"Ja also ich weiß, dass das ziemlich blöd ist wenn die anderen immer so dumm reden aber das machen sie immer bei neuen. Weil sie ihnen zeigen wollen, dass wir hier 'das Sagen haben'."
"Aha und warum sollte mich das interessieren? Ich habe zwei ältere Brüder und war schon immer "die Komische" an der Schule also habe ich mich an blöde Sprüche schon gewöhnt aber vielen Dank für die Information ich werde es mir merken dass ich euch verehre da ihr ja das Sagen habt."
"Nein, Chloe....."
Woher weiß er meinen Namen?
".....so hab ich das doch nicht gemeint ich wollte mich..", er wurde von Selina unterbrochen, die zu mir her hetzte und mir erzählte, dass sie mich überall gesucht hätte und jemand auf mich wartet.
Erleichtert über ihre Anwesenheit fragte ich Jannik genervt ob er jetzt fertig sei und sich seinen Vortrag auch hätte sparen können.
Doch auf eine Antwort wartete ich nicht mehr sondern ging mit Selina davon.
"Danke! Du hast mich aus einer echt komischen Situation gerettet.", sagte ich zu Selina während ich ihr kurz auf die Schulter klopfte.
"Eigentlich wäre ich schon viel früher da gewesen aber der dumme Bio-Lehrer hat mich so vollgelabert wegen irgendso einen Test. Erst als ich gesagt habe ,dass ich ganz dringen aufs Klo müsse hat er mich gehen lassen."
"Haha, nicht schlimm so hat es genau gepasst.", antwortete ich schmunzelnd.
Sie blinzelte mich lächelnd an. Erst jetzt fiel mir auf wie schön sie war.
Ihr Pony, dass ihr bis zu den Augen fiel und ihre langen glatten Haare passten perfekt zu ihrem Gesicht.In der Pause gingen wir extra an einen Platz, wo uns keiner von den Jungs, wie Jannik, sehen konnte denn so oberflächlich ich davor auch wirkte war ich nicht. Jeder blöde Kommentar oder Spruch kränkte mich und ich hatte schon oft gezweifelt für was ich eigentlich noch lebte. An der alten Schule wurde ich täglich beleidigt oder es wurde gaaanz unauffällig über mich gelästert.
Sobald man etwas weniger Freunde hat ist man gleich die blöde und unbeliebte. Doch die meisten kennen dich nicht einmal sondern urteilen einfach weil es alle so machen.
***
An diesem Tag ging ich nach der Schule zum Schwarzen Brett und schaute ob irgendwelche Sachen die mich interessierten angeboten wurden. Denn Zuhause hielt ich es nicht die ganze Zeit aus und meine Mutter nervte mich auch die ganze Zeit, dass ich etwas machen sollte.
Ich hatte Glück, denn ich fand einen Zettel auf dem stand, dass sie neue Spielerinnen für die Fußball Schulmannschaft suchten.
Als wir noch in einem Haus mit einem großen Garten wohnten spielte ich oft mit meinen Brüdern Fußball und es machte mir immer viel Spaß.Doch dass ich in einer Mannschaft spielen könnte, daran hatte ich noch nie gedacht.
***
Zuhause rief ich gleich unter der Nummer an und die Trainerin erklärte mir, dass jeden Dienstag und Freitag Training sei und was ich alles mitbringen sollte.
Vielleicht war es ganz gut wenn ich etwas Ablenkung hätte, denn dann könnte ich wenigstens da Niko vergessen.
"Aha, Fußball. Wir haben schon lange nicht mehr gespielt.", hörte ich Max aus dem Wohnzimmer sagen.
Ich setzte mich zu ihm und antwortete: "Ja, das stimmt. Hm das war immer schön als wir fast jeden Tag draußen spielten."
"Mhm, ich habe auch schon überlegt ob es wohl eine Mannschaft geben wird. Denn vielleicht probier ichs auch mal wieder aus wenn mein Fuß wieder verheilt ist."
