-only in a world with so many people could so many feel so alone-
Das Klingeln meines Handyweckers riss mich am nächsten Morgen aus dem Schlaf. Gähnend streckte ich mich und rollte mich aus dem Bett. Die Sonne strahlte in mein Zimmer, was mich sofort Lächeln ließ. Ich war sowas von ein Sonnenanbeter. Summend lief ich zu meinem Schrank herüber, der natürlich nicht Mal zur Hälfte gefüllt war und überlegte, was ich anziehen könnte. Nach kurzer Überdenkzeit entschied ich mich für eine zerrissene Jeansshorts im Used-Look und ein weißes T-Shirt, auf dem über meiner linken Brust „uh huh honey" stand. Es endete über meinem Bauchnabel.
Ich zeigte meine Figur gerne, weil ich sie mir hart erarbeitet hatte und auch vorhatte das hier in den USA beizubehalten. Ich zog mich um und betrachtete mich kurz vor meinem Spiegel. Mein blondiertes Haar fiel mir in wirren Locken auf die Schultern. Mein Blick fuhr zwischen meinen Tattoos hin und her.
Auf der Innenseite meines linken Unterarms befand sich der Löwenkopf, der für mein Sternzeichen stand. Ich hatte ihn mir nicht tätowieren lassen, weil ich an so einen Quatsch wie Horoskope glaubte, sondern weil die Eigenschaften, die man ihm zuteilte gut zu mir passten. Ich liebte es im Mittelpunkt zu stehen, war mutig, ziemlich stolz und außerdem stark -im doppelten Sinn- und loyal war ich auch. Na ja, vielleicht war die passendste Gemeinsamkeit mein feuriges Temperament, aber so sehr es mich immer wieder in missliche Lagen gebracht hatte, so sehr liebte ich es doch, denn ihm hatte ich es zu verdanken, dass ich heute die Alexis war, die ich war.
Ich band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen und lief ins Bad um mir die Zähne zu putzen. Eigentlich war es unlogisch das vor dem Frühstück zu machen, aber ich wusste, dass ich keine Lust haben würde noch einmal hoch zu laufen.
Ich hörte Schritte auf dem Flur und wenig später wurde gegen eine Tür nicht weit von hier geklopft. „Maddox steh auf!", hörte ich Victorias Stimme. Ich öffnete die Badezimmertür und sah sie verwirrt an.
Warum sollte er denn aufstehen?
„Oh guten Morgen Alexis. Na so richtig wach siehst du ja noch nicht aus", lächelte sie mich gut gelaunt an. Ich verdrehte die Augen wegen so viel morgendlicher guter Laune. „Ich bin absolut kein Morgenmensch. Ohne Kaffee geht gar nichts." „Ist soweit ich mich erinnern kann bei Maddox genauso", antwortete sie und hämmerte jetzt gegen die Tür, „Steh endlich auf!" Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen.
„Was?!", fragte ein ziemlich aufgebrachter Maddox. „Steh auf, du gehst gleich einkaufen", wies ihn seine Mutter an, woraufhin er lachte. Zugegeben, ihre Anweisung verwirrte mich. Einkaufen war mein Job. „Dafür ist sie doch hier", beruhigte er sich wieder. „Sie hat auch einen Namen!", sagte Victoria und man sah ihr an, dass sie gar nicht glücklich mit der Reaktion ihres Sohnes war. „Dafür ist Alexis doch da", antwortete er und sah zu mir rüber. „Wow, du hast dir meinen Namen gemerkt", rutschte es mir raus und ich sah wie seine Mom schmunzelte. „Du gehst einkaufen, also mach dich fertig."
Damit drehte sie sich um und zog mich mit sich. Sein Fluchen war noch im nächsten Gang zu hören. „Ich kann doch echt einkaufen gehen", meldete ich mich zu Wort. „Nein und keine Wiederrede", widersprach sie mir. Ich zuckte mit den Schultern. Ich ging schon Mal in die Küche, während sie kurz nachsah, ob Maddy und Jacob auch wirklich aufgestanden waren. Ich hatte gerade das Mysterium, auch Kaffeevollautomat genannt, gelöst, als Maddy in die Küche stürmte.
„Alexis! Guten Morgen!", rief sie fröhlich. „Ugh, wieso bist du denn so früh so gut gelaunt?", fragte ich kopfschüttelnd und stellte die Maschine an. Sie summte und brummte und der Geruch von Kaffee stieg mir in die Nase. Maddy kicherte nur und lief ins Esszimmer, in welchem eine Schüssel mit Cornflakes auf sie wartete. Ein Piepen riss mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich wieder zu der Maschine und griff nach der Tasse. Der Kaffee war heiß und perfekt.
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abroad
ChickLitAlexis Black's größter Traum erfüllt sich endlich. Sie bekommt einen Job als Au Pair in Miami und ergreift die Chance sich noch ein weiteres Stück von ihrer Vergangenheit zu entfernen. Problem in ihrem perfekten Plan: Maddox Carter. Das dritte Kind...