Finger sind wie Worte...

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Jan p.o.v.:

3 Monate! 3 verfickte Monate des Trauerns und des Bangens um SIE. Sie, die mir meine halbe Welt bedeutet, sie, wie sie allen mit ihren Grübchen den Kopf verdreht und sie, wie sie einfach jeden mit ihrer Art verzaubert. Genau sie liegt seit 3 Monaten im Koma.

Die Stimmung liegt im Keller. Es hat sich nichts an ihrem Zustand verändert. Er ist nicht besser geworden, aber auch nicht schlechter.

Das Einzige was sich geändert hat sind wir.

Aileena kümmert sich um ihre neue Schwester, die direkt nach der Geburt irgendwie verschwunden ist. Das lenkt sie ein bisschen ab. Aber sie besucht Emma fast täglich mit uns.

Sie hat jetzt also eine Schwester und ich bin gerade dabei meine zu verlieren...

Nein Jan! Du wirst sie nicht verlieren! Gib die Hoffnung nicht auf!

Unsere Drehbücher für die Crimetime schreibt Phil und wir sind ihm auch sehr dankbar dafür. Er weiß wie scheiße es uns geht und versucht echt alles, dass Apecrime daran nicht scheitert.

Cengiz ist oft mies drauf. Andre redet nicht viel und schließt sich des öfteren in seinem Zimmer ein. Vorgestern hat er sich schon wieder in den Schlaf geweint.

Und ich, ich bin ein einziges Wrack meiner Selbst. Eine leere Hülle die nur darauf wartet, dass entlich der starke Wind kommt und sie davonweht.

Ich habe angefangen meine täglichen Gedanken, die immer poetischer und depressiver werden, in einem Buch fest zu halten. Natürlich nur die wichtigsten!

Es lenkt mich ein bisschen ab aber es ändert nichts an meinen Gefühlen, die so schwarz sind wie mein Herz selbst.

Seht ihr, was ich meine?

Letzten Monat waren auch meine Eltern hier. Es war schön, sie mal wieder um mich zu haben. Sie besuchen Emmi ebenfalls, so oft es eben geht.

Nächste Woche will meine Cousine, Lara, auch mal bei Emma vorbeischauen, weil die zwei sich immer sehr nahe standen.

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"Zu Emma Meyer bitte!", sage ich trocken zu der Frau an der Rezeption. Eigentlich ist das Sinnlos. Ich kenne ihre Zimmernummer auswendig. 213!Aber wir müssen uns halt vorher ankündigen.

"Zimmernummer 213! Viel Spaß!", die Frau lächelt freundlich und rückt sich dann ihre viel zu große Brille zurecht.

Am liebsten würde ich dieser Tusse an die Gurgel springen. "Viel Spaß!" Will die mich verarschen? VIEL SPASS!? Ja danke, ich werde sehr viel Spaß dabei haben, meine Schwester an zu schauen, wie sie da leichenblass im Koma liegt und das schon seit 3 Monaten!

Aber ich nicke der Frau nur kurz zu und drehe mich dann zu Andre, der sich ebenfalls stark zusammen reißen muss, und Cengiz um.

Aileena konnte heute leider nicht mitkommen...

Ohne ein Wort aus zu tauschen laufen wir rüber zum Aufzug, in den wir schweigend rein steigen.

"2. Stock" leuchtet eine rote Lampenleuste über der Tür auf, als Cengiz auf den entsprechenden Knopf drückt.

Als die gewünschte Etage erreicht ist, treten wir in den tristen Flur mit den öden, weißen Wänden und dem grauen Boden.

Wir laufen unseren täglichen Weg.

Mitlerweile müsste ich ihn sogar schon blind ablaufen können...

Langsam öffne ich die graue Tür auf der in silbernen Ziffern die Zahl 213 abgebildet ist.

Gemeinsam betreten wir den faden Raum und setzen uns auf die drei Hocker neben Emmi's Bett, die dort immer stehen.

Sachte nehme ich ihre zarte Hand in meine. Sie ist eisekalt. Als ich das merke, ziehe ich schnell meine Jacke aus, hebe Emma leicht am Oberkörper hoch und lege ihr die Jacke um die Schultern. Als ich sie wieder sachte in ihr Kissen gelegt habe, ziehe ich ihr die Decke bis zu den Schultern hoch.

Leicht lächelnd betrachte ich mein Werk und setze mich wieder auf den Hocker. Ihre Hand verweilt jetzt in Andre's der scheinbar mal wieder mit den Tränen kämpft.

"Emma? Wenn du mich hörst, dann", der Wuschelkopf schluckt kurz den großen Klos runter, der in seinem Hals steckt, "dann sollst du wissen, dass ich dich liebe, okay?"

Er streicht sanft mit seinem Daumen über ihren Handrücken und legt die Hand dann vorsichtig auf der Decke ab.

Eine weile betrachten wir alle einfach stumm ihre Hand, als dessen Zeigefinger plötzlich zuckt.

Emmi bewegt sich!?

Ja, tatsächlich! Ihr Finger hebt sich kurz um sich dann wieder abzulegen. Diesen Tippvorgang wiederholt sie einige male, bevor die Hand wieder still bleibt.

Emma hat sich bewegt! Da ist ein gutes Zeichen, oder?

Ich grinse Andre an, der ebenfalls fassungslos auf Emma's Hand starrt, die jetzt wieder ruhig auf der Bettdecke liegt.

Plötzlich bewegt sich wieder etwas, diesmal ist es ihr rechter Fuß, der eine wippende Bewegung macht.

Glücksgefühle machen sich in mir breit wie ein Virus. Aber ein schöner Virus.

"Ich, ich glaub ich hol mal einen Arzt!", meint Cengiz verblüfft und steht auf.

Als Antwort nicke ich nur, bevor Cengo den Raum verlässt.

Gespannt warten Anderson und ich auf weitere Bewegungen meiner Schwester. Aber es kommen keine.

Egal! DAS war Grund genug zur Freude. Vorerst sind wir also high vor Glück.

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Nervös tippelt mein Fuß auf dem Boden auf und ab. Auch Andre und Cengiz können nicht still halten.

Endlich geht zu meiner Rechten die Tür auf und wir alle drei springen wie von der Tarantel gestochen vom Stuhl auf.

Fragend sehe ich den Doktor an.

"Also, Frau Meyers Situation hat sich verbessert! Sie ist außer Lebensgefahr, aber noch lange nicht gesund.", erklärt er.

Ein wunderbares Gefühl, dass ich seit Ewigkeiten nicht mehr hatte -genauer gesagt 3 Monate- macht sich in mir breit. Freude und Glück tanzen in meinem Bauch und meinem Herzen einen schwungvollen Tango.

"Und das heißt?", fragt Andre noch mal nach.

"Sie wird wohl noch ein Weilchen im Krankenhaus bleiben müssen, aber wir können Frau Meyer in den nächsten Tagen aus dem künstlichen Koma holen!"

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Halloooo meine Freunde! :D

Yaaay, ich hab's ja tatsächlich auf die Reihe gekriegt ein neues Chapter zu schreiben, wenn auch erst um 23 Uhr. Aber da hab ich halt die besten Ideen. :)

Es ist zwar nich eins meiner besten aber okay... (:

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:)

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Ich weiß nicht ganz ob es nächste Woche auch hinhaut, da ich mit meiner Basketballmannschaft in Wien bin... also mal schauen.

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Sorry an dieser Stelle an Hannahleinchen, die wollte, dass Emma stirbt.

Das konnte ich einfach nicht tun. Sorryyyy :( :*

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Ich hab euch alle lieb!

xoxo

Familie, Freunde & die Liebe | a.cWo Geschichten leben. Entdecke jetzt