Kapitel 150

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*Karina*

Die Tage nachdem ich das Krankenhaus verlassen habe sind schwer. Aber Samu ist immer an meiner Seite, bei ihm fühle ich mich geborgen uns sicher. Je mehr Zeit vergeht, desto besser geht es mir, klar habe ich gute wie auch schlechte Tage. Die Guten überwiegen immer mehr, allmählich finden wir zusammen in den Alltag zurück. Das wir zweimal die Woche zu einem Psychiater gehen können, hilft mir und ich denke auch Samu sehr, bei der Verarbeitung des Geschehenen. Jetzt ist es nur noch etwa ein Monat bis unser Krümelchen kommen sollte, worüber ich froh bin. Die Schwangerschaft ist in diesem Stadium sehr anstrengend, ich habe das Gefühl, dass ich mich kaum noch richtig bewegen kann mit meinem riesen Bauch.

Auch nachts ist nicht mehr an erholsamen Schlaf zu denken. Die letzten Wochen waren es Alpträume, die mich nicht loslassen wollten und jetzt ist es unser Krümelchen, der mich um den Schlaf bringt. Ich warte schon sehnsüchtig darauf, dass unser Sohn das Licht der Welt erblickt. Heute treffen wir uns mit Aki und den Jungs im Studio. Wo ich als erstes eine Panikattacke bekomme, als die Tür abgeschlossen wird. Dieses beklemmende Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und beinahe ohnmächtig zu werden, überflutet mich. Aber mein Schatz kann mich zum Glück wieder beruhigen und die Tür wird wieder aufgemacht.

Es geht mir wieder gut und wir können endlich unsere Besprechung starten. Mir fällt auf, dass Riku immer unruhiger wird und ständig auf die Uhr schaut. Als die Besprechung endet, klopft es an der Tür, der Gitarrist springt auf und jetzt weiss ich, was ihm keine Ruhe gelassen hat. Stephanie kommt herein, was für eine tolle Überraschung. Jetzt hält mich nichts mehr auf dem Stuhl, so schnell es mir möglich ist stehe ich auf und wir fallen uns in die Arme.

Freudentränen laufen bei  uns Beiden und Stephanie flüstert mir zu „Schön das es dir gut geht, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“

Wir sagen nichts mehr, halten uns einfach fest. Nach Minute lösen wir uns voneinander und setzen uns hin. Riku zieht seine Freundin eng zu sich und ich kuschle mich in die Arme meines Schatzes. Ich grinse Stephanie an „Was für eine schöne Überraschung, bist du schon lange hier?“

„Ja seit ungefähr drei Wochen.“, sagt sie strahlend. Bei ihrer Antwort sage ich leicht betrübt „Wieso hast du dich nicht schon vorher bei uns gemeldet? Du musst sicher bald wieder zurück nach Hause?“

Strahlend wie ein Honigkuchenpferd schüttelt sie ihren Kopf „Nein muss ich nicht, ich bin zu Riku gezogen. Wollte dich damit überraschen, aber ihr brauchtet eure Ruhe in den letzten Wochen, deshalb haben wir nichts gesagt.“

Ich kann es nicht glauben, vor lauter Freude falle ich ihr um den Hals. Mir fehlen gerade die Worte, ich finde es wundervoll, sie in meiner Nähe zu haben. Wir plaudern noch eine Weile, dann gehen Samu und ich nach Hause, ich bin erledigt und lege mich ein wenig hin. Aber wie soll es anders sein, im selben Moment fängt der Kleine an zu Strampeln. Mein Bauch sieht nicht mehr rund aus, er nimmt alle möglichen Formen an, weil unser Krümelchen sich reckt uns streckt. Samu sieht dem Schauspiel amüsiert zu, bis er Erbarmen mit mir hat. Er setzt sich vor das Sofa, legt seine Hände auf meinen Bauch und fängt an sanft zu singen. Es dauert nicht lange bis es ruhig wird und auch ich gleite in den Schlaf.

You're an angel not asking who I'amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt