Dieser Abend war nun schon 8 Wochen her und seitdem lebte Hermine bei Severus. Sie kamen gut miteinander aus. Am Abend, wenn sie von der Arbeit kamen, sprachen sie über ihre Erlebnisse im St. Mungos und über seine Forschungen. Hermine gab Severus immer neue Denkanstöße und er half ihr mit dem belastenden Fällen im Krankenhaus klarzukommen.
Momentan half sie in einer Abteilung mit, die den Durchgang zum Totenreich erforschte. Sie brauchten einige Zauber und Tränke, die ihnen halfen durch den Vorhang in der Mysteriumsabteilung zu gelangen, ohne zu sterben. Sie waren sich auch noch nicht so sicher, ob man wirklich starb oder in einer Zwischendimension gefangen war.
Völlig erschöpft kam sie wieder nach Hause und sah müde auf Severus, der über einigen Unterlagen brütete. Er hob seinen Kopf und legte sofort alles beiseite. „Was ist geschehen?", fragte er sogleich besorgt und ging auf sie zu. Sie lehnte sich gegen seine Brust und begann zu schluchzen. „Es war schrecklich", wimmerte sie.
Liebevoll schloss er seine Arme um ihren Körper und strich ihr sanft über den Rücken, damit sie sich beruhigen konnte. „Zuerst waren da nur die ganzen Toten, aber sie schienen ganz zufrieden zu sein. Sie haben keine Schmerzen oder sonst irgendwelche leiden. Aber dann ging irgendetwas schief. Marcus verblasste auf einmal und ... und... und wurde einer von ihnen. Ich dachte, dass ich es auch nicht mehr schaffen würde, aus der Welt, hinter dem Durchgang, wieder heraus zu kommen", weinte sie in seinen Armen.
Sein Herz krampfte sich zusammen und er zog sie noch dichter an sich heran. In den letzten Wochen hatten sie sich nicht mehr geküsst oder sind sich auf andere Art und Weise näher gekommen. Nur Intellektuell haben sie sich miteinander beschäftigt. Nun wurde ihm vor Augen geführt, wie leicht er sie verlieren könnte und es schnürrte ihm die Kehle zu.
„Geh da nicht mehr rein", bat er mit brüchiger Stimme. Sie sah zu ihm auf und er nahm ihren Kopf zwischen seine großen Hände. Mit den Daumen wischte er ihre Tränen aus ihrem Gesicht, dann senkte er seinen Kopf zu ihr herunter und küsste sie ausgiebig. „Ich hätte dich fast verloren. Geh dort nicht mehr hinein", sagte er erneut, als er sich von ihr löste. Aus großen braunen Augen sah sie ihn an.
Ihre Hände wanderten nach oben, legten sich um seinen Nacken und sie zog ihn wieder zu sich hinunter. „Ich dachte mir, dass ich es mir nur eingebildet hätte. Es fühlt sich so an, als könnte ich nicht mehr ohne dich leben. Ich habe noch nie so intensiv für eine andere Person empfunden. Ich werde dort nicht mehr hinein gehen, für dich", antwortete sie. Ihre Lippen pressten sich fordernd auf die seinen und er erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Ihre Hände vergruben sich in seinem Haar.
Severus hob seine Hermine hoch und trug sie in sein Schlafzimmer.
(...)
Hermines Kopf lag auf Severus nackter Brust und malte lächelnd mit ihrer Hand Muster auf seiner Haut, während Severus mit ihren Haaren spielte. Es war lange ruhig und Severus holte zwei Mal tief Luft. „Hermine?", fragte er leise. „Ja, Severus?", erwiderte sie grinsend. Sie kannte diesen Ton.
„Ich bin kein Mann für einen OneNightStand oder eine Affäre. Ich will eine feste Beziehung und dich dann auch als meine Freundin bezeichnen können", sagte er in die Dunkelheit hinein. Leise musste sie lachen, sofort versteifte Severus Körper sich unter ihr. „Ich dachte du hättest unten verstanden, Severus. Ich liebe dich und möchte ebenfalls keine lockere Affäre. Ich will dich, als meinen Partner", antwortete sie und küsste ihn leicht auf die Brust.
Severus atmete sofort aus und entspannte sich schlagartig. „Ich liebe dich auch", antwortet er fast lautlos. Dann schliefen sie beide ein.
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Zwei Wochen später stand wieder eine Expedition hinter den Durchgang an. Alle wollten, dass Hermine hindurch gehen würde, doch sie lehnte vehement ab. Severus würde wahnsinnig werden, wenn er erfuhr, dass sie dort noch einmal hineingehen würde. „Ich kann dort nicht hinein!", rief sie irgendwann genervt.
Ihre Vorgesetzten verlangten, dass sie dort hinein ging. Fieberhaft arbeitete ihr Gehirn. Sie brauchte einen Ausweg. Also bat sie kurz auf die Toilette gehen zu können. Tief atmete sie ein und aus, rein intuitiv legte sich ihre Hand auf ihren Bauch und ein Gedanke schoss durch ihren Kopf. Severus und sie hatten nicht verhütete, wurde ihr gerade klar. Nicht ein einziges Mal in den vergangenen zwei Wochen. Vielleicht konnte sie sich so retten.
