Kapitel 2

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14 Monate war ich krank"
14 Monate hatte ich die Depression.

14 Monate
voller Schmerz und Gefühle und Gedanken..

Es waren mit abstand die schlimmsten Monate meines Lebens.

Aber da gibt es auch noch eine andere Seite, denn
irgendwann fühlt es sich nicht mehr schlimm an.
Dieser Schmerz und die Trauer und die Hoffnungslosigkeit. Die 14 Monate waren nicht alle schlimm.
Ich habe viel gelernt und durchgestanden.
Irgendwann war es einfach okay. Und irgendwann habe ich die Depression nicht mehr als Feind sondern als Mensch angesehen.
Ein Mensch der Gefühle hat.

Am Anfang war es am schlimmsten.
Du wirst plötzlich mit Gedanken und Gefühlen konfrontiert die du noch nie hattest.
Es waren Gedanken und Gefühle die man sich nicht erklären konnte.
Du hast dich verändert und jeder hat dich gefragt: Wie es dir geht oder was los ist".
Aber wie willst du all diese Fragen beantworten wenn du selber keine blase Ahnung hast was mit dir passiert.
Wenn du plötzlich so viel durcheinander fühlst und denkst, dass du nicht mehr sagen kannst wie es dir geht.
Wenn du von heute auf morgen nicht mehr weißt was du mit deinem Leben
anfangen sollst.
Wenn alles nur noch zu einer Qual wird.
Das alles sind Sachen die nicht jeder nachvollziehen kann und trotzdem sagt jeder:

Ich kann dich verstehen"

Aber das können sie nicht.
Keiner wird jemals verstehen zu 100 Prozent nachempfinden können wie es mir ging und was ich durchgemacht habe.
Es gibt Leute die kennen diesen Weg den du entlang gehst, und doch geht jeder seinen eigenen.

Aber eins dürfen wir nicht vergessen!
Es ist meine Geschichte.

Es war nicht immer schlimm, aber die schwierigen Phasen haben meist alles überwogen.
Ich habe Tagelang ohne Pause geweint und konnte mit keinem reden, weil es keiner so richtig verstehen konnte.
Es hat einen manchmal wahnsinnig gemacht.

Und irgendwann hat das alles nicht
mehr aufgehört.
Und irgendwann war das Leben so schmerzhaft, dass ich mich dazu entschieden habe lieber zu sterben anstatt noch einen Tag länger diese Schmerzen zu haben.
Es ist unbeschreiblich, sich das Leben zu nehmen. Es ist nicht in Worte zu fassen so viel Schmerz zu empfinden das du dich gegen das Leben entscheidest.
Aber in solchen Momenten fühlst du dich Hoffnungslos, Traurig, Wüntend, Kraftlos.
Und vor allem gelähmt. Gelähmt von diesem Schmerz der nicht zu enden scheint.
Aber um es besser zu verstehen,
irgendwann gibst du einfach auf.

Du gibst alles auf wofür du gekämpft hast.
Du gibst die Menschen auf, die immer da sein wollen.

Aber du gibst nur auf, weil du es einfach nichtmehr ertragen kannst und du dir einfach nur wünschst das es aufhört.
Das der Schmerz aufhört.
Das die Gedanken aufhören.
Das alles aufhört.

Ich habe die Kurve bekommen, weil ich einen Weg gefunden, mein Glück und mein Leben wiederzubekommen, ohne das ich mir das Leben nehmen musste.
Weil ich lange genug gekämpft habe und doch nicht ganz aufgeben habe.
Und wer das schafft, kann stolz auf sich sein.

Die Depression verändert ein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt