Eine zweite Erde

Kapitel 6 - Das Hauptquartier

Ich gehe mit Alex und Jo über die Rasenfläche auf einen der Türme zu. Beim näher kommen bemerkte ich, dass am Fuß des Turms eine Tür ist.
Mit einem plötzlichem und starkem Ruck zieht mich auf einmal jemand an meiner Schulter zurück, sodass ich auf meinem Hintern falle. " Hey, was soll den das?" Alex seufzt genervt. "Direkt vor uns befindet sich mortifer Solum. Also tötender Boden." "Was? Wie soll Boden töten?", will ich wissen. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob die beiden riesige Scherzkekse sind oder doch Soldaten. Ich meine das Gebäude ist viel zu klein, allerdings war da auch diese sich von selbst öffnende Mauer.

Ich sehe zu den beiden hoch, da ich keine Antwort bekomme. Jo macht irgendetwas an seinem Handy, während sich Alex einige Meter entfernt hat und sich bückt, um etwas Braunes vom Boden aufzuheben. Danach kommt er zurück und hilft mir wieder auf die Beine. "Komm mal mit." ich Folge ihm ein Meter näher an das Gebäude. "Bleib genau neben mir stehen." Ich folge seiner Anweisung, während er die rechte Hand ausstreckt und den Stock aus seiner Hand gut eineinhalb Meter vor uns auf den Boden fallen lässt. Im nächsten Augenblick fängt die Erde, knapp zehn Zentimeter vor meinen Füßen, an sich zu bewegen. Eine Furche bildet sich dort, wo der Stock liegt und befördert ihn unterhalb der Erde als wäre er zuvor nie da gewesen. Auf der neu aufgewühlten Erde fängt, sobald die Erde aufgehört hat sich zu bewegen, neues Gras an zu wachsen welches den Eindruck erweckt, als stünde es dort schon mehrere Jahre. Die gesamte Prozedur spielte sich innerhalb von drei bis vier Sekunden ab. "Wärst du das gewesen, würdest du jetzt mehrere Meter tief unter der Erde ersticken. Deshalb heißt es tötender Boden." Auf einmal tauchen Bilder vor meinem inneren Auge auf, wie ich in der Erde verschwinde. "Danke", flüstere ich ihm zu ohne ihn anzusehen. Ein wenig schäme ich mich dafür. Er hat mir offenbar das Leben gerettet. "Kein Thema", meinte er zu mir, bevor er sich mit lauter Stimme an Jo wendet, "und? Können wir rüber?" Jo wendet sein Kopf von seinem Handy " Jody hat den Boden um 19:9 für eineinhalb Minuten deaktiviert, sodass wir hinüberkommen. Ach ja bevor du fragst wir haben es 19:07 und 15 Sekunden" "Man kann den Boden deaktivieren?" Was ist denn noch alles technisch möglich, von dem ich keine Ahnung habe? Erst die eigenartige Mauer und jetzt ein tötender Boden, der sich auf Wunsch abschalten lässt? OK, wenn das wirklich stimmt, dann habe ich Alex und Jo wirklich unrecht damit getan, sie zu verdächtigen, dass sie alles nur vorgegaukelt haben. "Ja, er ist ebenfalls eine Erfindung für das Militär, genauso wie die Mauer. Aber jetzt musst du mir zuhören. Gleich, wenn Jo jetzt sagt, gehen wir alle drei zügig zu dieser Tür", Alex deutet auf die Tür am Fuße des Turmes, " und gehen in das Gebäude. OK?" Ich nicke als Antwort. "Aber wie ist es möglich, diesen Boden ab zu ..." "Jetzt!", ruft Jo und sofort machen die beiden sich auf den Weg über die Rasenfläche. Der Boden bleibt ruhig, also Folge ich ihnen schnell. Jo ist als Erster bei der Tür und drückt seinen Daumen auf eine kleine Apparatur, die neben ihr an der Wand angebracht ist. Ein kleines Lämpchen springt auf Rot und mit einem Klacken öffnet sich die Tür. Jo hält uns die Tür auf, während erst Alex und dann ich hineingehen.

Der Raum auf der anderen Seite ist dunkel und wird nur durch den Lichtschein der Tür erhellt. Erst nachdem sie wieder hinter Jo ins Schloss gefallen ist. Gehen mit einem Flackern Lichter im Gesamten Flur an. Der Gang sieht aus, wie das Gebäude von außen: Alt und nicht wirklich so, als würde hier irgendetwas außer ein paar Spinnen leben. "Hier entlang" zögernd Folge ich Alex. Dieses modrige Gebäude kann doch nicht das gesamte Hauptquartier sein. Da gibt es Tausende bessere Standorte auf der gesamten Welt! Wir biegen um eine Ecke und vor mir befindet sich eine große Falltür. Sie erinnert an eine Fahrstuhltür, nur ein wenig breiter, generell Größer und im Boden.

Neben den teilweise dreckigen und zerbrochenen Fliesen wirkt sie wie aus einem anderen Universum. Alex geht in die Hocke und hält seinen Kopf, mit dem Gesicht nach unten, still über einen kleinen roten Punkt auf dem Boden, direkt vor der Falltür. Eine Fliese schiebt sich zur Seite und ein blauer scheint Alex Gesicht zu scannen. Still schiebt sich der Fliesen wieder über den Scanner und die Falltür öffnet sich.