Ich kann, weil ich will, was ich muss. - I. Kant

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Das ist ein Zitat von Immanuel Kant (1724 - 1804) . Wenn man damit konfrontiert wird, denkt man sich vielleicht, dass muss ja stimmen, denn Kant hat es schließlich gesagt! Doch, hast du dich einmal länger gefragt oder darüber nachgedacht, wie das gemeint sein könnte?

Was dahinter steckt und wie ich dieses Zitat sehe und interpretiere, werde ich in diesem Essay versuchen zu erklären.

"Ich kann, weil ich will, was ich muss.", klingt ziemlich schlau und gut durchdacht! Aber rollen wir das Zitat einmal von hinten auf: "was ich muss". Ja, was muss ich denn? Bei der Überlegung, was denn meine Pflichten sind, beziehungsweise, was ich wirklich muss, bin ich auf Sachen, wie essen, trinken, schlafen, ja eben die Grundbedürfnisse gekommen. Doch das ganze Thema könnte man auch erweitern: Man muss sich verständigen, man muss nett sein und Menschen zuhören, ihre Meinungen zumindest akzeptieren, höflich sein und vieles mehr. Außerdem muss man sich bilden, denn wenn man sich überlegt, wie man das alles schaffen könnte ohne dabei eine einzige Sache zu wissen, ist das eigentlich unmöglich.

Dann zum nächsten Satzteil: "weil ich will". Ohne Kontext erklärt sich dieser Teil des Satzes, denke ich, auch selbst. Weil ich will, mache ich etwas, weil ich will, begründe ich etwas. Das heißt, ich begründe etwas, vielleicht eine Tat, mit den Worten: "weil ich will" und drücke damit einen Grund aus, der mir etwas bringt. - Ich will das ja!

Nun zum letzten Teil: "Ich kann". Das sollte eigentlich auch klar sein. Wenn man etwas kann, dann hat man eben die Fähigkeit oder die Erlaubnis, etwas zu tun. Was kann man denn zum Beispiel? Man kann essen, trinken, schlafen, ja eben die Grundbedürfnisse. Außerdem kann man sich verständigen, kann nett sein und kann Menschen zuhören, kann ihre Meinungen zumindest akzeptieren, höflich sein und vieles mehr. Außerdem kann man sich bilden, außer man hat eine Krankheit oder ist irgendwie anders verhindert, wie zum Beispiel Menschen, die nicht sprechen können, weil ihre Stimmbänder nicht richtig funktionieren. Im Normalfall sollte man das allerdings alles können!

Ist euch etwas aufgefallen? Vielleicht habt ihr gemerkt, dass ich die Sachen, die man "kann" aus den Dingen, die man "muss" etwas kopiert habe. Ja, das war volle Absicht! Zum Können gehören allerdings auch viele weitere Sachen dazu, wie zum Beipiel Hobbys auszuüben, Sprachen, die man lernt und alles in der Richtung. Praktisch alles, was man "lernt", naja das kommt ja auch in gewisser Weise aus der Bildung.

Aber es gibt noch einen Fall, in dem man die Sachen, die man kann auch als Pflicht ansehen könnte. Zum Beispiel muss ich laufen gehen, auch können, um meine Kondition zu verbessern, also wenn ich das möchte natürlich.

Jetzt möchte ich das ganze Zitat aber zusammensetzen: "Ich kann, weil ich will, was ich muss.", sagt also aus, ich muss etwas tun, eine gewisse Pflicht und weil ich das auch möchte, also will, kann ich diese Tat auch ausüben. Na klar! Das ist dann viel leichter, wenn ich doch weiß, ich möchte das auch. Wenn du zum Beipiel baden gehen möchtest, weißt du, du musst dir den Badeanzug oder Bikini oder die Badehose anziehen. Dann kannst du baden gehen. Natürlich kannst du auch einfach so wie du bist ins Wasser springen, das macht dann zwar wenig Sinn, aber es ist dann halt so. Trotzdem musst du dann zum Beispiel erst ins Wasser gehen, um dort zu baden. Um etwas zu wollen, muss man also immer etwas tun! Aber man hat dann meistens das positive Ziel vor Augen und macht dann eben seine "Pflichten", wie "ins Wasser gehen", was man ja eigentlich wirklich nicht als eine Pflicht sehen kann. Aber wie ist das, wenn man das gar nicht möchte?

Stell dir vor, du bekommst von deinen Eltern gesagt, du musst früh ins Bett gehen und um 21:00 bereits schlafen. Klar, um am nächsten Tag fit zu sein, braucht dein Körper Schlaf. Das Ziel ist also, am nächsten Morgen ausgeschlafen aufstehen zu können. Aber viel lieber möchtest du jetzt noch etwas lesen, malen oder was auch immer machen. Dann hast du dir ein anderes Ziel gesetzt, nämlich zum Beipiel noch ein wenig zu lesen. Das andere Ziel, früh ins Bett zu gehen, um ausgeschlafen zu sein, oder eben die Aufgabe, auf deine Eltern zu hören, ist für dich dann eher zweitrangig. Jetzt liest du lieber und machst praktisch nicht das, was du musst, sondern das, was du möchtest.

Es gibt sehr viele Varianten und Situationen mit Beispielen, bei denen das alles verschieden ist. Ich habe mir mal die drei aufgeschrieben und etwas erklärt, die ich am wichtigsten finde:

Zu Kants Zitat kann ich schlussendlich nur sagen, es ist zwar einfacher, wenn man das, was man machen muss, auch machen möchte, aber es ist auch möglich, Sachen zu machen, die man nicht möchte, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen

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Zu Kants Zitat kann ich schlussendlich nur sagen, es ist zwar einfacher, wenn man das, was man machen muss, auch machen möchte, aber es ist auch möglich, Sachen zu machen, die man nicht möchte, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

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