Kapitel 25 (Chaos)

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Er sitzt still in der Küche, das einzige was er hört ist sein eigener Atem, der immerwiededer abricht und bebt.
Er weiß selbst nicht warum er weint, vielleicht weil er weiß das er es verkackt hat.
Draußen ist es kalt und leer, dabei fühlt er sich hier drinne genauso.
Er wollte das so nicht enden lassen, das sie verstört von ihm geht.
Sie dachte er versteht sie nicht, und er war zu egoistisch um zu sehen das es in diesem Moment nur um sie geht, und nicht seine Gefühle bei den Worten.
Doch er war so sauer auf sie, ohne das er es verstand.
Durchmischt mit Angst, purer Angst um sie.
Er kann sie und ihr Vorhaben nicht einschätzen und das nervte ihn tierisch, diese Angst die ihm die Luft abschneidet.

"Wie viel Uhr ist...?" meint er verweint zu sich selbst.

21 Uhr, schließlich sind sie Recht früh gegangen.
Ohne zu überlegen ruft er Taeyang an.
Er braucht jemanden zum reden, jemand der seine Lage versteht.

"Hallo? Jiyong?" hört er eine leicht säuerliche Stimme.

Er ist zu verzweifelt um zu verstehen das sein Freund immernoch sauer ist, weil er anfänglich nur Augen für sie hatte.

"Taeyang? Ahhh..." antwortet er mit verweinten Stimme.

"Alles okay? Hörst dich ein wenig,...äh, verheult an."

Als er nicht antwortet beginnt wieder er zu reden.

"Soll ich kommen? Hat dir die Schnepfe wehgetan?" erschrocken über die Wortwahl seines Freundes richtet er sich auf.

"Tae!"

"Es stimmt doch. Die ist doch total durch." vor Aufregung vergisst er ganz warum er angerufen hat.

"Warum? Woher willst du das denn jetzt wissen?"

"Sag mir was passiert ist, und ich sag dir das was ich weiß."

Jiyong seufzt, legt das Handy vor sich, und stellt auf laut.

"Ich...sie ist nicht Schuld. Wirklich nicht, ich sag das nichtmal nur so. Es war alleine mein Verhalten."

Bis auf seine Stimme ist es ruhig in der Wohnung.
Richtig ruhig, fast schon beängstigend.

"Ich fragte was passiert ist." wiederholt er.

"Sie hat mir etwas wahnsinnig wichtiges anvertraut und ich habe falsch reagiert. Ich war in dem so egoistisch, ich hatte Angst wieder alleine zu sein..."

Er hatte Angst sie zu verlieren.

Ihm war klar das das sein Freund jetzt so aus dem Zusammenhang gerissen nicht verstehen wird, aber das war nunmal das was ihm durch den Kopf ging.

"Jiyong ich verstehe nicht. Bitte pass auf sie auf, ja? Und auf dich auch bitte."

Jiyong nickt, was er natürlich nicht sieht.

"Jiyong?"

"Ich meinte ja. Meinst du sie hat böse Absichten?" antwortet Jiyong unsicher.

"Auf dich? Bestimmt. Ach komm, lass die doch in Ruhe, du kannst ganz andere haben, und außerdem-"

Jiyong unterbricht ihn.
Seine Stimme ist klein und gibt nach als er spricht.
Er ist kurz vorm weinen.

"Tae...warst du schonmal verliebt?"

Es ist still.
Komplett still.
Stiller als in der Wohnung, als alles andere.
Sein Freund ist still, über Minuten.
Dann zieht er scharf Luft ein.
Jiyong wagt kaum zu atmen, hält seinen flach, was ihm nicht so ganz gelingt.
Er hört sich wie jemand an der erstickt.

"Jiyong. Bitte." er weiß nicht was er darauf antworten soll.

"Du hast ein Faible für komplizierte Personen. Schon immer." wieder antwortet er nicht.

Taeyang seufzt.

"Ich...es ist deine Sache. Komplett, und das sehe ich auch vollständig ein. Aber du bist auch mein Freund, ich sorge mich um dich, und das nicht erst seit kurzem. Eine unglückliche Lovestory ist das letzte was du gebrauchen kannst,-"

"Woher willst du das wissen." schneidet er ihm wieder ins Wort mit dem selben Satz.

Er versteht nicht, komplett verwirrt von den Worten seines Freundes.

"Wie ich schon sagte, die Alte hat nicht mehr alle beisammen." Ungeduld schwingt in seiner Stimme mit.

"Ich verstehe nicht." meint er leise, und trinkt einen Schluck.

"Jiyong, dieses Mädchen ist suizidgefährdet."

Er stockt.
Wieder atmet er flach ein und aus, wieder ist es in der Telefonleitung still.
Sein Herz rast, doch irgendwie hat er es gewusst.
Scheiße, natürlich hatte er es gewusst, er war nur zu blind.
Als sie das sagte hatte er Angst, doch dachte nicht daran das sie es wirklich so meinte.

"Woher willst du das wissen." wieder die selbe Frage. Doch seiner Stimme nach klingt es weniger wie eine Frage, und selbst wenn, in seinen Ohren hört sie sich seltsam gedämpft an.

"Halt die Geschichten. Klapsen, Selbstmordversuche, kranke Handlungen...halt so total irres Zeug."

Er überlegt nicht lange als er das hört, zweifelt nicht mal an den Wörtern, eher zweifelt er an sich.
Diese Worte die sie sagte treffen auf genau dieses Schema zu.

"Taeyang ich muss los." sagt er hektisch und steht auf.

𝐁𝐢𝐫𝐝𝐠𝐢𝐫𝐥┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt