Kapitel 2

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Sie schauten mich wartend an.
Ich musterte den vorderen und sofort fielen mir seine wunderschönen Augen auf. Seine Haare so...STOPP so etwas darfst du nicht denken!
Du wirst hier keine Freunde finden denn die enttäuschen einen nur. Und so einer erst recht der nutzt dich doch nur aus.

Verlegen räusperte ich mich, murmelte ein Sorry und drängte mich an ihnen vorbei Richtung Ausgang.

Neben der Tür stand Selina, die andere neue und sie lächelte mir zum Abschied zu.

Mittlerweile konnte ich schon ziemlich gut meine Schmerzen überspielen. Es merkte kaum jemand, dass es mir schlecht ging. Hat auch seine Vorteile, denn ich möchte nicht über Niko reden, das würde alles nur schlimmer machen.

Am Abend ging ich noch etwas raus um den Kopf frei zu bekommen, während ich durch den Park schlenderte kam eine Gruppe von schwarz gekleideten Personen auf mich zu.

Ich gebe es grundsätzlich nicht gerne zu wenn ich Angst habe, doch in dem Moment hatte ich wirklich Angst. Ich wusste eigentlich gar nicht so richtig warum, doch ich wohnte hier ja schließlich erst seit einem Tag und wusste gar nicht was hier immer so abging.

Mein Herz klopfte immer stärker je näher sie kamen ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte, ich konnte mich ja schlecht umdrehen und davon rennen. Auch wenn ich gerade nichts lieber getan hätte.

Deshalb setzte ich mich auf eine Bank und schaute in mein Handy. Meine zittrigen Hände könnten ja nicht mal eine Nachricht tippen, aber so wusste ich wenigstens wo ich hinschauen konnte.

Als sie genau neben mir standen schaute ich sie in den Augenwinkeln an und bemerkte, dass es die von der Schule waren.

"He Jannik ist das nicht die, die du heute verteidigt hast?", bemerkte einer und lachte blöd.
"Halt doch dein Maul ich finds nur dumm wenn man neue gleich so blöd anmacht!"
"Haha sowas aus deinem Mund zu hören ist ja mal was ganz neues."

Mir war diese Situation wirklich unangenehm, doch dieser Jannik warf mir einen kurzen Blick zu und lächelte schief.

Warum tat er das?

Denn das was ich so gehört hatte war genau das Gegenteil von dem wie er zu mir war.

Nach kurzer Zeit machte ich mich auf den Heimweg und musste die ganze Zeit darüber nachdenken.

Denk nicht die ganze Zeit daran! Das ist nicht gut mit so etwas verschwendest du nur deine Zeit!

***

Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf, schnell stand ich auf zog einen großen Pullover und band meine Haare irgendwie zusammen.

In der Schule angekommen saß ich mich alleine in eine Ecke und wartete bis der Unterricht begann.
Nach einer Zeit bemerkte ich Selina die sich neben mich setzte, doch keiner von uns sagte etwas.

Das haben wir wohl gemeinsam, dass wir beide nicht gesprächig sind. Da bin ich wirklich froh weil das wäre das letzte was ich gebrauchen könnte.
Eine die mich die ganze Zeit volllabert und die ganze Zeit Fragen stellt.

Also saßen wir da, ihr fielen ein paar Strähnen von ihren dunklen Haaren ins Gesicht die sie mit einem Bandana zurückgebunden hatte. Sie betrachtete ihre schwarz lackierten Fingernägel doch es war eine angenehme Stille.

In der Pause saß ich mich wieder auf die Bank in der Ecke und Selina setzte sich zu mir.

Wir lächelten uns an.

Verlass mich nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt