14.Kapitel

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,,Wozu ist der Nationalfeiertag  da?"fragte mich Madame Marchand. Ich verdrehte die Augen und sagte das auf was ich jedes Jahr aufsagen sollte. ,,Der Nationalfeiertag ist dazu da die Menschen daran zu erinnern wer das sagen im Land hat, außerdem sollen sich die Menschen an die Zeit erinnern und die gefallene Soldaten ehren. Die Königliche Familie und deren Berater stehen dabei im Mittelpunkt. Sie sollen die Regierung die vor Jahren regiert hat repräsentieren. Der König hält eine Rede auf dem Balkon vor dem Volk. Hinter ihm stehen die Berater und die restliche Königsfamilie. Am Abend gibt es ein großes Staatsbankett." Madame Marchand nickte und ich glaubte ein kleines Lächeln zu sehen. Sie wurde aber schnell wieder ernst. ,,An diesem wichtigen Tag ist die Repräsentation noch wichtiger als sonst, das heißt wir sollten die wichtigsten Dinge noch einmal wiederholen. Gerade sitzen" ,schon strickte ich meinen Rücken, ,,Tischmanieren, Tanzen und die weitere Etikette." Ich seufzte und ließ zwei weitere Stunden bei Madame Marchand über mich ergehen.
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Nach etlichen Etiketten und Tänzen wartete noch der Schneider auf mich. ,,Guten Mittag, Monsieur Bertrand ich hoffe Ihnen geht es gut?" begrüßte ich ihn freundlich. Er verbeugte sich und sagte ,,Guten Mittag, Hoheit. Mir geht es gut ich hoffe euch geht es auch gut." ,,Ja mir geht es wunderbar. Haben sie irgendwelche Vorstellungen wie das Kleid aussehen soll? Die Tradition besagt weiß." ,,Ja ich habe schon einige Ideen. Weiß mit Gold hatte ich überlegt." ,,Ja das wäre denke ich sehr gut. Haben sie meine Maße?" ,,Ja, ihre Zofe hat sie mir bereits geben." ,,Dann ist das also auch geregelt." Ich stand auf und Monsieur Bertrand auch. ,,Vielen Dank, dass sie hergekommen sind." ,,Aber natürlich, Eure Hoheit." Er verbeugte sich und ging. Ich war froh dies auch hinter mir zu haben und ging zu meinem Salon. Dort angekommen erwartete mich schon Lotte. ,,Ist alles in Ordnung?" fragte ich. ,,Mir geht es gut, aber ihre Ihre Majestät lässt ausrichten, dass sie sie im Damensalon erwartet." Ich seufzte, nicht schon wieder eine Standpauke. ,,Ja, danke Lotte." Ich verließ meinem Salon wieder und machte mich auf den Weg zum Damensalon. Die Wachen öffneten mir die Tür und ich wappnete mich innerlich darauf eine Standpauke zu bekommen. Als ich eintrat saß Mutter mit einer Tasse Tee und einem Buch am Fenster. ,,Guten Mittag Mutter." sagte ich und machte einen Knicks. Sie drehte sich um und sah mich an. ,,Guten Mittag Clara." Sie lächelte mich an, was selten passierte. ,,Setz dich doch bitte" ich setzte mich hin und mir wurde auch eine Tasse Tee gebracht. ,,Auf dem Ball vor ein paar Tagen habe ich dir deine Anstandsdame Madame de Bordeaux vorgestellt. Ich würde gerne wissen was du von ihr hältst." Mit dieser Frage hätte ich nicht gerechnet. Ich musste meine Worte sorgfältig wählen, denn ein falsches Wort und Madame du Larront könnte nicht meine Anstandsdame werden. ,,Nun ich hatte jemand anderes erwartet, jedoch bezweifle ich nicht ihre Wahl." ,,Das ist schön, jedoch kann ich dir ansehen, dass du noch etwas anderes über sie denkst." Seit wann war es so deutlich, was ich denke?! Und seit wann hatte meine Mutter eine so gute Menschenkenntnis? ,,Nun ja ich fand ihr Kleid nicht sehr schön und sie sah auch ein wenig alt aus." Mutter schaute ein wenig empört und sagte ,,Nun das ist deine Meinung. Hast du einen anderen Vorschlag?" ,,Ja, den habe ich. Madame du Larront." ,,Das empfinde ich als keine gute Idee." ,,Warum denn nicht, Mutter?" ,,Nun, eigentlich sollte ich es dir bis du Königin bist nicht sagen. Ihr Vater ist, anscheinend nicht sehr begeistert von der Monarchie und unterstützt sie nicht. Anscheinend unterstützt er eine Rebellengruppe, die die Abschaffung der Monarchie fordert." ,,Aber Mutter, wer sagt denn, dass Madame du Larront dies auch unterstützt?" ,,Ich bin dabei nicht sicher. Sie hat jetzt einen Weg an die Monarchie heranzukommen." ,,Mutter ich werde sie darauf ansprechen, bitte können Sie es sich überlegen?" ,,Nun gut, aber ich kann nichts versprechen." ,,Ich danke Ihnen Mutter" sie stand auf und ich mit ihr. Ich machte einen Knicks und sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich war sehr erstaunt, denn das passierte äußerst selten.

Auf dem Weg zu meinem Gemach machte ich mir einige Gedanken zu Madame du Larront. Hatte meine Mutter vielleicht recht, damit, dass Madame du Larront jetzt eine Chance hatte die Monarchie zu stürzen?? Ich könnte mir aber nicht vorstellen, dass sie so etwas tun würde. Die wirkte zwar ein wenig geheimnisvoll, jedoch traute ich ihr das nicht zu. In meinem Salon angekommen klingelte ich nach Lotte, damit sie mit etwas Tee brachte. Ich hatte nämlich keinen einzigen Schluck, bei Mutter getrunken. Als Lotte mir den Tee gab, fragte ich nach wie es ihr geht. ,,Nun, es geht mir ganz gut. Mir ist ab und zu ein wenig übel." Sie sah seit gestern wesentlich besser aus. Nicht mehr so blass und als hätte auch keine dunklen Ringe mehr unter den Augen. ,,Das ist schön zu hören, sobald es Ihnen schlechter geht sagen sie mir bitte Bescheid." ,,Sehr wohl, Clara." ,,Warst du schon bei einem Arzt?" ,,Ja, jedoch wollte ich Sie fragen, ob es möglich wäre, dass ich morgen Mittag noch einmal dort hingehen könnte?" ,,Natürlich, sag bitte Élodie Bescheid sie soll deine Aufgaben übernehmen." ,,Natürlich." Sie machte einen Knicks und ging.
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Als wir beim Abendessen zusammen saßen fragte ich Viktoria, ob sie schon wisse welches Kleid sie tragen würde. ,,Ja, ich habe mit Monsieur Bertrand, abgesprochen, dass ich ein Weißes Kleid mit Blau tragen werde." ,.Und du?" Ich schmunzelte. ,,Weiß mit Gold." Wir lächelten beide. ,,Claire, hast du jetzt eine neue Zofe oder nicht?" Fragte Mutter. ,,Ja, ich habe mich dazu entschieden meine zweite Zofe als erste zu nehmen und sie wird nach einer zweiten oder dritten suchen." antwortet sie. ,,Sehr gut."

Hallo!!!
Ich hoffe euch hat das Kapitel gut gefallen. Ich weiß, dass der Nationalfeiertag in Frankreich von ganz anderer Bedeutung ist. Mir ist nur kein anderer Name eingefallen. Wenn ihr Ideen habt könnt ihr sie ja schreiben.😉💜😘❤️

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