I swear that every word you sing
You wrote them for me
Like it was a private show
But I know you never saw me
When the lights come on and I'm on my own
Will you be there to sing it again
Could I be the one you talk about in all your stories
Can I be him~ Can I Be Him by James Arthur
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Lucius Cantarini
Im Haus der Mafiosi - Speisesaal
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Als Mattia hinter der Kleinen hinterhergelaufen war, war ich alleine mit Samantha in dem großen Speisesaal. Ich verstand nicht, wieso mein Bruder Rae aufhalten wollte. Soll sie doch in das Unwetter rennen, wenn sie unbedingt will. Mir war das vollkommen egal, solange sie uns das bringt, was wir von ihr verlangten. Die Liste mit den Polizisten wollte mein Vater unbedingt haben, um denen ein bisschen Angst zu machen... oder mehr. Je nachdem wie kooperativ die Beamten sein werden.
Ich bin sehr gespannt, ob die Kleine freiwillig wieder bei uns mit der Liste ankommt oder ob ich ihr ein bisschen Druck machen muss. Eigentlich wäre das amüsanter, denn ich hätte schon einen guten Plan, wie ich sie aus der Fassung bringen könnte, falls sie die Liste doch vergessen sollte.
Während des Essens habe ich sie genau beobachtete. Sie hat so gut wie gar nichts gegessen und immer nur in ihren Kartoffel herum gestochert. Am liebsten wäre ich zu ihr hingegangen und hätte sie gefüttert, aber das konnte ich schließlich nicht tun, abgesehen davon, dass sie mich wahrscheinlich zur Seite geschubst und ihren wütenden Blick aufgesetzt hätte. Bei dieser Vorstellung musste ich doch tatsächlich lächeln.
Ich habe außerdem gesehen, wie Cain die ganze Zeit versucht hat, mit ihr zu reden. Und als er dann am Ende die Hand auf ihren Arm gelegt hatte... Aber die Kleine war wohl nicht so Kontaktfreudig, denn sie hatte ihn nach einer Weile kaum noch beachtet.
„Lucius, ich habe dich was gefragt."Samantha sah mich an und nahm ihre Hand von meinem Oberschenkel. „Wollen wir nach oben gehen?" Sie zog an meinem Shirt und ich stand widerwillig auf. Gemeinsam liefen wir durch die Halle, die große Treppe nach oben und den Flur entlang, um zu meinem Zimmer zukommen. Auf der Treppe kam uns Stevens entgegen.
Er war schon seit etlichen Jahren bei uns und er kannte mich schon, als ich sehr klein war. Er kam nicht aus Italien, aber mein Vater stellte ihn trotzdem ein und vertraute ihm voll und ganz. Mit seinen 68 Jahren, war er noch super fit und eilte durch das Haus, wie kein anderer. Ich hatte das Gefühl, dass er immer genau wusste, wo man ihn brauchte und genau dort, tauchte er dann auch immer auf. Stevens arbeitete zwar für meinen Vater, aber mit den Mafiosi Geschäften hatte er trotzdem nichts am Hut und es war eine schöne Abwechslung, auch mal mit einer Person über normale Dinge, wie Football oder Boxen sprechen zu können.
Ich hielt Stevens an, um zu fragen, ob die Kleine noch hier war.
„Ja, ihr Bruder hat sie vorhin auf ihr Zimmer gebracht", antwortete der Butler und ich nickte. Dann hatte es Mattia also doch geschafft, sie zu überreden, hier zu übernachten. Ich hätte gern gewusst wie, denn wenn ich gefragt hätte, dann wäre sie bestimmt nicht hier geblieben.
Wir kamen an dem Zimmer von Raevyn vorbei und ich hörte Stimmen durch die Tür dringen. War Mattia immer noch bei ihr? In mir wuchs eine leichte Wut und ich ballte die Hände zu Fäusten. Ich versuchte an etwas anderes zu denken und folgte Samantha in mein Zimmer.
