Als ich mich zu Blair und Miles gesetzt habe, betete ich dafür, dass Tatiana ihnen nichts von Nate und der Nachricht erzählen wird. Doch leider meinte es das Schicksal nicht gut mit mir und noch bevor meine beste Freundin sich an den Tisch gesetzt hatte, fing sie auch schon an zu erzählen.
Während Blair und Miles ihr gespannt zuhörten, stöhnte ich vor Scham auf und knallte meinen Kopf auf die hellgraue Tischplatte.
"Bitte, mach, dass das aufhört!" jammerte ich gequält und hob dazu kurz meinen Kopf.
Blair und Miles hatten nämlich mittlerweile einen Lachkrampf bekommen und mein Gesicht wurde von Minuten zu Minute einer Tomate immer ähnlicher.
"Ach, komm schon! Lass uns unseren Spaß!" sagte Blair mit einem fetten Grinsen im Gesicht. "Ausserdem tut das Nate auch mal ganz gut." Sie wandte sich kurz an Tatiana. "Nichts für ungut. Aber dein Bruder ist manchmal ein ziemliches Arschloch und jetzt hat mal das Schicksal zurückgeschlagen!"
"Find ich aber auch," stimmte Miles ihr zu. "Ich finde Jordans Verhalten einfach großartig. Endlich hat es ihm mal jemand gezeigt."
"Wäre er nicht mein Bruder, würde ich euch ja zustimmen. Aber ihr wisst nicht, wie er reagiert hat." Twenty biss sich auf die Lippe und schaute auf ihren Teller. "Er hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen und die Musik laut gedreht. Sobald Mom oder ich reingekommen sind, hat er uns sofort wieder rausgeschickt und gesagt, dass er seine Ruhe haben will. Er war wirklich richtig mies drauf!"
"Das alles ist nur meine Schuld!" rief ich aus und fühlte mich -wenn das überhaupt möglich war- nur noch schlechter.
"Jordan, hör auf, dich selbst zu bemitleiden, setz dich gerade hin und iss endlich." sagte Blair tadelnd, wobei sie bestimmt die Augen verdrehte.
"Seit wann bist du zu meiner Mutter mutiert?" fragte ich und hob erneut meinen Kopf von der Tischplatte.
Blair schaute mich nur fragend an. "Schätzchen, ich bin deine Mutter."
Daraufhin musste auch ich lachen und fing endlich an zu essen.
___
Die letzte Stunde ging viel zu schnell rum. Wie sollte ich bitte Nate nach allem gegenübertreten? Ich hatte ihn tatsächlich mit meinem Verhalten verletzt, obwohl das keineswegs meine Absicht war.
Ich war eben davon ausgegangen, dass es ihm sowieso egal war, ob ich ging oder ob ich blieb. Für ihn war es schließlich nur eine bedeutungslose Nacht, während es für mich die wahrscheinlich tollste Nacht überhaupt gewesen ist.
Er war einfach unglaublich gut gewesen. Außerdem hatte er sehr viel Rücksicht auf mich genommen und war sehr sanft zu mir gewesen, damit ich nicht zu große Schmerzen hatte.
Und am nächsten Morgen wollte er sogar mit mir frühstücken, wofür er extra zum Supermarkt gegangen ist... Ich muss ihn wirklich sehr enttäuscht haben.
Als ich nun auf dem Parkplatz zu dem schwarzen Pick up ging, war von Nate noch keine Spur. Ich lehnte mich vorsichtig an den Wagen und schloss die Augen.
Ich würde meinen Dad auch fragen, ob ich endlich ein eigenes Auto bekommen kann. Sonst -als ich kein Auto-Fahr-Verbot hatte- durfte ich nur mit Dads Autos fahren. Er meinte, dass, wenn ich selbst ein Auto haben will, ich mir selbst das Geld zusammen sparen soll.
Derweilen dürfte ich solange mit einen seiner Wagen fahren. Eigentlich kein schlechtes Angebot, da mein Dad eine kleine Autosammlung besaß, für die er extra eine riesige Garage hatte. Ich hatte auch schon das Geld für ein Auto zusammen, aber bis ich aufs College gehe, nehme ich doch lieber Daddy's Autos.
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100 Million Reasons
General FictionJordan ist schlau, reich und verrückt . Außerdem ist sie noch Jungfrau. Ein Umstand den sie unbedingt ändern will. Ihre beste Freundin Twenty hat da schon einen Plan. Sie will ihren großen, unglaublich attraktiven Bruder fragen, ob er das übernehme...