The Lone Wolf [BoyxBoy] (slow Updates) #wattys2017

Kapitel 8

~Derek~

Nach Zacks spektakulären Abgang verzog ich mich erstmal in mein Büro und versuchte die Schule unseres Dorfes zu erreichen. Es würde mich noch einige Überredungskunst kosten Zack an die Schule zu bringen, so ganz ohne Papiere, aber ein ehemaliges Rudelmitglied und alter Freund meines Vaters war dort Schulleiter. Ich brauchte eine geschlagene Stunde, bis alles soweit geregelt war, dass Zack ab Montag in die Schule gehen konnte. Erstmal auf Probe. Cäcilia unterzubringen stellte sich als leichtere Aufgabe heraus, denn der Kindergarten nahm sie gerne auf. Ich lehnte mich erschöpft zurück, um für ein paar Minuten die Augen zu schließen, als mich Lydia per link erreichte.

~Die anderen meinten ich soll dir nichts sagen, aber wir haben gerade zwei Streuner gewittert. Sie holen jetzt Zack~

Verdammt! Schnell bedankte ich mich bei Lydia, um gleich danach aufzuspringen. Ich rannte durch den Flur und kam schlitternd vor Zacks Zimmer zum stehen, in der Hoffnung, dass er noch nicht los war. Leider wurde meine Hoffnung zunichte gemacht, als nur eine spielende Cäcilia im Zimmer saß. „Wie lange ist Zack schon weg?", fragte ich leicht panisch. Sie schaute mich verwundert an. „So seit fünf Minuten." „Danke, Süße.", rief ich beim rauslaufen. Schneller als ich drüber nachdenken konnte, befand ich mich schon in meiner Wolfsform. Ich raste durch den Wald, durch meinen Wald, den ich besser als meine eigene Westentasche kannte. Doch schon von weitem konnte ich riechen, dass ich zu spät kam. Mir drang der Geruch der Streuner unerbittlich in die empfindliche Nase. Streuer rochen nach einer Mischung aus Wald und Müll. Bestialisch stinkendem Müll. Und nach Einsamkeit, vorallem nach Einsamkeit. Schlitten kam ich hinter der kleinen Gruppe zum Stehen. Meine Wölfe senkten, außer Zack, unterwürfig den Kopf. Die Fremden hatten zwar die Grenze noch nicht überschritten, standen aber in unmittelbarer Nähe zu ihr. Ihre gedruckte Haltung, signalisierte Feindseligkeit, aber in ihren Augen schimmert Hoffnung. Sie schienen noch nicht alt zu lange Streuner zu sein, man sah ihnen deutlich an, dass sie vor kurzem eine noch einer Zivilisation beigewohnt hatten. Außerdem wirkten sie zwar verwahrlost, aber keinesfalls Kopflos. Sie trugen beide das gleiche grau-weiße Fell am Körper, obwohl einer der beiden ein Stück kleiner war. Da sie sich auch im Geruch sehr ähnelten, nahm ich an es waren Geschwister. Nun schwenkte mein Blick zu Zack herüber. Der stand stocksteif da, starrte mit einem leichten Zittern der Hinterbeine auf die Fremden. Ich brauchte nicht einmal nachfragen, es war deutlich, dass er sie kannte und sie kannten ihn. Schweigend starrten sie sich gegenseitig an, bis Zack plötzlich in gedruckter Haltung rückwärts lief. Er hatte Angst, ich konnte es reichen, alle konnten es. Was mich aber am meisten verwunderte war, dass er direkt auf mich zusteuerte. Er lief so lange rückwärts, bis er mit seinem Hinterteil an meine Flanke stieß. Ich zügelte mich, um ihn nicht anzuknurren. Er presste sich überraschenderweise mit seinem ganzen Körper an meinen, sodass ich sein Zittern umso deutlicher fühlte. Kurz warf ich ihm einen Blick zu, dann richtete ich das Wort an sie Fremden.

~Wer seid ihr und was habt ihr an meinem Revier verloren. Und beeilt euch mir einen guten Grund zu nennen, euch nicht gleich in Stücke zu reißen.~, meine Alphastimme dröhnte in aller Köpfen und ich sähe wahrscheinlich noch ein bisschen furchteinflößender aus, würde sich nicht ein Wolf an meine Seite pressen, der deutlich unbeeindruckt von meiner Stimme zu sein schien.

~Wir bitten um Asyl in eurem Rudel. Wir kommen aus Italien, na ja wir haben Zack gewittert und dann dachten wir...~

~Dachtet was?!~, knurrte ich, sobald sie den Namen meines Mates in den Mund, ich korrigierte, in die Schnauze nahmen.

~... dann dachten wir, dass ihr uns vielleicht auch aufnehmen würdet. Wir waren früher in einem Rudel.~

Sofort lagen wieder alle Blicke auf Zack. Ich hatte also Recht behalten, mit der Annahme, dass mein kleiner Wolf sie kannte. Alle wartete nun wohl darauf, dass Zack die Aussage der beiden bestätigte.