kursiv ---> Flashback
(7. September 2010)
Author's P.O.V.
Hanna konnte durch die unmotivierte Menschenmenge ein sehr bekanntes Gesicht entdecken.
Es war Mona, die natürlich von Kopf bis Fuß perfekt gestylt war, und Hanna, wie abgesprochen, voller Vorfreude auf die 10. Klasse ungeduldig vor der hölzernen Doppeltür der Rosewood High erwartete.
Nach einer herzhaften Begrüßung betraten sie Hand in Hand die Türen und gingen durch die Schulgänge.
Es hatte sich ziemlich viel verändert. In den Sommerferien haben sich Mona und Hanna zufällig kennengelernt. Sie haben sich dazu entschieden, sofern man das entscheiden kann, beste Freunde zu werden. Sie hatten es satt "Loser-Mona" und "Hefty-Hanna" zu sein und wollten sich ändern.
Und anscheinend mögen Menschen Veränderungen, denn kaum waren sie eingetreten, schon fielen alle Blicke auf sie. Die Geeks hörten auf mit ihren Comicbuch - Sammlungen zu prahlen, die Jocks, die sich an den schmalen Taillen ihrer Cheerleaderfreundinnen anklammerten, sowie alle restlichen Schüler, die sich freiwillig in irgendwelche und vorzugsweise auch klischeehaften "Freundesgruppen" aufteilten, um sich mit irgendetwas identifizieren zu können, blickten zu ihnen. Die einen mit offenen Mündern und mit erstaunten, teilweise auch verwirrten Mienen und die anderen mit hasserfüllten Blicken.
Hanna's P.O.V.
Die Schulgänge fühlten sich endlos an. Als würden wir in Zeitlupe gehen. Es war ungewöhnlich schön einmal im Mittelpunkt zu stehen.
Hie und da sah ich natürlich auch, zwischen den rumirrenden "Neulingen", ein paar bekannte Gesichter.
Jenna Marshall zum Beispiel, die man durch ihre feuerroten Haare definitiv nicht übersehen konnte. Sie führt auch schon seit mehreren Monaten eine scheinbar perfekte Beziehung mit Noel Kahn. Scheinbar weil er sie betrügt. Mit Kate, meiner "geliebten" Stiefschwester. Sie machen da auch kein großes Geheimnis daraus. Jeder weiß es, wirklich jeder. Außer eben Jenna, oder?
Als wir endlich am Sekretariat, der sich komischer Weise im Nordflügel der Schule befindet, ankamen, trafen wir auf die unheimlich große und durch unser Auftreten ziemlich unruhig aussehende Emily. Wie immer in Gesellschaft von Toby Cavanaugh, der mysteriöse Typ über den keiner so wirklich etwas weiß. Fields ist kein Stückchen weniger mysteriös als ihr Kompane, mit dem sie erst seit Neuestem unzertrennlich ist. Wir gingen los, um uns an die Schlange zu stellen, die noch ziemlich kurz war, da Mona glücklicherweise bedacht hatte früher da zu sein, um nicht den Unterricht verpassen zu müssen. Doch zwei Meter vor unserem Ziel, kamen vier Erstklässer auf uns zugestürmt. Ein Junge mit einem Mädchen mit blondem, schulterlangem und gelocktem Haar an der Hand, führte die verängstigte Gruppe. Ihre Haare sahen stark nach einer Perücke aus und ihr rosarotes, dreckiges Kleid war ihr eindeutig zu groß. Dicht hinter ihnen kam ein weiterer Junge, der ein camouflage gemustertes Bandana um seiner kurzen Afrofrisur trug und seinem Freund, welcher seine langen braunen Locken unter einer weiß-roten Capy versteckt hielt, "Komm schon, Dustin!" zurief, welcher ihm nur lautstark "Kraaaaampf!" antworten konnte und ihm wackelig hinterher latschelte.
Mit einem ziemlich verwirrten Ausdruck führte Mona ihren Blick, der auf die Kinder fokusiert war, bevor sie um die Ecke herum verschwanden, auf mich. "Wow, das war grade strange." Ich nickte ihr zustimmend zu und kurz danach konnten wir auch schon unsere Stundenpläne abholen. "Wie schade, Süße, dass wir nur gemeinsam Sport haben, aber rate mal mit wem ich jetzt gleich Französisch habe!", sagte Mona aufgeregt, während wir auf dem Weg zu unseren neu zugeteilten Spinden waren. "Nein!", rief ich ihr fassungslos zu. "Es ist nicht der, der ich denke wer es ist, oder?", fragte ich sie, nur um eine noch enthusiastischere Antwort als zuvor zu bekommen: "Doch, Süße, mit Noel Kahn!" Daraufhin sprang sie mir in die Arme und konnte vor Begeisterung nicht still stehen und machte halbe Freudensprünge, da ihre viel zu hohen Absätze ihr dabei mächtige Schwierigkeiten bereiteten und dabei nicht nur sie selbst, sondern auch mich beinahe auf den Boden geschmissen hätte. Wobei es eher ihre Euphorie war, die das verursacht hatte, welche ich nicht ganz teilen konnte, nicht ihre schwarzen High Heels. Denn Noel in die Finger zu kriegen, würde heißen Jenna und Kate aus dem Weg räumen zu müssen. Jenna wäre da keine zu große Schwierigkeit, wobei es bei Kate um so schwieriger wäre. Ganz abgesehen davon, müsste ich dann den explodierenden Vulkan erleiden, denn Kate würde sowas definitiv nicht auf die lockere Schulter nehmen, vor allem weil ich vermute, dass sie tatsächlich Gefühle für ihn hat und auch umgekehrt. Bevor ich mitbekommen habe, wie sich Kate seitdem Noel passiert ist, aufführt, hätte ich es für unmöglich gehalten, dass so ein eiskaltes, verlogenes Biest etwas wie Gefühle verspüren kann.
Und sie würde es herausfinden. Nicht, dass ich an Mona's Künsten zweifle, aber Kate hat Kontakte. Und was findet sie überhaupt an ihm, außer, dass er der beliebteste Typ auf unserer Schule, nein, Rosewood ist?
Author's P.O.V.
Nachdem sich Mona wieder etwas beruhigen konnte und sie beide ihren Unterrichtsunterlagen, die sie im Sekretariat bekommen hatten, in ihren Spinds ein neues Zuhause schenkten, teilten sich ihre Wege. Ganz alleine schien sich Hanna's Selbstbewusstsein langsam aber sicher aufzulösen. Mit jedem lauten Schritt den sie machte, wurde sie immer unsicherer. Und die neugierigen Blicke, die sie zuvor als eher aufregend empfand, schüchterten sie bis in die Tiefe ihrer Knochen ein. Sie merkte auch, wie ihr Körper verkrampfte und sie Schwierigkeiten bekam ihr Gleichgewicht auf solch hohen Schuhen zu halten, an die sich ihre fetten Plattfüße, wie Kate immer gerne gesagt hatte, einfach nicht gewöhnen wollten. Ihr kam immer einer ihrer schlimmsten Erlebnisse in den Sinn: Ihre erste Aufführung im Tanzclub.
(26. August 2010)
"Hanna, Liebes, du bist in fünfzehn Minuten dran. Bereite dich schon mal vor. Sowohl körperlich als auch geistig.", sagte Leona Vanderwall, Mona's Mutter, die ihrer Tochter verwechselbar ähnlich sah, mit einer beruhigenden Stimme und dem exakt gleichen Lächeln, das Mona ihr immer schenkte, wenn sie versuchte Hanna aufzumuntern. Mrs. Vanderwall war die Leiterin des Club's, was auch der Grund war, warum Hanna beitreten wollte beziehungsweise "musste". Hanna musste immer noch darüber lachen, wie sie in diese Situation geraten ist:
Mona war schon seit beeindruckenden sechs Jahren beim Club dabei gewesen, jedoch tanzte sie Ballet. Mona hatte ungelogen bei jedem Treffen mindestens eine halbe Stunde über den größten und wichtigsten Auftritt ihres Lebens geschwärmt. Als es dann soweit gekommen war, war Hanna natürlich (nicht ganz zwanglos) als moralische Unterstützung gekommen und hat mit ihrer einzigen Freundin im Backstagebereich auf den großen Moment gewartet. Mona war vor lauter Aufregung kaum ansprechbar, und Mrs. Vanderwall versuchte sehr krampfhaft (Hanna hatte schon etwas Mitleid bekommen) aber leider vergeblich, ihre fürchterlich schwitzende Tochter etwas zu beruhigen. Hanna hatte Mona ein Taschentuch gegeben, damit sie ihren Schweiß von der Stirn wischen konnte. Daraufhin hatte sich Mrs. Vanderwall auf Hanna gewendet und fragte sie mit deutlich ironischem Unterton, ob sie nicht auch beitreten wolle, um Mona immer beiseite stehen zu können. Hanna jedoch, ganz erschrocken von der plötzlichen Frage, verstand die Ironie nicht und antwortete perplex und nicht sehr überzeugend klingend: "Jaaah, ja natürlich!". Also war ein einfaches und ziemlich idiotisches Missverständnis ausschlaggebend für Hanna's Zukunft, denn eins führte zum anderen und Mona hatte es ernsthaft gebacken bekommen, Hanna beitreten zu lassen. Hanna aber, bestand darauf Hip-hop zu wählen, weil sie ganz fest davon überzeugt gewesen war, dass sie ihre Plattfüße nie im Leben in die engen und unbequemen Ballettschuhe hineinzwängen könnte, geschweige denn sich auf deren Zehen zu balancieren.
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A.N.:
Erstmal vielen dank fürs lesen. Ich hoffe sehr, es hat dir soweit gefallen.
Ich würde mich sehr über eine Bewertung und vor allem einen Kommentar freuen.
Konstruktive Kritik, Ideen und Wünsche sind immer Willkommen.
Hast du Pll schon fertig geschaut? Wenn ja, wie fandest du das Ende?
Wenn nein, wie weit bist du?
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Heart Hacker
FanfictionHanna Marin trifft auf einen mysteriösen Typen, der zwischen der Wahl von Liebe und Boshaftigkeit steht. Auf ihrer herzzerreißend Reise, lernt sie loyale Begleiter kennen. Dabei werden missverstandene Feinde zu eventuellen Freunden. Disclaimer ___...