Kapitel 45

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Ich beendete meine Landschaftszeichnung und fing gleich dahinter eine neue an. Ich zeichnete mit einem Bleistift die Umrisse eines Mannes, der an einer Wand lehnte. Dann nahm ich mir meine Farben.

Er trug eine Jeans und ein weißes Tanktop. Er hatte recht muskulöse Arme und weiße Schuhe. Dann malte ich seinen Kopf. Braune, leicht nach hinten gestylte Haare und einen leichten Bart, der das Gesicht umgab.

Ich spürte, wie Liam anfing zu grinsen, als er bemerkte, dass ich ihn malte. Ich ließ mir nichts anmerken, sondern malte sein Gesicht fertig. Seine braunen Augen zeichnete ich zum Schluss, bevor ich in großen Buchstaben 'TEDDY' darüber schrieb.

Er lachte leise an meinem Ohr und seine Brust vibrierte leicht an meinem Rücken. Gerade lief 'Kiss you'. Das Lied war fast beendet und Liam flüsterte mir den letzten Satz ins Ohr:

"Let me kiss you."

Ich hielt die Luft an und spürte, wie seine Hand langsam und sanft meine Seite hoch- und runterfuhr, was mir ein warmes Gefühl in meiner Magengegend verpasste. Ich drehte mich auf seinem Schoß langsam zu ihm um und sah direkt in seine braunen Teddy-Augen.

Er war mir sehr nahe, sein Blick wechselte für den Bruchteil einer Sekunde zu meinen Lippen, aber sofort wieder zurück zu meinen Augen. Als ich das nächste Lieder kannte, war die Ironie perfekt. 'Last first kiss'.

Er musste sich ein Grinsen verkneifen, er hatte das Lied ebenfalls erkannt.

„Let me be your last, your last first kiss.", hauchte er leise. Woher wusste er, dass ich noch nie jemanden geküsst hatte? Ich konnte nicht mehr weiter darüber nachdenken, da seine weichen Lippen meine berührten.

Der Spruch mit den Schmetterlingen im Bauch konnte mich mal, bei mir war es bestimmt eine ausgewachsene Horde Elefanten. Seine Lippen waren warm und weich, er bewegte sie zögerlich und sanft gegen meine. Nach ein paar Sekunden begann ich, seine Bewegungen zu erwidern.

Der Kuss war wundervoll, er war zärtlich und vorsichtig. Ich löste mich nach ein paar weiteren Sekunden wieder und entfernte mich etwas von ihm.

Ich hatte gerade Liam Payne geküsst. Was zur Hölle?! Er hatte mich geküsst! Ein unaufhaltsames Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Liam sah es und grinste erleichtert.

„Woher weißt du, dass ich noch niemanden geküsst habe? Also, vor dir gerade."

Er grinste. „Alice und Michelle.", meinte er erklärend.

Ich verdrehte die Augen. „War ja klar."

Er lachte leise und zog mich wieder enger an sich.

„Was bin ich für dich?", fragte ich ihn unsicher. Ich wollte wissen, was er für mich empfand, ob er überhaupt etwas empfand.

„Du bist ein wundervolles Mädchen. Du bist wunderschön und talentiert. Es ist unglaublich süß, wie du errötest, wenn man dir das sagt. Du bist unglaublich stark, nicht nur körperlich. Du hast viele schlimme Dinge erlebt, aber du hast beschlossen, dich uns anzuvertrauen. Damit machst du mich unglaublich glücklich. Ich will dir helfen, ich will dich beschützen und immer für dich da sein. Ich will dich an meiner Seite."

Mir kamen die Tränen, das war mit Abstand das schönste, was jemals jemand zu mir gesagt hatte.

„Und wenn du das nicht willst, werde ich warten, aber ich werde dich keine Sekunde alleine lassen. Dafür bist du mir zu wichtig."

Ich schluckte, er legte mir sein Herz vor die Füße, ich musste es nur annehmen. Ich biss mir nervös auf die Lippe, was sollte ich nur tun? Ich wollte keine Beziehung, ich musste erst einmal mein eigenes Leben auf die Reihe kriegen. Aber er würde mir dabei helfen, also... sollte ich mich ihm anvertrauen? Ich wusste es nicht. Ich biss mir nervös auf die Lippe, was sollte ich ihm sagen?

„Liam... ich... weiß nicht..." Er legte mir sanft einen Finger auf die Lippen und ich verstummte sofort.

„Ich weiß, dass du jetzt wahrscheinlich keine Beziehung brauchst, ich werde warten. Ich bleibe solange bei dir, bis du mich nicht mehr willst. Du musst jetzt nicht antworten. Sag mir nur, was du genau jetzt willst. Wenn du willst, dass ich gehe, gehe ich."

Er würde warten. Womit hatte ich so einen wundervollen Menschen verdient? Er würde gehen, wenn ich es ihm sagte, aber... ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte nicht, dass die Wärme, die mir sein Körper gab, verschwand.

Ich sah ihm direkt in die Augen, die mich abwartend anschauten, und da schaltete mein Gehirn aus.

„Küss mich.", brachte ich heraus. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und wieder lagen unsere Lippen aufeinander.

Dieser Kuss war nicht mehr so vorsichtig wie der andere davor, aber trotzdem sanft und zärtlich. Er brachte mich fast um den Verstand. Wie machte er das? Er ließ mich für den Moment alles andere vergessen.

Wir waren beide so vertieft in den Kuss, dass wir nicht merkten, wie die Tür aufging.

„Wenn ihr noch etwas anderes, als euch gegenseitig essen wollt, könnt ihr herunterkommen."

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Ich will auch einen Liam <3

Gotta be you [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt