Mit den Händen in den Taschen wartete ich vor dem Naturwissenschaftsgebäude auf Finn. Wir konnten früher gehen und so hatte ich genug Zeit mir die schlimmsten Sachen auszumalen.
Was wenn er nicht kommt. Was wenn Sarah doch recht hatte. Er versetzt mich.
“ Heyy!“
Ich erschrak und drehte mich sofort um.
“ Ogot, Finn hast du mich erschreckt.
“ Sorry“, sagte er, konnte aber sein Lächeln nicht verkneifen.
“ So, wo gehen wir hin?“
“ Ich dachte wir könnten zu meinen lieblings Restaurant etwas heisses trinken gehen und uns mal besser kennenlernen“,
“ Klingt gut“.
Wir liefen nebeneinander her und ich traute mich nicht aufzuschauen.“ Also, Vanessa... was ist deine lieblings Farbe?“
Ich musste lachen.
“ Was lachst du?“. Er sah mich fraglich an.
“ Die typischte Frage der Welt. Frag mich was anderes“.Er stoppte und sah mich einfach nur an, dann breitete sich ein Lächel auf seinen Gesicht auf.
“ Ok, also... was für Musik magst du?“, fragte er mich.
“ Hmm, also ich bin flexibel. Ich mag viele Musikgenres. Ich höre gerne die Chart aber ich mag auch Lieder die nicht so bekannt sind. Ich mag The Neighbourhood, Linkin Park, One Direction und...hmm, ja noch andere Bands. Du so?“
“ Linkin Park find ich auch toll. Hör sie mal ab und zu. Lach mich nicht aus, aber ich mag klassische Musik“.
Ich sah zu ihm und lächelte ihn an. Ich hatte angehalten, sah in seinen Augen und ich fand den Jungen vor mir einfach nur wundervoll.Finn schmunzelte und sagte dann: “ Wow, du bist sprachlos“.
“ J...ja...das bin ich...ich find das schön. Eehmm... spielst.. spielst du denn auch ein Instument?“
“ Ja, Klavier und Geige“
“ Geige?!“. Meine Augen weiteten sich und war beeindruckt.
“ Wow“.
“ Hahah, bin halt voll ein Talent“. Er grinste frech und zwinkerte mir zu.
“ Ha ha ha, witzig “, sagte ich ironisch.
“ Tja, Süsse musst wohl damit klar kommen“, sagte er triumphierend.Mein Herzschlag beschleunigte sich und und in meinen Magen breitete sich ein neues Gefühl aus das ich noch nicht kannte. Aber es fühlte sich gut an.
“ Magst du irgendwelchen Sport?“, fragte er mich nach einer Weile.
“ Naja, ich fahre gerne ab und zu Fahrrad. Oh, und ich liebe Eislaufen. Es ist so ein tolles Gefühl auf den Eis zu stehen. Da habe ich das Gefühl frei zu sein. Keine Sorgen zu haben. Keine Ängste“, schwärmte ich. Finn sah mich still an und hörte aufmerksam zu.
“ Ich war schön früh auf dem Eis. Mein Vater...“, ich hörte auf zu reden. Meine Begeisterung verschwand und Finn bemerkte es.
“ Dein Vater?“ fragte er vorsichtig.
“ Er ist tot“, antwortete ich kalt und sah weg.Vanessa ganz ruhig. Lass die Gefühle jetzt nicht durchbrechen. Jahrelang musstest du deine Gefühle in Griff kriegen. Zerbrich nicht. Nicht noch einmal. Lass nicht zu das alles wieder hochkommt.
“ Es tut mir Leid“, kam es bedauernd von Finn.
“ Nein, schon ok“. Ich versuchte zu lächeln.
Wir bogen nach rechts und kamen an einen kleines Restaurant an.
“ Wir sind da“, sagte Finn glücklich.
“ Endlich ins Warme“.
“ Ich mag die Kälte“, sagte ich daraufhin.
Er drehte sich zu mir um.
“ Der Winter..“
“ Ich liebe ihn. In der Kälte bin ich allein. Dort habe ich einen freien Kopf. Niemand stört mich“, unterbrach ich ihn.Er nickte daraufhin, sah mich aber verwirrt an. Er hielt mir die Tür auf und gemeinsam traten wir ins Innere.
“ Hallo Tina, einen Tisch für 2 bitte“, sagte er zur Kellnerin, die er wohl schon gut kannte.
Sie nickte und zeigte uns einen kleinen Tisch. Wir setzten uns und bestellten. Finn nahm einen Tee.Finn der Geigenspieler und Teetrinker. Ich war begeistert von ihm. Mann hatte ein komplett anderes Bild wenn man ihn sah. Er sah cool aus und wirkte so auch. Die Läderjacke, die er trug. Sein freches Grinsen das er immer drauf hat. Die lässigen Posen und mit seinen wild verwuschelten leicht hochgegelten Haar wirkte e voll frech. Der typische bad boy der Schule. Doch das war er nicht und das gefiel mir.
Ich bestellte mir eine heisse Schokolade.
“ Was willst du studieren Finn?“, fragte ich ihn neugierig.
“ Hmmm ich bin mir noch nicht sicher aber ich glaube Chemie und Physik. Ich finde es spannend und bin darin noch recht gut, natürlich habe ich schon mal über eine Musikschule nachgedacht aber ich weiss nicht“. Er nahm einen Schluck von seinem Tee.
“ Du?“, fragte er mich.
“ Naja, ich weiss nicht, ich weiss nicht in was ich gut bin“. Ich sah nach unten zu meinen Schuhen. Worin war ich denn gut? Ich war nutzlos und kann nichts. Das hatten mir die anderen schon bewiesen.“ Das glaub ich dir nicht“. Ich sah auf. Finn lächelte mich an.
“ Du weisst es nur noch nicht, aber glaub mir jeder ist in etwas richtig gut. Jeder ist einzigartig“.Diese Wörter erwärmten mein Herz. Das Gefühl im Bauch breitete sich mehr aus. Es fühlte sich schön an. Ich war glücklich, etwas was ich schon lange nicht mehr war.
“ Danke. Das hat mir noch nie jemand gesagt“, sagte ich.
Er lächelte. Doch es verschwand und aufeinmal tauchte Besorgung auf. Er sah mich eindringlich an als ob er versuchen würde herauszufinden was in mir vor ging.Ich räusperte mich und trank einen Schluck. Ohne nachzudenken verbrannte ich mir die Zunge.
“ Aahh, ist das heiss!“
Finn fing an zu lachen.
“ Ahahaha, ach Vanessa“.
Jetzt fing ich auch an zu lachen.
“ Du Idiot, lach mich nicht aus“.
Finn hob seine Hände und sagte: “ Entschuldigung Süsse, das würde ich niemals tun“. Er lachte noch immer und ich musste schmunzeln.Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt und wir sahen uns einfach nur an.
Es war ein angenehmes Schweigen.“ Dunkelblau“.
Er sah mich verwirrt an.
“ Meine lieblings Farbe“.
Auf seinem Gesicht breitete sich ein fettes Lächeln aus.
DU LIEST GERADE
Nur du und ich
Novela JuvenilFür alle mag Vanessa kommisch sein. Sie lässt sich aber nicht davon runterziehen. Mit Ihrer eizigen besten Freundin versucht sie den Altag zu überstehen. Alles verändert sich, als sie auf Finn trifft. Doch so einfach soll es nicht werden. Sie verbie...