Zusammen mit meiner Besten Freundin und ihren Eltern stand ich am Flughafen. Für Lillie war es an der Zeit nach Mexico zurückzukehren. Ich vermisste sie jetzt schon.
"Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber gewisse Leute verbieten das ja". Die Blondine schaute ihre Eltern mit einem bösen Blick an. Sie hatte mir gestern schon erklärt, dass sie mich eigentlich nicht im Stich lassen wollte. Gerade jetzt wo ich eine tröstende Schulter wirklich gut gebrauchen könnte.
"Wir haben da doch schon darüber geredet. Du kannst nicht ewig in der Schule fehlen." erklärte ihre Mutter, die Lillie verblüffend ähnlich sah.
Die gleichen Haare, die gleichen Lachfältchen und die gleiche Falte auf der Stirn, die sich bemerkbar machte, wenn sie wütend waren. Das einzige was anders war, waren die Augen. Währenddem die Augen ihrer Mutter strahlend blau strahlten, waren Lillie's schon fast farblos.
"Die Schule hätte ich doch auch hier fertig machen können. An der Sprache würde es wohl kaum scheitern." rief Lil schlecht gelaunt.
"Ach Mäuschen" seufzte ihr Vater und strich ihr dabei über den Arm. Deprimiert ging sich das Mädchen durch ihre Mähne.
"Kaum zu glauben, dass du bald im Flugzeug hocken wirst." mischte ich mich in die Diskussion ein. Ich wollte nicht das sie ging, aber so war das Leben nunmal.
Mit einem traurig aussehenden Lächeln nahm sie mich in ihre Arme. Wir hielten uns ganz fest, als würde unser Leben davon abhängen.
Als jedoch eine männliche Stimme hinter uns erklang, lösten wir uns. "Lillie" schrie der junge Mann und lief dabei auf uns zu. Ich musste mir ein Lachen unterdrücken als ich sah, wie durchschwitzt und fertig die beiden Jungs bei uns ankamen.
Währenddem Matteo sich lächelnd neben mich stellte, nahm Gaston Lillie's Hand. Lil sah deutlich verwirrt und auch ein wenig überfordert aus.
"Gaston, was machst du hier?" fragte sie konfus, woraufhin sie ein kleines Lächeln von meinem Cousin geschenkt bekam.
"Ich wollte mich verabschieden." erklärte er und schaute ihr dabei tief in die Augen. Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden. Sie blickten sich einfach nur an.
"Lillie, ich...". Gaston machte eine kurze Pause, als kratze er all den Mut zusammen, der in ihm steckte. "Ich Liebe dich." vollendete er seinen Satz.
Ich biss mir auf die Lippen, damit ich nicht lauthals losschrie. Ein Glücksgefühl breitete sich in meinem inneren aus. Lillie hingegen schaute ihn zweifelnd an.
"Gaston, ich... Ich kann das nicht. Ich kann das Nina nicht antun und außerdem... sitze ich in wenigen Minuten im Flugzeug nach Mexico. Ich...". Sie wurde von Gaston unterbrochen.
"Mit Nina hab ich alles geklärt und die Entfernung, die Entfernung ist egal. Keine 500'000 Kilometer könnten mich von dir Trennen. Jedes mal wenn ich dir in die Augen seh, wird mir klar, dass du jeden Zentimeter Entfernung wert bist. Verdammt, du bist so wundervoll, so unglaublich. Tausende von Worten würden nicht ausreichen um zu beschreiben was ich für dich empfinde." erwiderte er und wirkte dabei ernst, sehr ernst.
Er hatte tatsächlich Nina verlassen. Für etwas, dass so ungewiss war. Ich bewunderte seinen Mut, jedoch hatte ich Angst, dass er damit noch auf den Mund fallen könnte.
"Gaston...". Lil hatte Tränen in den Augen. War sie gerührt von dem Liebesgeständnis des Argentiniers oder war sie verzweifelt, weil sie nicht wusste was sie tun sollte?
"Hier spür mal". Gaston nahm Lillie's Hand vorsichtig in seine und führte sie zu seiner Brust. Dort liess er sie für einen Moment verharren.
"Spürst du das? Wie mein Herz verrückt spielt?" fuhr er fort. Ich sah, wie meine Beste Freundin ihre Augen kurz schloss und kräftig durchatmete. Daraufhin fiel sie ihm um den Hals.
"Ich liebe dich doch auch." flüsterte sie leise, jedoch verstand ich sie genau. Die beiden lösten sich wieder ein Stück von einander und küssten sich daraufhin.
Lächelnd schaute ich zu Matteo, der das Schauspiel grinsend verfolgte. Als er meinen Blick jedoch bemerkte, schoss sein Kopf zu mir. Intensiv schaute er mir in die Augen.
Ich spürte, wie Matteo's warme Hand meine umschloss. Lächelnd wandte er sich wieder an das Liebespaar. Was sollte das? Warum tat er so etwas, obwohl er doch eigentlich nur Freundschaft wollte?
Ich beschloss mich dazu, diese grausamen Fragen einfach mal zu verdrängen und stattdessen den wunderschönen Moment zu geniessen.
Seufzend legte ich meinen Kopf auf die Schulter des Italieners. Ich fühlte mich gut und kam nicht drumherum mir zu wünschen, dass es immer so wär.
Matteo und ich, zusammen. Lutteo vereint.
Ich atmete seinen Duft ein. Er stank leicht nach Schweiss, was wahrscheinlich daran lag, dass er und Gaston hier her gerannt waren. Doch dieser Gestank war mir egal. Ich liebte ihn, egal was war.
Ich vernahm, wie sich Lillie und Gaston wieder von einander lösten. Lil strahlte Gaston glücklich an, währenddessen er ihr sanft durch das Haar strich.
Es würde für die beiden nicht leicht werden, jedoch wusste ich, dass sie das schaffen konnten. Da sie sich liebten, sehr sogar und schlussendlich war das, dass einzige was zählte.
"Spätzchen, wir wollen diesen Moment ja nur ungern zerstören, aber wir müssen jetzt los". Lillie's Mutter zeigte ungeduldig auf ihre goldene Armbanduhr, woraufhin Lil traurig nickte.
"Meld dich wenn du angekommen bist." sagte Gaston leicht Lächelnd. Lillie biss sich auf die Lippen und umarmte Gaston nochmals kräftig. Auch mir und Matteo schenkte sie noch einen letzten Drücker, bevor sie mit ihren Eltern verschwand.
Seufzend wandte sich mein Cousin an uns. Er wirkte glücklich und trotzdem irgendwie traurig. Kaum zusammen gekommen und schon wieder getrennt.
Gaston schaute verwirrt auf unsere Hände, die immer noch vereint waren. Als uns dieser Blick auffiel, zogen wir verlegen unsere Hände zurück.
Gaston ignorierte die Zärtlichkeit zwischen mir und Matteo gekonnt und fragte lässig: "Gehen wir nach hause?"
Der Italiener nickte, genauso wie ich, woraufhin wir uns auf den Nachhauseweg machten.
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Nach Regen kommt Sonne! Lutteo
Fiksi PenggemarIch war schon seit klein auf, ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Ich hatte viele Freunde. Ich war glücklich, ich war verdammt glücklich. Doch das alles veränderte sich mit dieser einen Nachricht, diesem einem Moment. Meine kleine, aber bunte Welt...