Mit einer geschmeidigen Bewegung zückte sie ihren Zauberstab und führte den Zauber aus, der eine Schwangerschaft feststellen würde. Zuerst leuchtete er orange auf und dann wurde es grün. Erleichtert sackte sie in sich zusammen. Sie war schwanger und hatte eine Ausrede nicht an diesen schrecklichen Ort zu müssen. Selbstbewusst richtete sie sich auf und ging zurück zu den Anderen.
„Haben Sie sich jetzt endlich dazu durchgerungen unseren Befehlen zu gehorchen, Miss Granger", zischte einer der Leiter des St. Mungos. Hermine lächelte ihn überheblich an. „Nein. Ich werde dort nicht hinein gehen. Sie wollten einen Grund von mir und ich war eigentlich noch nicht bereit es öffentlich zu machen, aber sie wollen es nicht anderes. Mein Partner und ich bekommen ein Kind und wir sind uns einig, dass man das Leben unseres Embryos nicht gefährden sollte, in dem ich in das Reich der Toten gehe. Es tut mir also leid, Sie müssen jemand anderes schicken", sagte sie selbstsicher.
Dass sie nervös war, merkte keiner ihr an. Sie wollte unbedingt wissen, wie Severus reagiert. Die Männer zogen sich zu einer Beratung zurück und Hermine nutzte die Zeit, um Severus einen Patronus zu schicken.
‚Komme bitte so schnell es geht ins Ministerium. Ich muss dir etwas wichtiges sagen.'
Nervös schlenderte sie ins Atrium, da sie alle eine Stunde bekommen hatten, bevor sie sich entschieden, wer dort hinein gehen muss. Hermine stand an dem Brunnen, den sie im 5ten Schuljahr zerstört hatten. Mittlerweile wurde alles wieder in seinen Ursprungszustand gebracht. Nervös ging sie immer hin und her.
„Hermine", rief jemand hinter ihr und sie schloss genervt die Augen. Sie hatte so sehr gehofft ihn nicht zu treffen. „Was willst du, Ronald?", fragte sie kalt. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich hätte niemals mit Lavender schlafen dürfen. Es war auch nur dieses eine Mal. Bitte verzeih mir und komm wieder nach Hause. Ich habe dich schon überall gesucht, aber ich habe nicht herausgefunden, wo du untergekommen bist", sagte Ronald Weasley und packte sie an den Schultern.
„Lass mich los. Ich komme nicht zurück zu dir. Es ist endgültig aus zwischen uns. Ich brauche einen Menschen wie dich nicht in meinem Leben", zischte sie ihn leise an. Er sah sie flehend an und er wollte noch etwas sagen, als er von einem älterem Mann gerufen wurde. Gequält schloss er die Augen und ging dann zu dem Fremden. Erleichtert seufzte sie.
„Bin ich hier, um mir anzusehen, dass du Weasley noch einmal abweist", lachte Severus leise. Hermine wirbelte zu ihm herum und lachte. „Nein, auch wenn ich glaube, dass dir dieser Anblick gefallen hat", meinte sie und lehnte sich an ihn. „Oh der Anblick hat mir sehr gefallen, aber mich interessiert brennend, weshalb ich meine Arbeit stehen und liegen lassen sollte um herzukommen", wollte er endlich den Grund erfahren, weshalb er ins Ministerium musste.
Nun druckste sie herum. Unsicher spielte sie mit ihren Händen und brachte kein klares Wort heraus. „Hermine, sag mir, was los ist", verlangte Severus ernst. Sie holte tief Luft bevor sie noch einmal neu ansetzte. „Meine Vorgesetzten wollten, dass ich wieder durch den Durchgang gehen", fing sie an. Severus Gesicht verdüsterte sich und seine Hände ballten sich. „Ich habe mich standhaft geweigert!", sagte sie sofort und Severus löste seine Hände wieder. Stumm deutete er ihr an weiterzusprechen.
„Sie wollten einen Grund haben, weshalb ich nicht dort durchgehen kann. Also habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht", murmelte sie. Er machte große Augen und hielt sie nun seinerseits an den Schultern fest. „Was hat er ergeben?", fragte er atemlos. „Er war positiv", lächelte sie ihn leicht an. Erfreut zog Severus sie an sich und drückte ihren einen überschwänglichen Kuss auf den Kopf. „Ich freue mich", murmelte er in ihre Locken und dann ließ er sie erschrocken los. Sie sah ihn verwirrt an. „Ich will dem Kind nicht weh tun", sagte er sofort.
Hermine lachte befreit auf und küsste ihn. „Du kannst dem Kind nicht weh tun. Es ist tief in meinem Körper beschützt!", antwortete sie liebevoll. Daraufhin zog er sie wieder an sich. „Ich könnte mir keinen besseren Ort vorstellen, an dem unser Kind beschützt wird", meinte er glücklich.
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Uhhhhhhhhhh! Sie ist schwanger! Was sagt ihr dazu? ^^
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Ein folgenreiches Treffen
FanfictionHermine Granger trennt sich von Ronald Weasley. Völlig verzweifelt appariert sie zu einem unbekannten Ort und setzt sich dort auf eine Bank. Überraschenderweise begegnet sie einem alten Bekannten, der ihr Hilft. Niemals hätte sie gedacht, dass das S...