Mit 16 Jahren landete ich wegen einer Schlägerei vor Gericht. Als die Anzeige bei uns herein flatterte, hatte mein Vater nur gelacht und mir auf die Schulter geklopft. Ich habe am Ende eine hohe Geldstrafe bekommen und damit war die Sache erst einmal gegessen. Der Typ, dem ich die Fresse poliert hatte, war damals sogar ein Freund gewesen. Also zumindest dachte ich, er wär ein Freund, bis ich bemerkt hatte, dass er hinter meinen Rücken Gerüchte über meine Familie erzählte. Ich hätte einfach nur zu meinem Vater gehen müssen und die Mafia hätte sich darum gekümmert, aber stattdessen habe ich die Sache selber in die Hand genommen. Im Nachhinein denke ich, dass er sogar so besser davon gekommen ist. Immerhin landete er nur mit ein paar gebrochenen Knochen im Krankenhaus, aber war noch am Leben.
Damals ging ich fast täglich ins Studio, um meine Aggressionen an dem Boxsack auszulassen. Mit der Zeit hatte ich gelernt, nicht ständig auf die Leute einschlagen zu wollen, wenn sie etwas sagten, was mir nicht passt. Dafür nahmen die Freunde, die ich damals hatte, immer mehr Abstand zu mir und ich begann zu rauchen.
Samantha kam auf mich zu und zog mir mein T-Shirt über den Kopf.
„Ich steh auf Bad Boys", flüsterte sie in mein Ohr und fuhr mit dem Zeigefinger meine Bauchmuskeln nach. Dann Küsste sie mich, aber ich konnte die ganze Zeit nur an die Stimmen aus Raevyns Zimmer denken. Als sie mich Richtung Bett zog, machte ich mich los.
Ohne mir noch etwas über zu ziehen, lief ich auf den Flur und zu Raevyns Zimmertür. Alles war still. Aber das konnte ja wer weiß was heißen.
Mit geballten Fäusten lief ich in ihr Zimmer. Das Licht war aus, also tastete ich an der Wand nach dem Schalter und knipste es hastig an.
Doch in dem Raum war niemand. Erst auf dem zweiten Blick entdeckte ich die zierliche Gestalt von der Kleinen unter der Decke. Ich hörte ein langsames ruhiges Atmen und lies meine verkrampften Hände locker. Hatte ich mich vorhin vielleicht verhört? Aber Stevens meinte doch, dass Mattia sie auf ihr Zimmer gebracht hatte... Vielleicht hat mein Bruder ihr auch einfach nur Gute Nacht gewünscht und ist dann verschwunden. Um ehrlich zu sein, hoffte ich das für ihn.
Ich ging leise zu ihr und betrachteteeine Zeit lang ihr hübsches Gesicht. Die geschwungenen vollen Lippen und die gerade Nase. Die lockigen rotbraunen Haare, die wie ein Heiligenschein auf dem Kissen ausgebreitete lagen. Und die paar wenigen Sommersprossen, die sie auf der Nase hatte, die man aber nur erkannte, wenn man wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war.
Ich setzte mich neben sie aufs Bett. Wenn sie schlief gefiel sie mir wesentlich besser, weil sie dann nicht ständig ihre nervigen, aber manchmal auch amüsanten, Bemerkungen dazu gab.
Mattia hatte ihr wohl ein weißes Nachthemd aus dem Schrank gegeben und beinahe sah sie aus wie ein kleiner Engel. Aber ich wusste, dass sie es nicht war. Schmunzelnd drehte ich ihr den Rücken zu und blickte aus dem Fenster. Es regnete mittlerweile nicht mehr so heftig, aber Blitzen tat es im Minutenabstand trotzdem noch. Mein Bruder Mattia nannte so etwas immer Wetterleuchten. Ich fand, dass es aussah, als würde die Welt untergehen.
„Du hast zwei Sekunden, um von dem Bett aufzustehen!", hörte ich ihre Stimme hinter mir.
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Hey. Das 19. Kapitel! Auch mal wieder aus Lucius Sicht, da es sich schon vor zwei Kapiteln gewünscht wurde, aber ich fande, dass es erst an dieser Stelle wieder ganz gut passen würde. (Freut euch auf Kapitel 20, welches ich morgen hochladen werde. Ebenfalls aus Lucius Sicht.)
Ich bin gerade voll stolz auf mich, weil ich so viel zum schreiben komme. Ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt :D
Liebst Troian
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Nur Über Meine Leiche, Mafiosi
Teen Fiction„Principessa! Jetzt mach schon die Tür auf. Ich will dir doch nichts tun." Letzteres ließ mich fast auflachen. Von wegen. Dieser arrogante, gemeingefährliche Mistkerl träumte doch sicher davon, mir eine Kugel durch den Schädel zu jagen. „Ah komm. Au...