Folge 2 - Teil 11: „Dr. Heilmann weiß Bescheid"

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Vor der Tür sprach Roland vorsichtig mit der Chirurgin: „Frau Dr. Peters... Sie können gerne mit der Wahrheit mir gegenüber herausrücken. Ich habe gehört, was sie Laura gesagt haben. Sie ist ihre Tochter, stimmts?", fragte Roland vorsichtig und Lea nickte kurz.
„Ja... Ja, Laura ist meine Tochter. Aber ich möchte diese Beziehung hier nicht an die große Glocke hängen. Die Fragen, die Lauras und meine Geschichte betreffen, will ich weitestgehend vermeiden. Sie soll sich nicht fürchten, weil die Kollegen mehr Fragen an die Kleine haben, als ich als ihre Mutter... Ich weiß, wie neugierig die Kollegen sein werden, sobald sie von Lauras und meiner speziellen Beziehung erfahren. Lassen sie bitte die Geschichte meiner Tochter erst mal meine Sache sein. Laura muss erst wieder auf die Beine kommen, bevor ich es offiziell mache..."

„Aber... Wenn wir... Ich habe die Adoptiveltern von Laura herbestellt, für einen Bluttest. Vielleicht kommen sie als Knochenmarkspender für Laura in Frage. Und wenn nicht und die Datei auch keinen hat... Wissen sie, wer der leibliche Vater ist?" „Ja, ich weiß es. Aber mich gibt es doch auch. Im Notfall bin ich natürlich sofort bereit..."

„Und ihre Schwangerschaft?", fragte Roland und Lea sah an sich herunter...
Natürlich wusste Lea, was diese Entscheidung für ihre noch bestehende Schwangerschaft bedeuten könnte, sollte ihre Tochter Laura wirklich eine Knochenmarkspende von ihr brauchen.
Die Neurochirurgin müsste die Schwangerschaft sofort durch eine Operation abbrechen oder, sofern das Baby lebensfähig wäre, ihr Kind früher zur Welt bringen. Die Wehen früher durchstehen, um ihr Kind zu retten. Das Leben ihres noch ungeborenen Kindes aufs Spiel setzen, um Laura nicht sterben lassen zu müssen.

„Aber... Für meine Tochter würde ich alles tun. Auch... Und vor allem mein Baby... opfern. Sie ist mein Kind; ich muss sie doch retten. Wenn... Ich will sie nicht zum zweiten Mal verlieren, Dr. Heilmann. Das schaffe ich kein zweites Mal."

„Und sie wären wirklich bereit, das Leben ihres Babys... Des Babys, das sie in ihr Herz geschlossen haben... Einfach aufzugeben? Tut mir leid, aber das kann ich ihnen irgendwie nicht glauben... Sie wissen genau, dass wir im Falle von Komplikationen bei ihrer Tochter nicht erst warten können, bis die Schwangerschaft abgebrochen ist und wir ihren Zustand soweit stabilisiert haben, dass sie..."
„Dann müssen sie eben den Abbruch jetzt schon vornehmen... Im Moment haben wir den Zustand von Laura unter Kontrolle. Sobald wir jetzt die Abtreibung hinter uns gebracht haben, können wir beruhigt in die nächsten Wochen sehen." Völlig ruhig und durchdacht hatte Lea dies geäußert und Roland schüttelte den Kopf.
„Das kann ich nicht tun, Dr. Peters. Und das wissen sie genau. Wir können nicht auf den puren Verdacht hin, der Zustand ihrer Tochter könnte sich verschlechtern, ihre Schwangerschaft abbrechen. Ich weiß, was es heißt, ein Kind zu verlieren! Und ich werde es nicht zulassen, dass sie es auch..."

„Dr. Heilmann! Ich kann mein Kind nicht sterben lassen, wenn ich weiß, dass ich sie hätte retten können! Laura ist mein Kind, ich habe sie damals unter der Drohung weggegeben, dass meine Freundin ihr etwas antut. Stefanie hätte Laura irgendetwas angetan. Sie wollte mein Kind damals unbedingt, weil ich... Weil ich für den Tod ihres Kindes verantwortlich war..."
Leas Stimme versagte und Roland stockte kurz der Atem. „Was heißt das, Frau Dr. Peters?", wollte der Chefarzt wissen, doch Lea schüttelte den Kopf und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Doch der Chefarzt ließ nicht locker und so erzählte Lea die ganze Geschichte.
„Ich war mit Laura gerade einige Wochen schwanger, wusste aber davon noch nichts, als meine damalige Kommilitonin und ich... mit dem Auto in eine abgelegene Waldhütte gefahren waren. Stefanie hatte damals schon ein Kind; die kleine Hanna. Sie war damals schon eineinhalb Jahre und Steffis ganzer Stolz. Als wir in dieser Waldhütte waren, hat Stefanie die kleine Hanna in ihr Reisebett gelegt und wir haben uns gemeinsam an den Kamin gesetzt."

„Es kam wohl zu einem Unfall?", fragte Roland, doch Lea schüttelte den Kopf. „Nein, es kam nicht zu einem Unfall... Wir... wir haben es plötzlich schreien hören; Stefanies Tochter hatte urplötzlich hohes Fieber bekommen. Aus uns unbekannten Gründen. Wir waren völlig auf uns alleine gestellt, wussten nur, was wir im Studium gelernt haben..."
Lea musste ab und an schlucken, bevor sie weitersprach: „Ich habe bei der Kleinen damals zur Fiebersenkung lauwarme Umschläge um die Beine gelegt. Im ersten Moment halfen die Umschläge auch gut, aber eben nicht vollständig. Wir haben uns deswegen vorgenommen, in die nächste Klinik zu fahren. Die war gerade einmal 10 Kilometer entfernt, aber... Aber es gab plötzlich ein Unwetter, wir hätten unmöglich den Weg antreten können. Es hat gegossen wie aus Eimern; man konnte seine eigenen Hände nicht mehr vor Augen sehen. ... Stefanie aber wollte unbedingt fahren und so habe ich ihr die Autoschlüssel für meinen Kombi gegeben. Sie ist mit Tempo 120 über die Landstraße gerast. Immer geradeaus... in einen Baum."
Lea schluckte. Die Erinnerung an den Unfall hatte sie immer verdrängt, aber jetzt, nach und nach, kamen die Bilder wieder hoch.
„Mir war nichts passiert, aber Stefanie... Sie war nicht angeschnallt und lag bewusstlos auf dem Lenkrad. Wir haben mehrere Minuten warten müssen, bis der Notarzt kam. Kurz, bevor der Rettungswagen eintraf, schaute ich noch einmal nach der Tochter von Stefanie, die in ihrem Kindersitz auf der Rückbank saß. Der kleinen Hanna war nichts passiert, ich habe Gott gedankt, dass sie in Ordnung war. Aber... Plötzlich fiel mir auf, dass die Kleine gar nicht schrie. Ich fühlte ihren Puls, der war sehr schwach und Hanna war kreidebleich im Gesicht. Mein Verdacht lag auf einer inneren Blutung. Ich wusste, dass jetzt jede Sekunde zählte und bin selbst mit dem RTW in die Klinik gefahren."
Wieder schluckte Lea und wollte zuerst nicht weiter erzählen, doch Roland drängte die Ärztin dazu.
„Kurz vor der Einlieferung der Kleinen... brach der Kreislauf des Kindes zusammen, wir haben Hanna reanimiert, anschließend intubiert... Aber alle Rettungsmaßnahmen kamen zu spät... Noch vor dem Eintreffen in der Klinik starb die Kleine."

„Und diese... Stefanie hat ihnen dann sicherlich die Schuld am Tod des Kindes gegeben, oder?", vermutete Roland und Lea, deren Augen sich mit Tränen füllten, nickte.
„Ja, sie hat mir damals die Schuld am Tod der Kleinen gegeben und eine schreckliche Rache geschworen. Ich habe dann bei der Untersuchung im Krankenhaus, als die Ärzte erfuhren, dass ich in einen Autounfall verwickelt wurden war, eine komplette Untersuchung angeordnet. Und bei der Ultraschalluntersuchung kam dann die Wahrheit ans Licht. Ich war so glücklich über die Nachricht, dass ich den Fehler machte, meiner Freundin davon zu erzählen. Und als Stefanie erfuhr, dass ich schwanger war, hat sie mir gesagt, ich solle ihr das Kind sofort nach der Geburt aushändigen. Sie hat mich beim Jugendamt schlecht gemacht. Ich wäre eine schreckliche Mutter und würde mein Kind vernachlässigen..."

