15. Kapitel

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In den nächsten Tagen lief die Organisation des Nationalfeiertages. Ich sah plötzlich die doppelte Menge der Bedienstete, auf den Fluren laufen, als normal. Am Nachmittag vor dem Nationalfeiertag ging ich zum Arbeitszimmer meines Vaters. Ich hatte in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht, warum und was die Rebellen wollen. Ich klopfte an und ein Lakai öffnete mir die Tür. Die Möbel, in dem Arbeitszimmer meines Vaters, waren in dunklem Holz gehalten, was den Raum dunkel wirken ließ, jedoch sorgten die großen Fenster an der Rückseite für viel Licht. Vater saß an seinem Schreibtisch und ein Berater stand hinter ihm. Er wies auf etwas auf den Blättern, worauf der Berater sich Notizen machte. Als ich eintrat sahen beide auf. ,,Eure Hoheit" sagte der Berater und machte eine Verbeugung. ,,Guten Mittag Vater. Guten Mittag Monsieur..." ,,de Tailleraient." sagte er freundlich. ,,...de Tailleraient." Ich machten einen Knicks. ,,Clara. Schön dich zu sehen. Was führt dich zu mir?" fragte Vater in freundlichem Ton. Er deutete dem Berater, dass er gehen könnte. Dieser Verbeugte sich ,,Eure Majestät, Eure Hoheit." Ich nickte ihm zu und knicksten erneut. Nachdem Monsieur de Tailleraient gegangen war, deutete Vater mir mich zu setzten und zu sprechen ,,Ich weiß nicht so recht ob Mutter euch schon berichtet hat, dass ich Madame du Larront gerne als Anstandsdame hätte." ,,Ja, dies wurde mir bereits berichtet." ,,Nun, Mutter hat mir auch von den Rebellen berichtet. Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken darüber und wollte euch fragen, ob ihr mir etwas dazu sagen könnt." Er schaute mich ein wenig schuldbewusst an. ,,Ich möchte dich damit nicht belasten." ,,Aber Vater ich habe jetzt davon gehört und ich würde gerne mehr wissen. Denn wenn ich Königin werden sollte, möchte ich wissen was in meinem Land passiert." ,,Nun gut. Die Rebellen, wie wir sie nennen, sind eine Gemeinschaft, die die Abschaffung der Monarchie fordern. Sie wollen ein Land, wo jeder eine Stimme hat und mitentscheiden kann. Soweit ich weiß sind sie nicht auf Gewalt aus, jedoch auch nicht ganz ungefährlich. Sie fordern ständig Gespräche mit mir, ich lehne sie jedoch ab." ,,Warum lehnt ihr denn die Gespräche ab." ,,Nun, ich denke die Rebellen wollen, mich sofort stürzen oder Geld." Darauf hatte ich keine Antwort. Nach ein Paar Minuten des Schweigens, stand ich auf. ,,Nun, ich danke euch Vater. Darf ich mich entlassen?" ,,Natürlich." Der Lakai öffnete mir die Tür und ich wollte gerade in den Flur treten als Vater noch sagte ,,Clara, ich bitte dich mit niemand anderes darüber zu sprechen." ,,Sehr wohl, Vater." Ich machte erneut einen Knicks und ging. Auf dem Flur begegnete ich meine, sehr nervöse, Mutter. Ich machte einen Knicks und sagte ,,Mutter, schön euch zu sehen." ,,Clara! Schön dich zu sehen. Könntest du diesen Brief bitte dem Koch geben? Das Menü für morgen ist immer noch nicht fertig." Ich schaute sie ein wenig entgeistert an, denn für jemanden von Adligem Stand gehörte es sich nicht sich in das Untere Stockwerk zu begeben. ,,Mutter, verzeiht. Warum könnt ihr es nicht einem Diener oder einem Dienstmädchen geben?" fragte ich vorsichtig. ,,Das ist ein wichtiger Brief. Ich werde ihn keinem Personal anvertrauen!" rief sie gereizt. Ich zuckte bei ihrem Ton zusammen. Seit wann hatte Mutter solche Stimmungsschwankungen? Gestern war sie noch liebevoll und jetzt war sie gereizt und nervös. Eine Weile dachte ich darüber nach, machte mir jedoch keine Großen Gedanken und nahm als Grund den Nationalfeiertag. ,,Ich werde den Brief übergeben, Eure Majestät." Ich machte eine Révérence. Sie gab mir den Brief und rauschte mit steifer Miene davon. Ich blieb ein wenig verdutzt stehen, machte mich dann aber auf den Weg in mein Zimmer. Dort angekommen putzte Manon gerade die Fenster. Als ich eintrat sah sie sich um und schaute ein wenig erschrocken. Sie machte eine Révérence. ,,Eu...Eure Hoheit, ich hatte Euch noch nicht erwartet." ,,Ach, schon gut. Ich habe nur eine Bitte, könntest du mich zur Küche bringen?" Wenn sie verwundert war zeigte sie es nicht. ,,Selbstverständlich, Eure Hoheit."
Wir gingen den Gang bis zum Ende durch, am Ende mussten wir abbiegen. Ich war bis hierher noch nie gegangen. Sie öffnete eine Tür die von außen wie eine normale Zimmertür aussah. Als Manon sie öffnete kam eine kleine Holztreppe zum Vorschein. Sie ließ mir den Vortritt. Ich hob meinen Rock und passte genau in den Gang, denn mein Rock war sehr breit. Unten angekommen war blieb ich auf der letzten Treppenstufe stehen, da ich ein wenig überrumpelt war. Es liefen Diener und Dienstmädchen herum. Alle trugen, holten oder brachten etwas. Ich ging die letzte Stufe herunter. Plötzlich rempelte mich ein Dienstmädchen an und verschüttete ein wenig Tee. ,,Oh, nein." sagte sie. Als sie jedoch sah, dass ich keine Kleidung, wie die Dienerschaft trug, sah sie auf. ,,Eu...Eu....Eure Hoheit" stammelte sie und machte eine ungeschickte Révérence. Nachdem sie das gesagt hatte sahen alle auf und machten eine Verbeugung oder Révérence. ,,Bitte nicht, sagte ich. Macht einfach eure Arbeit weiter." Die meisten sahen mich noch ein Paar Sekunden an, machten sich dann aber doch wieder an die Arbeit. Das Dienstmädchen was mich angerempelt hatte fragte ängstlich ,,Habe ich Euch schmutzig gemacht, Eure Hoheit?" ,,Nein, es ist alles gut" ich lächelte sie an und folgte dann Manon in die Küche. Wir liefen durch ein großen Labyrinth und ich fragte mich wie sie hier zurecht kam. Wenn die Räume nicht benutzt wurden um Schuhe zu putzen oder um die Kleider, Tischdecken und weiteres zu waschen, dann waren es Zimmer für die Diener und Dienstmädchen die sie sich immer zu zweit teilten, erklärte mir Manon. Als wir in der Küche ankamen ereignete sich erneut, was auch an der Treppe geschah. Es war ein Großer Raum in dem die vielen Köche arbeiteten. Nachdem die Köche oder Hilfen wieder ihrer Arbeit nachkamen kam der Chef zu mir. Er trug eine Schürze, hatte einen kleinen Bauch und war verschwitzt, wirkte aber freundlich. ,,Eure Hoheit." Er verbeugte sich. ,,Monsieur Marrient. Ich soll ihnen diesen Brief, von Eurer Majestät geben." ,,Vielen Dank, Eure Hoheit."

,,Vorsicht, Clara."  sagte Lotte und zog das Korsett zu, doch plötzlich lockerte es sich wieder. Ich drehte mich und sah Lotte, die auf ihren Knien auf dem Boden hockte, schwer atmen. In den letzten Tagen konnte man schon eine kleine Wölbung sehen. Ich kniete mich zu ihr,jedoch war das Korsett nicht fest und rutschte somit. ,,Manon halten sie, Eurer Hoheit, das Korsett fest." ,,Natürlich." Manon hielt das Korsett wieder fest. ,,Lotte gehts dir gut?" ,,Ja, geht schon wieder." Sie stand auf schwankte jedoch und viel mir in die Arme. ,,Verzeihung, Clara." ,,Manon bring Lotte nach unten und sorg dafür, dass sie ausruht.." ,,Bitte Clara mir geht es gut." flehte mich Lotte an. ,,Nein, du gehst nach unten und ruhst dich aus, Élodie kann sich um mich kümmern." ,,Natürlich, Eure Hoheit." Sagte Manon, machte eine Révérence und verschwand mit Lotte. Élodie schnürte das Korsett und zog mir dann mein Kleid an. Es war wunderschön. ,,Monsieur Bertrand hat sich wirklich Mühe gegeben." sagte ich und schaute mich im Spiegel an.

Nachdem ich das Kleid anhatte setzte ich mich an meinen Tisch mit dem Spiegel und Élodie machte mich eine Elegante Frisur

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Nachdem ich das Kleid anhatte setzte ich mich an meinen Tisch mit dem Spiegel und Élodie machte mich eine Elegante Frisur. Danach puderte sie noch mein Gesicht und Dekolleté und setzte mir ein goldenes Diadem mir weißen Edelsteinen auf, es passte perfekt zu meinen dunkelblonden Haaren und grünen Augen.

 Danach puderte sie noch mein Gesicht und Dekolleté und setzte mir ein goldenes Diadem mir weißen Edelsteinen auf, es passte perfekt zu meinen dunkelblonden Haaren und grünen Augen

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Als ich fertig war kam ich auf dem Flur meinen Geschwistern entgegen zusammen machten wir uns auf den Weg zum Balkon. Wir unterhielten uns, weshalb ich die Zofe die neben mir auftauchte nicht bemerkte. ,,Verzeiht, Eure Hoheit. Ihre Majestät wünscht sie im großen Saal zu sprechen." sagte sie, nachdem sie eine Révérence gemacht hatte. ,,Ja, ich komme." Was wollte Mutter denn jetzt schon wieder von mir? Ich entschuldigte mich bei meinen Geschwistern und machte mir auf den Weg. Im Großen Saal angekommen sah ich meine Mutter in einem Wunderschönen Kleid mitten in den Vorbereitungen stehen. Mitten in den Vorbereitungen? Normalerweise war sie schon einen Tag bevor etwas Wichtiges Anstand fertig. ,,Mutter?" Fragte ich und machte einen Knicks. ,,Ah, Clara, gut, dass du da bist. Richte bitte deinem Vater aus, dass es doch keinen Mousse au Chocolat gibt." Schade, dachte ich mir, es ist mein Lieblings Dessert. ,,Sicher. Aber verzeiht Mutter, geht es euch gut?" ,,Sicher." Sagte sie mit einem gequälten Lächeln. Ich war mit sicher, dass es nicht stimmte, jedoch ließ ich es dabei. Ich machte einen Knicks und ging. Als ich um die Ecke ging rannte ich gegen jemanden. Als ich aufsah, sah ich einen Jungen Mann.

Wer mag das wohl sein?😉

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