1.Kapitel -Weg zum Gericht-

75 6 0
                                    

--PoV Marik--

Es klopfte laut an meiner Zimmertür. Obwohl? Konnte man es Zimmer nennen? Zelle würde es wohl eher treffen... Hier in dieser Anstalt gab es wohl keine anderen Zimmer. Bei jedem Besuch war ich in so einem Zimmer gelandet. Oh man! Und jedes sah gleich aus. Das einzige was sie unterschied, waren die Spinnenweben an der Decke und der Staub in allen möglichen Ecken... Wohlfühlen konnte man sich hier jedenfalls nicht. Aber ich denke das war auch nicht unbendingt die Intention der Erbauer dieser Psychatrie. Viel eher vorstellen konnte ich mir das der Chef der Menschen die das hier erbaut hat ständig ganz ganz laut geschrien hat:"Das die Psychos auch ja merken das sie krank sind! Das sie böse sind! Das sie anders sind! Unnatürlich!". Das ist ihnen auch toll gelungen! Ich glaube das einzige Lebewesen was sich hier wohlfühlte war die Spinne in der oberen Zimmerecke. Mein einziger Freund....

Auch die Wände waren dünn. So dünn, das du hören konntest wenn ein anderer Patient gerade einen Aussetzer hat, gerade am Schreien ist, am Heulen ist, Spaß mit wem anders hat oder unnatürlich laut am Lachen ist. Auch ist es kein seltener Fall das jemand auf die Wand einschlägt als hätte sie gerade seine Mutter umgebracht... Naja, das war vielleicht ein scheiß Vergleich, denn hier war ich es der seine eigene Mutter umgebracht hatte.... Nicht freiwillig! Obwohl irgendwie schon, oder? Ich hatte absolut keine Ahnung.. Vielleicht? Kann sein das ich es freiwillig getan hatte, aber auf jeden fall nicht mit klarem Verstand. Es wird bestimmt lustig werden die Richterin oder den Richter davon zu überzeugen nicht bei klarem Verstand gewesen zu sein...

Ähnlich dem Poltern an der Wand wärend eines Aussetzers klang gerade das unerschütterliche Poltern an meiner Tür. Emotionslos richtete ich mich in meinem Bett auf und setzte mich in den Schneidersitz, wo ich den direkten Blick zur Tür hatte, aber trotzdem noch einmal kurz zu meinem Freund hochschaute. Dieser war in seiner Bewegung erstarrt und es schien als würde er horchen. Als würde er wirklich horchen wollen um sich in Sicherheit zu wissen... Allerdings war das wohl nicht besonders hilfreich, denn im nächsten Moment fiel die Tür aus den Angeln und zwei muskelbepackte Polizisten traten ein. Die Spinne verzog sich schnell in eine Ecke und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die beiden Polizisten vor mir.

"Mitkommen!",befahl einer der beiden und zerrte mich brutalst auf die Beine. Dabei verdrehte er meine Arme auf meinem Rücken und versiegelte sie indem er Handschellen schloss. Scheiße tat das weh! Die Handschellen waren verdammt ieng und bohrten sich jetzt schon in meine Arme. Ich war mir sicher das gleich einige blaue Flecken meinen Arm da zierten wo er mich eben brutal angefasst hatte. Ich habe auch Gefühle! "Hallo?! Ich bin doch kein Serienmörder oder so!",protestierte ich entsetzt. Was hatte ich bitte getan, das sie jetzt so brutal mit mir umgingen?! Gut, ich hatte fünf Menschen getötet, aber das heißt ja wohl nicht das sie so mit umgehen konnten, oder?!

"Aber du hast Menschen getötet, und für die hattest du auch kein Mitleid! Und so ein Miststück wie du verdient es auch nicht!",meinte der der mich eben so brutal festgehalten hatte. Überrascht von dieser harrschen Stimme riss ich meine Augen auf. Durften die so reden? Ich meine nur weil sie Polizisten waren, durften sie doch keine Menschen beleidigen, oder? Ich musste zugeben das mich sein Ton und seine Worte schon geschockt hatten. "Ich weiß nicht ob ihr so mit mir reden dürft!",protestierte ich wieder, wärend die beiden mich brutal vorwärtsschubsten als hätte ich eine Bombe inmitten einer Volksversammlung gezündet und alle Anwesenden in die Luft gesprengt! Verdammt es tut mir Leid! ich wollte diese Menschen nicht töten! Mein Gewissen fraß mich so schon auf, und die Krankheit ebenfalls, da waren diese fünf Tode nicht gerade hilfreich! Aber was konnte ich denn tun?! Mir half ja keiner! Wer wollte auch schon einem Mörder helfen?!

"Und wir glauben nicht das es jemanden interessiert. Du bist ein Mörder und laut dem Gesetz ist es uns erlaubt mit euch umzugehen wie wir es für richtig halten! Und du hälst jetzt deine gottverdammte Klappe und kommst mit! Das Gericht wartet auf dich und der Knast wartet auch schon sehnsüchtig auf dich. zudem glaube ich nicht das du es noch weiter mit uns versauen solltest, schlißlich wirst du wahrscheinlich dein leben lang im Bau sitzen und wir werden auf dich aufpassen und dürfen mit dir machen was wir wollen! Und du hast Glück zu uns zu kommen, denn glaube mir, falls du lebend aus dem Knast kommen wirst, wirst du ein anderer Mensch sein, denn wir haben so unsere eigenen Regeln und die Gemeinde steht hinter uns, du Floh kannst uns also gar nichts! aber die regeln und so wirst du schon noch kennen und lieben lernen, warts nur ab!",erklärte der andere. Immer noch den Vortrag verarbeitend bekam ich kaum mit das sie mich weiter Ricthung Ausgang schubsten und mich dann brutal ins Auto quetschten...

Die beiden schlossen die Tür und setzten sich vor mich. Ich schaute mich im Auto um. Hinter mir, also zwischen Kofferraum und Sitzbank befand sich ein schwarzlackiertes Gitter. Direkt vor mir befand sich eine Art Wand mit einem Fenster. Womöglich eine Art Sicherheitsmaßnahme um zu verhindern das die Gefangenen die Polizisten angreifen oder sonst was! Noch nicht einmal reden konnte ich die beiden vor mir hören. Und trotz das es das erste Mal war, das ich mit einem Polizei Auto fuhr, fand ich es alles andere als spannend oder aufregend. Denn hier war nicht ich der Polizist oder irgendein Kind welchem das erste Mal ein Polizei Auto gezeigt wurde, sondern hier war ich der Schwerverbrecher der hinten saß und keinerlei Bewegungsmöglichkeit hatte. Die Handschellen taten mittlerweile noch mehr weh und die Stellen in die sich die Handschellen bohrten fingen an zu jucken und unangenehm wehzutun. fuck! Wo war ich hier nur gelandet?!

Kill for Love? {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt