Bracelet (2) - Go into darkness

Kapitel 32 ~ Eine Krone muss getragen werden

Camille war sprachlos gewesen als es angefangen hatte zu regnen. Das war etwas noch nie Dagewesenes in Darkness. Es hatte fast schon was Magisches an sich als der Regen auf das dunkelgrüne Gras und die schwarzen Steine tropfte. Es war eine beängstigende Schönheit von der Camille sowohl verwirrt als auch fasziniert war. Sie war wie paralysiert von der Tatsache dass es regnete. Obwohl ihre Zeit in Meadow Hill nicht gerade trocken war.

Jeder begriff, dass als der Regen einsetzte sich irgendetwas veränderte hatte. Und egal was es war: Keiner wusste wie er damit umgehen sollte. Als spülte der Regen die ganze Wut, den Hass und die Trauer davon, hörten alle nach und nach auf zu kämpfen. Sowohl die Anirys als auch die Demires zogen sich Stück für Stück zurück. Es war als hätte der Regen ein Machtwort gesprochen. Camille war sich jedoch sicher, dass der Himmel weinte. Ja doch. Sie hatte es öfters bei den Menschen gehört gehabt. Dass der Himmel weinte wenn jemand traurig war. Doch vielleicht weinte der Himmel mal aus eigenem Entschluss. Vielleicht war der Himmel traurig darüber dass sich hier alle umbrachten. Camille konnte den Himmel verstehen. Sie fing nämlich auch an zu weinen als ihr klar wurde wie viel Blut sie vergossen hatte das hat eigentlich gar nicht fließen müssen. Camille ließ sich ins Gras nieder und dachte über das alles nach. Über das nach was passiert war, über das was passiert war von dem sie nichts wusste. Sie musste dafür sorgen dass sich ihre Wissenslücken füllten. Doch gerade als Camille sich erheben wollte, erregte ein überirdisches Funkeln im grünen Gras ihre Aufmerksamkeit. Verdutzt legte Camille den Kopf schief und betrachtete das Glitzern und Glänzen welches vielleicht nur von dem immer noch stetig fallendem Regen kam.

Da ihre weißen Sachen ohnehin schon mit jeglichem Dreck - egal ob Erde oder Blut - versehen waren, machte Camille sich keine Mühe mehr aufzustehen und kroch langsam bedacht auf den Gegenstand zu, denn je näher sie kam, desto unruhiger wurde ihr Inneres.

Schließlich als sie nach dem Diadem griff dass sie als jenes von Alicia identifizierte, brach aus ihr ein Schluchzen heraus. Camille wusste nur zu gut, wie Alicia ihre Krone und ihren Posten verteidigte. Natürlich, es könnte leicht sein, dass ihr in dem Gemetzel die Krone vom Haupt geflogen sei, aber im Normalfall, hätte Alicia sie schleunigst wieder aufgehoben und sie sich wieder aufgesetzt.

Besorgt drückte Camille das verlorene Diadem an ihre Brust und sah sich um. Sie war beunruhigt. Der Regen schien förmlich ihre Sinne zu betäuben.

Langsam erhob sie sich und blickte sich um. Doch sie konnte nicht wirklich was anderes als diese kahle Düsternis ausmachen. Der Regen färbte alles grau.

Nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, wo Alicia sein könnte oder was mit ihr war, ging Camille langsam in den schwarzen Wald hinein. Sie fühlte sich unwohl. Sie wollte keinen weiteren Gefahren über den Weg laufen. Doch der Regen gab ihr Mut. Da würde doch wohl kaum noch ein Demire hier rumlaufen. Außer er hätte masochistische Neigung.

Irritiert schüttelte Camille den Kopf und versuchte mit dem Denken aufzuhören. Immer noch verängstigt drückte sie die Krone an sich während sie Schritt für Schritt weiter tapste und immer wieder rauf zu den Bäumen sah. Es war ein komisches Geräusch. Wenn der Regen auf die schwarzen Kristallblätter fiel. Es hörte sich an als würden sie unter dem Gewicht der Tropfen brechen oder zumindest Risse bekommen.

Und so perplex wie Camille zu den Bäumen hinaufschaute, bemerkte sie den schnellen Schatten gar nicht der unten zwischen den schwarzen Stämmen umherhuschte. Erst als er viel näher war, fielen Camille erst diese lauten Geräusche auf. Das Rascheln der Blätter. Aber nicht wegen dem Gewicht des Regens. Nein. Irgendwas viel Gewichtigeres brachte die Blätter zum Klirren.

Alarmiert blieb Camille stehen und blickte sich panisch nach allen Seiten um. Ihr Puls raste und ihr Atem ging schnell. Sie beobachtete diesen schwarzen Schemen der zwischen den Bäumen umherflitzte. Sie war sich unsicher. Sollte sie wegrennen? Brachte das überhaupt was?