Kapitel 1

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Alle Glieder vom müden Körper gestreckt lag ich auf der frisch gemähten Wiese unseres Vorgartens.

London. Eine große, schöne und beliebte Stadt voller Sehenswürdigkeiten und vielen Menschen.

Da konnte es einem schon mal zu viel werden, vor allem, wenn man den ganzen Tag in einem Blumenladen gearbeitet hatte und sich mit schlecht gelaunten, sich im Stress befindenden Kunden rumschlagen musste.

Seufzend richtete ich mich auf, die Sonne hatte sich jetzt genau in meinem Gesicht platziert. Aber das erinnerte mich daran, dass ich ja eigentlich noch den Rasenmäher beschäftigen sollte und jetzt schon wieder zu lange herum gelegen hatte.

Gähnend schlenderte ich zur Garage und schob den alten Ableger-Rasenmäher meines Großvaters in den Garten.

In Gedanken verloren bewegte ich den Mäher über die Wiese und bemerkte nicht, wie ich einige Stellen mehrmals abfuhr.

Nach einer langen Zeit hatte ich das Gerät wieder weggeräumt und bewegte mich nun, mit knurrendem Magen, auf die Küche zu.

Mein gut gelaunter Vater wendete gerade das Rührei in der Pfanne und lächelte mich, als ich den Raum betrat, an.

"Na, hast du gemäht?", fragte er grinsend und deutete auf den Garten.

"Ja, ich hab es fast vergessen.", antwortete ich und öffnete den Kühlschrank.

Tomaten, Salami, Gurken, Salat, Käse, Milch, Nutella.

Ich schloss ihn wieder.

Es war eben nichts drin.

"Gedulde dich noch einen Moment, gleich ist das Essen fertig. Du kannst ja schon mal die Teller rausstellen.", bemerkte mein Vater, der meine Handlung richtig gedeutet hatte.

Murrend zog ich die Teller aus dem Schrank und verteilte sie auf dem Esstisch.

Durch das ziemlich laute Geräusch, welches die Teller verursachten als ich sie auf dem Glastisch abstellte, kamen auch meine Schwester Hannah und ihre Freundin Ellen die Treppe hinunter.

Gemeinsam am Tisch sitzend besprachen wir das Tagesgeschehen und ich wurde wieder viel zu viel über meinen Arbeitstag ausgefragt. Es war ja schon schlimm genug, dass ich in den Sommerferien arbeiten musste, aber sich dann auch noch am Abend mit der Arbeit zu beschäftigen war zu viel des Guten.

Ich beschloss nur noch zu nicken und ab und zu ein "ja" und ein "du hast recht" von mir zu geben.

Während diesem äußerst schlauen Prozess begutachtete ich meine Gabel.

Sie war.. gabelig.

Nein, du kannst diese Gabel besser beschreiben, dachte ich und konzentrierte mich mehr.

Durch das häufige Benutzen war sie ein wenig zu doll gebogen. Ihr Blick wanderte zum Griff. Er war schwarz und aus Plastik.

Ok, das war bescheuert.

Genervt beschloss ich mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren, als ich jedoch wieder in die Runde blickte bemerkte ich, dass nun Hannah ausgefragt wurde.

Plötzlich endete das Gespräch jedoch und alle sahen mich belustigt an.

"Wieder da?", fragte mein Vater lachend.

"Ja.", murmelte ich und fragte mich was ich wohl verpasst hatte.

Nach dem Abendbrot begab ich mich schließlich in mein Zimmer um mich auszuruhen. Es war bereits dunkel draußen und ein paar Regentropfen tänzelten die Fensterscheibe entlang. Gelassen ließ ich mich in meinem Sessel am Fenster nieder.

Wie sehr ich diesen Platz doch liebte. Ich konnte aus dem Fenster in den Wald sehen und hatte ein Mal nicht das Gefühl in einer Stadt mit Massen an Gewimmel zu leben. Einfach mal Ruhe und Stille.

Und während ich so in die Dunkelheit blickte,
hatte ich das Gefühl ein Licht wahrgenommen zu haben.

Ich sah genauer hin, doch ich konnte nichts finden. Schnell stand ich auf und ging zum Fenster. In den nächtlichen Wald starrend bemerkte ich schließlich einen Schatten, der über die Wände huschte.

Erschrocken fuhr ich herum und starrte den Schatten an. Er war einfach so da. Man könnte meinen es wäre mein eigener gewesen, aber so war es nicht. Stocksteif stand ich da und konnte meinen Blick nicht von der Wand abwenden.

So schnell wie der Schatten gekommen war, verschwand er auch wieder und ließ mich mit hohem Herzschlag allein zurück.

Was war das denn?

Zitternd stieg ich in mein Bett und hoffte inständig, dass es nur eine Einbildung gewesen war. Ein Nebeneffekt der starken Müdigkeit.

Unruhig schlief ich schließlich ein. Jedoch mit dem Gefühl beobachtet zu werden.

Mitten in der Nacht wurde ich von einem lauten Knall geweckt, der gruseliger Weise aus meinem Zimmer kam.

Ich schreckte hoch und sah mich hektisch in meinem Zimmer um. Nichts außer Dunkelheit und einem Schatten.

Warte, ein Schatten?

Ich hielt die Luft an. Verdammt was war das bloß?

Aus Reflex zog ich meine Decke weiter nach oben. Es war, als käme der Schatten auf mich zu und schließlich stand er genau vor mir.

Er Strecke seinen Arm nach mir aus.
Langsam kam dieser mir näher bis er mich schließlich berührte.

————
Soooo, das war das erste Kapitel meiner Fantasy Triologie. (Bzw. des ersten Buches "Schattenlichter")
Ich hoffe es wird euch gefallen und ich kann euren Lesedurst ein wenig stillen und euch für mein Buch begeistern.
Bei Verbesserungsvorschlägen oder Kritik hoffe ich, dass ihr euch an mich wendet und es mir in die Kommentare schreibt. Über ein Vote würde ich mich sehr freuen, vorausgesetzt euch gefällt mein Buch. (Alles kein Muss! ;) )

Na dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag/Abend was auch immer😂❤️

Schattenlichter - Das Leuchten in der FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt