Füße, Steine und Du

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Alles was Ich sah waren meine Füße, in den uralten Chucks die eigentlich Schon total kaputt waren, und der Boden der unter ihnen hinweg zu fließen schien.

Ich sollte nicht so miesepetrig auf meine Schuhe starren, dachte Ich und versuchte mich aufzurichten. Doch die Sonne blendete mich so sehr, dass Ich meinen Blick wieder senken musste. Und wieder waren da nur diese Schuhe über dem fließenden Boden. Immer einen Fuß vor den anderen.

Mein Gang war langsam und irgendwie unregelmäßig. Alles in meinem Kopf drehte sich. Ich schloss für einen Moment die Augen, doch sobald der Boden aus meinem Gesichtsfeld verschwunden war stürzte alles wieder auf mich ein jedes einzelne Wort aus deinem Mund hallte in meinem Kopf wieder. Wieder und wieder.

Ich hob meine Augenlieder wieder und lenkte meine ganze Konzentration auf meine Schuhe. Versuchte verzweifelt Dich aus meinem Kopf zu verbannen. Stück für stück ersetzte Ich Dich durch die Steine auf dem Boden.

Immer gleichmäßig, immer einen Fuß vor den anderen. Nur nicht aus dem Tackt kommen. Immer im Rhythmus des Vergessens. Die Steinart mit der der Boden gepflastert war wechselte und es dauerte einen Augenblick bis Ich meinen monotonen Rhythmus wiedergefunden hatte. Einen Augenblick in dem du Dich sofort wieder in den Vordergrund drängtest. Sofort wieder von mir Besitz ergriffst.

Die neuen Steine waren rot. Rot die Farbe der Liebe.

Du.

Nein! Es.war Kein reines schönes liebes-rot, sondern eher ein dreckiges hinterhältiges  hass-rot.

Du.

Eine Bordsteinkante.

Reflexartig blieb Ich stehn. Meine Augen wanderten auf die Straße. Ein Auto blieb gerade stehn und bedeutete mir, Ich könne die Straße überqueren. Also setze Ich mich wieder in Bewegung. Langsam. Zu langsam. Ich hatte das Gefühl, Ich würde niemals die andere Straßenseite erreichen. Ich dachte an den Autofahrer, der jetzt die ganze Zeit warten musste bis Ich die Straße überquert hatte. Womöglich hatte er einen wichtigen Termin, zu dem er nicht zu spät kommen durfte. Also zwang Ich meine Beine sich schnell zu bewerten, doch es fühlte sich Falsch an.

Falsch.

Falsch wie Du und Ich.

Ich musste mich bemühen, Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Wie konnte ein Mensch so schnell laufen? Ich war der festen Überzeugung, dass Ich gehen noch nie in meinem Leben als so anstrengend empfunden hatte. Und doch war es nicht unangenehm.

Ich wollte Laufen. Und jeder Schritt der mich meinem Haus näher brachte war ein Schritt in die Falsche Richtung.

Sobald Ich die Straße hinter mir gelassen hatte verfiel Ich wieder in meinen immer gleichen Trott. Je langsamer Ich Lief, Um nur nicht zuhause an zu kommen, desto schneller schien der Hauseingang näher zu kommen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2014 ⏰

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