtig näher an sich heran.
Ich atmete tief durch, ich musste das wenigstens noch fertig erzählen.
„Am nächsten Morgen, hab ich sie auf der Treppe gefunden. Sie ist gestolpert und war zu schwach zum Aufstehen, dann ist sie dort eingeschlafen. Ich bin danach eine Woche mit einem Verband um meinen Bauch herumgelaufen.
Sie hat sich tausendmal entschuldigt, aber das habe ich ihr nie wirklich verziehen, das wusste sie auch. Danach hat sie aufgehört, immer Drogen zu nehmen. Deswegen war sie nie wieder high oder betrunken. Das ist die positive Sache daran, ansonsten hätte es Liv nicht gegeben."
Ich hatte ihnen erzählt, warum ich keine ordentliche Familie hatte, bis ich nach London gezogen bin. Meiner Mutter hatte ich das nie verziehen, erst jetzt, als sie tot war, begann ich, damit klarzukommen.
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Gotta be you [One Direction]
FanfictionAls Trace die Zusage der Dance Academy in London bekommt, ist sie sofort Feuer und Flamme. Sie will ein neues Leben bei ihrem Vater beginnen. Aber man kann sein ganzes Leben nicht einfach hinter sich lassen. Wer fängt sie auf, wenn sie fällt? - It'...