„Und deswegen wollten sie ihr Kind auch abtreiben, oder?", vermutete der Chefarzt und Lea bestätigte: „Ja, ich... Ich habe lange mit mir selbst diskutiert. Ich habe meine Freundin angefleht, mir mein Kind zu lassen und habe ihr gesagt, ich könne nichts für Hannas Tod. Aber sie hat mir einen Brief geschrieben, in dem sie mir drohte, mir vor der Geburt oder spätestens meinem Kind nach der Geburt etwas schreckliches anzutun. Deswegen habe ich die Kleine auch an Stefanie gegeben. Ich habe gehofft, dass mein Kind mir eines Tages verzeihen kann. Dass meine Tochter glücklich aufwächst und ich weiß, wie meine Tochter aufwächst... Ich hatte die ganze Zeit Angst um mein Kind. Und jetzt, wenn ich dir Kleine endlich wieder sehe, hat sie die schlimmste Krankheit, die es auf der Welt gibt. Und meine Tochter weiß nicht einmal etwas von ihrem Schicksal. Weil ich einfach nicht mit ihr darüber sprechen kann..."

„Das ist auch ein Ding der Unmöglichkeit. Einem so jungen Menschen, der noch sein ganzes Leben vor sich hat, das zu sagen. Eine Todesnachricht zu überbringen... Das ist für keinen unserer Kollegen leicht, wenn gerade solche Gespräche geführt werden müssen. Besonders, wenn es sich um so junge Patienten handelt, wie ihre Tochter. Aber es gehört nun mal zu ihrem Aufgaben als Ärztin, Frau Dr. Peters. Und sie sind eine wunderbare Ärztin, Frau Kollegin. Sie müssen auch schwere Gespräche mit Patienten führen."
„Aber doch nicht mit meinem Kind... Nicht mit Laura. Sie ist doch meine Tochter... Ich kann ihr das alles einfach nicht sagen. Dass sie vielleicht sterben wird. Aber dass sie auf jeden Fall einen schweren und oft schmerzhaften Weg vor sich hat."

„Ich kann ihnen gerne bei dem Gespräch mit Laura zur Seite stehen, Frau Kollegin. Wenn sie das möchten. Sie wissen genau, dass ich jederzeit bei Problemen für sie und die Kollegen da bin. Sie brauchen nur zu mir zu kommen.", erklärte Roland mit ernster Stimme und Lea nickte dankbar.
„Ja, das weiß ich. Aber ich bin mir unsicher, ob ich die Kleine wirklich gerade heute mit dieser Nachricht schocken soll. Sie hat doch gerade erst erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Dann habe ich ihr gesagt, dass sie meine leibliche Tochter ist. Ich möchte Laura nicht zu sehr anstrengen. Mit immer neuen Nachrichten, die ihr Leben von jetzt auf gleich ändern würden.", wehrte die Neurochirurgin ab, Laura die Wahrheit über die Laborergebnisse zu sagen.

„Wir lassen Laura auch für heute erst einmal in Ruhe; dann kann sie sich noch ein bisschen ausruhen. Sie können sich gerne in den nächsten Stunden ganz um ihre Tochter kümmern; ich sage den Kollegen Bescheid, dass sie bei Problemen statt ihnen mich anpiepen sollen."
„Das brauchen sie nicht, Dr. Heilmann. Ich bleibe zwar bei Laura am Bett sitzen. Aber sobald mich ein anderer Patient braucht, werde ich mich natürlich kurz von meiner Tochter trennen können. Auch, wenn es der Kleinen sehr schlecht geht... Aber der Dienst geht vor..."
„Frau Kollegin... Für's erste geht nicht der Dienst vor, sondern ihre Tochter. Laura braucht sie jetzt ganz besonders..." Es klopfte an der Tür. „Herein..."

Als sich die Bürotür von Roland öffnete, traten Stefanie und Bernd Falken ins Zimmer. „Guten Tag, ich... Sie haben mich angerufen... LEA!"
Stefanie wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, als sie Lea erblickte. Warum war gerade jetzt diese Frau hier, fragte sich die Adoptivmutter von Leas Tochter und sie versuchte, die Ärztin aus dem Zimmer zu werfen.

„Hast du nicht noch etwas auf der Station bei deinen Patienten zu tun, Lea?", fragte Stefanie und Lea schüttelte den Kopf, bevor sie erklärte: „Aber ich könnte mich natürlich um Laura kümmern... Sie liegt ja im Moment auf der Intensiv und wurde von ihrer Mutter komplett im Stich gelassen. Weil es ihrer ADOPTIVmutter nicht einfällt, nach MEINER Tochter zu sehen und sie komplett im Stich lässt.", betonte Lea und wollte gerade das Büro des Chefarztes verlassen, als ihre ehemalige Kommilitonin ihr noch zuflüsterte: „Lea... Denk dran, wir haben eine Verabredung... Laura ist meine Tochter. Und das wird sie auch bleiben, bis sie stirbt"

„Das wird sie vermutlich sogar schneller, als du im Moment noch denkst...", erklärte Lea und verließ nun wirklich das Zimmer von Roland.

„Was meinte Lea eben mit diesen Andeutungen?", wollte Bernd von seiner Ehefrau wissen und er setzte sich neben Stefanie an Rolands Schreibtisch. „Kann mich mal bitte jemand aufklären, was mit Laura Estelle plötzlich los ist?"
„Ich habe sie aus dem Grund herbestellt, weil es ihrer Tochter... ihrer Adoptivtochter... plötzlich sehr viel schlechter ging. Wir haben bei den Laboruntersuchungen herausgefunden, dass... Laura an Leukämie leidet."

„Leukämie? Was... Was soll das heißen?", wollte Stefanie wissen und Roland kramte die Krankenakte von Laura hervor, die er vorhin bei seinem Besuch auf der Intensivstation mitgenommen hatte und die nun auf seinem Schreibtisch lag.
„Es geht um diesen Wert hier..." Er deutete auf dem Ausdruck des Labors auf den Leukozytenwert. „Dieser Wert hier ist eindeutig viel zu hoch. Aber das werden sie als Medizinerin bestimmt selbst erkennen können... Laura ist an Leukämie erkrankt..."

„Was hat ihnen Lea eigentlich von meiner Beziehung zu Laura erzählt?", wollte Stefanie nach einem kurzen, weniger interessiert wirkenden Blick auf die Laborwerte ihrer Adoptivtochter wissen. „Ich meine, sie hat ihnen bestimmt vorher schon gesagt, dass Laura ihre leibliche Tochter ist. Und ich nur die Adoptivmutter bin."
„Ja, sie hat mir einiges erzählt, was die Vergangenheit von Laura, ihr und ihnen betrifft. Aber das ist für den Krankheitsverlauf eher uninteressant. ... Wichtig ist, dass wir bei Laura in den nächsten Tagen eine Knochenmarkbiopsie machen..."
„Das weiß ich, Dr. Heilmann. Ich habe in meiner aktiven Zeit als Ärztin... Fachärztin für Onkologie übrigens... oft mit Leukämiepatienten zu tun gehabt. Auch mit Patienten, die schon zum zweiten Mal daran erkranken... Wie es bei Laura auch ist..."
„Das hat mir ihre Tochter schon selbst erzählt, Frau Falken... Für die Biopsie brauche ich allerdings ihre Einwilligung.", versuchte Roland der uneinsichtigen Frau zu erklären, doch entgegen seiner Hoffnungen gab sie die Einwilligung natürlich nicht.

„Ich werde meine Tochter in eine andere Klinik verlegen. Aus einem Grund, den sie kennen... Ich kann es nicht verantworten, dass Frau Dr. Peters auch noch mein zweites Kind umbringt..."

„Dr. Peters hat mir von der Geschichte erzählt." „Sie hat ihnen von der Geschichte erzählt?! Aber doch bestimmt in ihrer eigenen Version, oder? Wie ich Lea kenne, hat sie die wichtigsten Punkte bei ihrer Geschichte heraus gelassen. Sie wollte ja bestimmt ihnen gegenüber ihre Unfähigkeit verheimlichen. Lea, oder Frau Dr. Peters, wie sie die Kollegin nennen... Hat meiner Tochter damals viel zu spät geholfen. Wenn sie sich damals gleich um die Kleine gekümmert hätte..."

„Sie haben, wenn Dr. Peters' Erzählung stimmt, selbst mit dem Leben des Kindes gespielt, Frau Falken."
„Ich habe mit dem Leben meines Kindes gespielt? Ich habe mit dem Leben... Das ist doch nicht ihr Ernst, Herr Dr. Heilmann! Lea war einfach zu dumm, sich richtig um Hanna zu kümmern. Sie hat Medizin studiert, genau wie ich... Und trotzdem hat sie es nicht geschafft, meine Tochter zu retten. Weil sie es auch nicht wollte: sie wollte die Kleine gar nicht retten, weil sie meine Tochter ist. Und deswegen... Ja, ich habe sie dazu gedrängt, mir ihr Kind zu geben..."
„Das ist ja fast schon wie bei Rumpelstilzchen. Nur, das am Ende die Leidtragende nicht sie sind. Sondern ganz alleine Laura, die die ganze Zeit dachte, sie wären ihre leibliche Mutter. Sie hat die ganzen Jahre nicht gewusst, dass sie adoptiert wurden ist. Hätten sie denn ihrer Adoptivtochter nicht wenigstens sagen können, was passiert ist?"
„Nein, konnte ich nicht. Und es war auch nicht geplant, dass Maja ausgerechnet von Dr. Peters behandelt wird. Mir wäre es viel lieber gewesen, wenn... Wenn meine Tochter nicht hier in die Klinik eingeliefert wurden wäre, wo... Wo auch noch die leibliche Mutter von Laura arbeitet. Aber ich habe Lea schon gesagt, sie solle die Wahrheit Laura gegenüber verheimlichen. Meine Tochter muss nicht wissen, dass ausgerechnet die schlechteste Ärztin der Welt ihre leibliche Mutter ist..."

„Das muss Laura nicht wissen? Was sind sie denn für eine Mutter? Laura hat ein Recht darauf, zu wissen, wer ihre leibliche Mutter ist. Und deswegen werde ich ihr persönlich davon erzählen. Ich werde Laura sagen, dass Dr. Peters nicht nur ihre Ärztin ist, sondern auch ihre leibliche Mutter.", nahm sich Roland fest vor und verheimlichte damit vor Stefanie, dass Laura schon wusste, dass Lea ihre Mutter war. Er wollte Lea damit nur in Schutz nehmen, doch Stefanie wusste bereits, dass ihre Tochter Bescheid wusste.
„Ich gehe davon aus, dass Lea Laura schon die Wahrheit gesagt hat. Sie kann doch ihre Klappe nicht halten. Da ist es doch klar, dass sich ihre Mutter aus dem Staub gemacht hat. Sie konnte es einfach nicht ertragen, was ihre Tochter alles ausplaudert.", stocherte Stefanie auch noch in der Vergangenheit von Lea herum, bevor es Roland zu bunt wurde.
„Frau Falken. Ich denke, wir beenden an dieser Stelle unser Gespräch. Sie gehen jetzt bitte zu ihrer kleinen Tochter Maja. Die wartet auch schon auf sie. Und ich werde mit Laura sprechen, wie es nach der Diagnose weiter geht... Ich lasse es nicht zu, dass Laura die Chance, zu überleben, von ihnen genommen wird. Außerdem werde ich die Kollegin Peters weiterhin mit dem Fall betrauen.", erklärte Roland mit ernster Stimme und verwies Stefanie seines Büros.

Bevor Stefanie Falken und ihr Mann allerdings das Büro von Roland verließen, stoppte Klinikchef Roland die beiden noch mit einer Bitte: „Ach, Frau Falken... Herr Falken... Bevor sie beide hier aus der Klinik gehen und vielleicht nie wieder kommen... Könnten sie bitte noch bei unserem Pflegeschüler Kris vorbeischauen und sich Blut abnehmen lassen. Sie können natürlich auch von Dr. Peters Blut abgenommen bekommen... Aber ich denke, dann ziehen sie doch Kris vor..."
„Ich werde mir kein Blut abnehmen lassen, erst in meiner Klinik. Und dort wird MEINE Tochter auch weiter behandelt. Ich lasse es nicht zu, dass eine unfähige Ärztin meine Tochter sterben lässt... Oder vielleicht bei der Knochenmarkpunktion noch ernsthaft verletzt...", gab Stefanie als Antwort.

„Frau Dr. Peters ist eine wunderbare Ärztin; ihr würde ich sogar mein Leben und das meiner Kinder anvertrauen... Sie können froh sein, wenn Lea... Dr. Peters... die Behandlung ihrer Tochter übernimmt. Ich kenne keine bessere Ärztin...", verteidigte Roland die Kollegin, doch Stefanie verließ hocherhobenen Kopfes das Büro.
„Sie hat mein Kind umgebracht... Aber lassen sie ruhig so eine unfähige Ärztin weiter auf Patienten los. Das wird ihrer Klinik einen sehr guten Ruf bringen...", erklärte Stefanie noch im Gehen und warf die Bürotür von Roland mit einem lauten Knall zu.

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