Lost Memory

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Keine Sorge, Story wird überarbeitet:D

Stille...

Alles war so dunkel, ich konnte nichts sehen es war so finster und schwer als würde ich mich durch Sirup bewegen - dunkel, schwarz, undurchdringlich...

Ich war müde und hatte keine Lust mehr, wollte mich mitziehen lassen... Ich war so müde...

Dann ganz plötzlich zerriss ein lauter Schrei diese seltsame Stille. Dieser unmenschliche Schrei wurde lauter, durchdringender, verzweifelt...

Und dann ganz plötzlich schlug ich die Augen auf. Ich sah helle blaue Flecken und rote Punkte tanzten vor meinen Augen ... alles drehte sich. Mir wurde schlecht. Es sollte endlich aufhören sich so zu drehen. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu sammeln, mich zu erinnern ... aber da war nichts. In meinem Kopf war nichts, an was ich mich hätte erinnern können. Ich hatte keine Erinnerung mehr, es war, als würde ich in einer dunklen, schwarzen Höhle orientierungslos herum tapsen und keinen Ausweg finden, es war fürchterlich. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich hatte Angst, solche Angst!

Durch meine Augenlieder schimmerte es hell orange und sie zuckten unruhig hin und her. Ich atmete tief ein und öffnete meine Augen noch einmal ganz langsam, erst das eine, dann das andere.

Ich blinzelte leicht und blinzelte noch einmal, dann sah ich schon etwas klarer. Ich lag auf etwas hartem. Kleine spitze Steine bohrten sich in meinen Rücken und mein Kopf dröhnte, plötzlich lastete ein Gewicht auf mir, wie tausend Ziegelsteine. Ich wollte meinen Kopf heben, doch mein Körper gehorchte mir nicht. Die Panik stieg von Sekunde zu Sekunde, erst sah ich nichts und konnte mich an nichts erinnern und jetzt, jetzt gehorchte mir nicht einmal mehr mein Körper! Um nicht hysterisch zu werden, versuchte Ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Also schaute ich mir meine Umgebung an, ich lag unter freiem Himmel, lange Stäbe erstreckten sich in den Himmel Wolkenkratzer waren es. Doch woher wusste ich das? Naja, besser als gar nicht, dachte ich mir und versuchte mich aufzurichten. Der Himmel war hell blau und kleine Wolken zogen an ihn vorbei.

Mein Kopf war so leer.

Ich schaffte es mich hinzusetzen und kam dann sogar etwas wackelig auf die Beine. Schwankend stand ich mitten auf einer verlassen Straße, die Gebäude um mich herum wirkten verfallen, grau und alt. Ich betrachte den Himmel, da waren sie wieder, die Wolkenkratzer groß und bedrohlich, Ich kam mir auf einmal unbedeutend und ganz klein vor, sie schimmerten silbern und blau in der untergehenden Abendsonne. Ich wollte weg von hier, von diesem seltsamen Ort, von diesem seltsamen gruseligen Ort. Alte Zeitungen wehren mir um meine Füße und überall lag Müll herum, die Häuser waren zum Teil so herunter gekommen, dass sie so schief standen als würden sie jeden Moment in sich zusammen fallen. Einige Scheiben waren zersplittert und eingeschlagen oder mit Bretter vernagelt, andere fehlten ganz. Ein muffiger Geruch zog durch die Straßen und es raschelte hier und da.

Langsam schlich ich von Haus zu Haus das war mir hier alles nicht geheuer, hier war es so leer wie in meinem Kopf, wo waren die Menschen die hier leben? Oder wohl eher gelebt hatten. Meine Schuhe knirschten als ich auf auf eine zerbrochene Flasche trat.

Außer dieser Ansammlung von ein paar Häusern und der einzigen, halb zerstörten Straße sah Ich nichts, nichts außer Bäumen, Ruinen und Schmutz.

Ich steuere auf ein Haus zu, das etwas weniger ramponiert aussah als die anderen, sogar die Scheiben waren noch einigermaßen heil, ein zwei hatten höchstens einen kleinen Sprung. Ich trat langsam näher, sie waren allesamt so verdreckt, das ich nichts erkennen konnte, vorsichtig strich ich mit meinem Ärmel über die Scheibe und machte erschrocken einen einen Satz nach hinten.

Ich keuchte auf und kam nun sehr zögerlich näher. Aus der Scheibe starrte mich ein Mädchen ängstlich an ich guckte nach links, das Mädchen auch, Ich hob die rechte Hand und winkte, das Mädchen winkte zurück. Und dann erkannte ich was das war.

Mein Gott war ich blöd.

Ich schaute geradewegs in meine eigenen Augen, in mein Spiegelbild.

Doch war das Wort Spiegelbild erst in dem Moment in meinem Kopf erschienen, als Ich es gesehen hatte und dann war es da, als hätte es schon immer in meinem Gehirn herumgespukt.

Natürlich war es mein Spiegelbild, doch das könnte ich ja nicht ahnen, ich besaß nicht die leiseste Erinnerungen an mich oder mein Aussehen. Das Mädchen, ich meine ich hatte ein schmales Gesicht mit hohen, geröteten Wangenknochen und trocken, aufgeplatzte Lippen sowie einer kleinen langen Nase.

Zwei große Augen blickten mich an und als ich genauer auf das verzerrtes Bild schaute erkannte ich, dass mein rechtes Auge in einem satten blattgrün funkelte und mein linkes so blau und tief war wie ein ruhiger See. Doch am auffälligsten waren ihre, ähm... meine Haare. Sie wären bestimmt ganz weich und würden mir in ordentlichen glatten Locken über die Schultern fallen, wenn Sie nicht so verfilzt, verschmutzt und stumpf wären.

Das auffälligste aber war die Farbe. Meine Haare waren von einem so leuchtendem Zinoberrot das sie wie eine lodernde Flamme von meinem Kopf ab standen. Langsam fuhr ich mit meiner Hand durch das dichte Haar und zuckte sofort zurück, denn es ziepte schmerzlich.

Ich hatte ein auffälliges Gesicht, soviel stand fest, aber ich war nicht das was man als klassische Schönheit bezeichnen würde, woher ich das auch immer wusste, aber ich hatte dennoch eine außergewöhnlich Ausstrahlung, nur ob ich wirklich schön war, bezweifelte ich. Als ich eine gefühlte Ewigkeit auf mein Gesicht gestarrt hatte wanderte mein Blick langsam meinen Körper hinab. Schnell befreite ich den Rest der Scheibe von den Dreck. Ich war groß, bestimmt einen Meter achtzig oder mehr. Ich trug ein mit Dreck beflecktes und zerissenes graues T-Shirt und eine schwarze, ebenfalls reif für die Müllhalde, enge Hose sowie einfache, schwarze, Stoffschuhe. Ich hatte eine schmale Teile und lange Beine, trug einen Gürtel um den Bauch geschnallt, an dem viele kleine und große Taschen befestigt waren. Mein Oberkörper war schmal, doch ich hatte breite Schultern, lange Arme und filigrane weiße Finger. Doch das, wie ich fand am wenigste zu mir passende war, das kleine Detail, dass Ich sehr, sehr muskulös gebaut war, meine Armmuskeln spannten sich, wenn ich meinen Arm beugte und meine Beine waren strähnig von den dicken Muskeln die sich um meine Oberschenkel legten. Nachdem ich lange so vor der Scheibe ausgeharrt hatte, wurde es so langsam dunkel und Ich merkte wie dieses mal körperliche und physische Müdigkeit an mir nagte, Ich hatte nicht bemerkt wie angespannt Ich dort so lange gestanden hatte. Ich beschloss mir eine Bleibe für die Nacht zu suchen, und obwohl es mir gar nicht behagte noch länger als nötig in dieser Straße zu blieben, beschloss ich es mir in diesem Haus so gemütlich wie möglich zu machen. Langsam schlich ich um das Haus herum und suchte nach einer Tür, aber es gab keine. Ich runzelte die Stirn. Ein Haus ohne Tür? Nun gut, also musste ich mir einen anderen Eingang suchen. Neugierig schaute ich mich um, das Haus besaß einen Balkon in der ersten Etage. Ich seufzte laut. Wie sollte ich da bitte schön rauf kommen?

Vielleicht könnte ich mich auf den Fenstersims stellen und dann... Ja das war eine gute Idee, und die einzige wie ich feststellte. Zu meiner Überraschung ging es ganz leicht. Ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten mich von dem Fenstersims abzustoßen und dann am Balkon langzuhangeln und mich schließlich hoch zu ziehen, anscheinen waren die vielen Muskeln doch für etwas gut und auch die Müdigkeit war plötzlich verschwunden, sie machte nun Aufregung Platz. Ich streifte durch das Haus und musste schnell feststellen, dass es keine Möbel gab. Nur dunkle, nasse Ecken die von Schimel befallen waren. Spinnenweben und abblätternde Farbe sowie zersplittrte Fliesen. Schließlich fand ich dann doch noch ein paar alte Zeitungen mit denen ich mich zudecken konnte und kauerte mich dann in eine halbwegs sauber erscheinende Ecke. Als mich dann mit einem mal wieder die Müdigkeit übermannte schaffte Ich es nur noch ein kratziges "Gute Nacht..." heraus zu bringen, da Ich den ganzen Tag noch kein Wort gesprochen hatte wie mir auffiel. Gute Nacht ... ja wie? Die Müdigkeit war unwichti - Ich wusste nicht wie mein Name lautete. Da war einfach nur ein schwarzes leeres Loch, mehr nicht. Doch bevor ich mir darüber noch mehr Kopf zerbrechen konnte kam die Müdigkeit - heftiger dieses Mal - wieder und ich schlief ein, doch das mulmige Gefühl blieb.

Lost Memory [On Hold]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt