Während ich hier liege und versuche mich auf die unregelmäßigen Geräusche der Wellen zu konzentrieren werde ich zum einen durch die laut schreienden Möwen, zum anderen aber auch durch die penetrante Sonne abgelenkt, die meinen rechten Fuß schon zur Hälfte verbrannt hat.
Das Brechen der Wellen.
Eines meiner liebsten Geräusche auf dieser Erde.
Ich rieche die Freiheit förmlich, bei jedem Atemzug mit dem ich die frische Salzluft erneut einatme.
Ich spüre die Wärme, eher Hitze, die mir die Schweißperlen an den übereinander geschlagenen Beinen herabrinnen lässt.
Ich konzentriere mich auf das Brechen der Wellen, welches ich aus der Ferne bereits beobachten kann.
Doch das reicht mir nicht.
Und doch reicht es mir vollkommen.Ich könnte wochenlang nur hier rum liegen und diese andere Welt genießen.
Zuhause ist es dunkel und grau.
Sommer in Deutschland.
An warme Temperaturen ist nicht mal zu denken.Aber Schluss jetzt damit.
Ich bin schließlich nicht tausende Kilometer weg geflogen, im letztendlich wieder an zuhause und meine Probleme, die dort lauern, zu denken.
Eigentlich habe ich mir garnix dabei gedacht, als ich in den Flieger stieg und hier hin flog, obwohl ich weder Spanisch sprechen kann noch Spanisch sprechen will.
Aber nun bin ich hier.
Und glücklich.
Und ich beschließe aufzustehen, obwohl ich eigentlich gar nichts denke.
Meine Beine bewegen sich von selbst durch den weichen, weißen, warmen Sand.
Mein Kopf taumelt, denn anscheinend ist mir schwindelig. Ich habe die letzten Tage fast keinen Bissen gegessen geschweige denn getrunken, da mir die Hitze jegliches Gefühl nach Hunger zu nehmen scheint.
Ich falle und stütze mich mit meinen Händen noch ab, bevor mein kompletter Körper sich im Sand vergräbt.
Aufstehen, weitergehen.
Kühles Nass an Fuß.
Wasser.
Meer.
Freiheit.
Tiefer und tiefer hinein.
Willkommene Erfrischung.
Salziger Geschmack im Mund.
Treiben lassen.
Freiheit.
Wo bin ich?