Feuer und Wasser

Urlaub

Veränderungen. Wir mögen sie nicht. Wir haben Angst davor. Aber wir können sie nicht aufhalten. Entweder passen wir uns den Veränderungen an oder wir bleiben zurück. Es tut weh zu wachsen. Wer sagt, er wäre nicht so, der lügt. Aber die Wahrheit ist, je mehr sich Dinge verändern, umso mehr gleichen sie sich. Und manchmal - manchmal ist Veränderung etwas Gutes. Und manchmal ist Veränderung alles."
- unbekannt

„Puh.“ seufzte Regina Mills und hätte am liebsten den Kopf auf ihren Schreibtisch fallen lassen. 

Stattdessen griff sie hinter sich in ein Regal und holte eine angebrochene Flasche Whiskey hervor, um ihr Glas nachzufüllen. Sie würde die Nacht durchmachen, damit endlich dieser verdammte Papierkram vom Tisch war. Koste es, was es wolle. Zur Not war da ja auch noch ihre Magie um sich ein bisschen selbst aufzuputschen...

Sie schalt sich selbst, einem solchen Gedanken auch nur nahe gekommen zu sein und nippte vorsichtig an ihrem Whiskey. Nur nicht zu viel auf einmal. Gerade als Bürgermeisterin die sich ständig um alles kümmern musste durfte man solchen Versuchungen nicht nachgeben, auch wenn es besonders verlockend war, wo sich doch alles in Reichweite befand und man sich nur allzu oft seliges Vergessen wünschte. Obwohl sie nun von fast allen Leuten gemocht und akzeptiert wurde, gab es doch immer wieder Schwierigkeiten, die einen manchmal an den Rand des Wahnsinns treiben konnten.

Das war der Grund, warum sie sich eine harte Schale zulegt hatte. Und wenn alles mal wieder zu viel wurde, griff man eben zu Hilfsmitteln, um sich nicht von grausigen Bildern der Vergangenheit und dem Druck der anderen unterkriegen zu lassen. 

Und egal, wie sehr sie manchmal diesen verfluchten Papierkram, das Zaubern, oder die vielen Probleme die Storybrooke immer wieder auftraten hasste, ihren Job und den verdienten Respekt der anderen wollte sie ganz sicher nicht verlieren. Sie wusste das Privileg, endlich Frieden zu haben  nämlich durchaus zu schätzen und wollte sich nicht wieder alles ruinieren, was bei ihr leicht passieren konnte.

Also machte sie sich wieder daran, einige Berichte zu verfassen und im Computer abzuspeichern, auch wenn es schon spät am Abend war und das mal wieder Überstunden bedeutete und ihre Schrift mit der Zeit nicht gerade lesbarer wurde. Doch wen interessierte das schon? Diese Berichte las sich doch eh nie wieder Jemand durch. Früher hätte sie anders gedacht. Sie wollte immer alles perfekt und geordnet haben, doch mit der Zeit wurde es ihr immer mehr egal. Die ganze Zeit die sie mit diesen Berichten zutun hatte zehrte an ihren Nerven.

Die einstige Königin hatte gerade mal 10 Minuten gearbeitet, als das öffnen der Tür ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte und einen freudestrahlenden David Nolan zum Vorschein brachte. 

Nolan grinste, als hätte er nicht auch die letzten 2 Monate ohne Urlaub bei all dem täglichen Chaos in Storybrooke verbracht und keinen nervtötenden Papierkram zu erledigen. Manchmal beneidete Regina ihn um die Fähigkeit, so leicht glücklich zu werden. Ab und zu kam ihr der einstige Prinz  wirklich wie ein Kind vor, dem man nur ein Spielzeugschwert in die Hand drücken musste und das dann erstmal für eine ganze Zeit lang glücklich und beschäftigt war.

„Regina!“ rief der David fröhlich, was Regina's Laune irgendwie nur noch verschlechterte. Sie konnte nichts weniger ausstehen, als gut gelaunte Menschen, wenn sie selbst in deprimierender Arbeit begraben war.

„Was ist denn?“ knurrte die Bürgermeisterin. „Hast du wieder ein neues Problem in Storybrooke gefunden oder störst du mich nur zum Spaß bei der Arbeit?“

David's Miene wurde sofort ernst und er näherte sich vorsichtig dem Schreibtisch der Bürgermeisterin. „Sag Mal, hast du denn keinen Henry  oder sonst wenn hier, zu denen du nett sein musst?“

„Ne, sind alle weggerannt.“ 

David schmunzelte. „Papierkram, hm?“

„Ja. Da wird man schon zur guten und netten  Bürgermeisterin und was muss man machen? Dokumente ausfüllen.“ brummte Regina und schwenkte ihr Whiskeyglas in der Luft herum, sodass der Inhalt gefährlich schwankte.