Mein Bruder war die erste Woche nicht in der Schule weil er sich während dem Umzug den Knöchel gebrochen und einige Bänder gerissen hatte. Doch ab morgen begann auch für ihn wieder die Schule.
Meinen anderen Bruder, Phillip, sahen wir nicht oft da er schon mit der Schule fertig war und in Amerika studierte. Daher konnte er uns nur selten besuchen.
"Ich bin Zuhause!", rief meine Mutter als sie zur Tür herein kam.
"Wie wars in der Schule?"
"Wie immer.", antwortete ich ihr knapp.
"Na das sind ja mal wieder tolle Antworten.", gab sie lachend von sich.
"Ach ja, Chloe du hast in einer Stunde einen Termin beim Doktor."
"Hä warum denn? Ich bin doch gesund?", fragte ich nach.
"Ja aber der schaut einfach mal ob alles passt und so.", erklärte sie mir.
"Aha okay."Nachdem sie hoch ging sah ich verwirrt meinen Bruder an.
"Seit wann schickt sie mich zum Arzt? Wir sind nicht mal da hin als ich was hatte. Was bringt denn das jetzt?", fragte ich teils Max aber auch mich selbst.***
"Ich warte solange hier im Auto, wenn du etwas brauchst komm ich rein.", sagte mir meine Mutter als wir etwas später auf dem Parkplatz vorm Krankenhaus standen.
Nachdem ich mich zwei mal verirrt hatte saß ich endlich im Wartezimmer und wollte es nur so schnell wie möglich hinter mich bringen.
***
Einige Untersuchungen und Tests später erklärte mir der Arzt: "Körperlich geht es dir gut,.....bis auf die Verletzungen an deinen Armen. Ich weiß, dass du nicht auf mich hören wirst aber es bringt nichts und früher oder später wirst du es bereuen.
Denn die Narben wirst du so lange sehen....Aber kommen wir jetzt zu den Tests. Ich habe sie dir gegeben weil du mir schon nicht so glücklich vorgekommen bist. Deine Verletzungen haben meine Vermutung zudem verstärkt, dass du eine Depression hast."
Ach, als ob ich das noch nicht wusste.
"Außerdem ist dein BMI ziemlich niedrig, was aber mit deiner Depression zusammenhängen könnte. Jetzt gibt es erst mal nur eine Möglichkeit es zu behandeln. Ich gebe dir ein Rezept für eine Therapie zu der du ein bis zwei mal die Woche gehen musst."
"Was nein!! Da gehe ich nicht hin!"
"Es hilft aber den meisten Patienten über die Probleme zu sprechen."
"Dann gehöre ich nicht 'zu den meisten' denn das würde alles verschlimmern! Das weiß ich."
"Okay.....leider gibt es keine andere Möglichkeit, denn ich kann dir nicht gleich Antidepressiva verordnen wenn wir die Therapie nicht versucht haben."
Ich will da nicht hin. Ich kann das nicht, dann verschlimmert sich alles nur.
"Aber wenn ich merke das es viel schlimmer wird können wir es ja wieder abbrechen oder?", fragte ich verzweifelt.
"Das sehen wir dann wenn es so weit ist."
***
Zurück im Auto wollte mich meine Mutter beruhigen, was jedoch nicht so ganz klappte: "Es ist doch ein Versuch wert vielleicht hilft es dir doch. Du willst doch auch, dass alles leichter wird."
Genervt von dem Thema holte ich meine Kopfhörer und machte meine Lieblingsmusik an, genau das brauchte ich, nicht irgendeine dumme Therapie."
Heute mal ein etwas längerer Teil☺️. Ich hoffe, dass er euch gefallen hat!
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Verlass mich nicht!
Roman pour AdolescentsMit dem Tod geht jeder anders um, doch wenn man mal wirklich in der Situation ist bricht die ganze Welt für einen zusammen. Wofür lebt man noch? Macht es noch Sinn irgendetwas zu tun? Diese Fragen stellt sich Chloe, die vor kurzen ihren besten Freu...