2.Kapitel -Die Gerichtsverhandlung #1-

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Gelangweilt schaute ich aus dem verdunkelten Fenster. Alle Menschen an denen wir vorbeifuhren zeigten aufgeregt aufs Auto. Oder kleine kinder die uns sahen schauten sich begeistert an und fingen wohl an sich irgendwelche spannenden Storys auszudenken um diese dann nachzuspielen. Als Kind hatte ich das gerne gemacht. Ich war auch meißtens der Gejagte. Ja, wärend alle immer der Polizist oder der detektiv waren, war ich immer nur der Böse. Mir machte diese Rolle immer mehr Spaß als die des guten... Es verlieh einem immer einen Adrenalinschub und diesen hatte ich geliebt! Ich hatte mir damals alle möglichen Szenarien vorgestellt und war meißtens immer der der als letztes gefangen wurde, weil ich einfach als Kind unendlich viele Tricks entwickelt hatte und diese dann halt anwendete...

Hätte ich damals bloß gewusst was mal aus mir wird und das das Gehocke in den selbstgebauten gefängnissen, oft auch einfach nur aus einem Hulahoppreifen bestehend eigentlich nur eine Übung gewesen war um jetzt vorbereitet zu sein... Ja, mittlerweile hatte ich begriffen das das alle nur ein Plan meines Vaters gewesen war und dieser aus welchen Gründen auch immer mich schon von Anfang an gehasst hatte und ihm meine Krankheit mehr als nur gelegen kam! Oh wie ich ihn hasste! manchmal stellte ich mir vor diesem Bastard das Genick zu brech... Nein Marik du denkst diesen Gedanken jetzt nicht zuende! Nein das wolltest du nicht! Beruhige dich.... Ein atmen... und ausatmen!

Ein lautes Hupen riss mich aus meinen Gedanken. Sofort galt meine Aufmerksamkeit den beiden Polizisten die gerade das Auto verließen und meine Autotür öffneten. "So du Bastard! dann mal viel Spaß!",grinste der eine und packte mich wieder brutal um eine Art Kette an meinen Handschellen zu befestigen an welcher er mich dann wie einen Sklaven der zur Feldarbeit getrieben wurde in den Gerichtssaal führte. Mir stockte der Atem als wir diesen betraten. "Ach stimmt. Wir haben dir ja gar nicht gesagt das deine Verhandlung eine Öffentliche ist. Wir wollen unseren Mitbürgern ja schließlich zeigen was mit Mistkerlen wie dir passiert!",grinste der andere der meinen entsetzten Blick wohl bemerkt hatte. Die Tatsache das die beiden mich die ganze Zeit über beleidigten ignorierte ich. Viel mehr gleitete mein Blick über die tausend Menschen im Gerichtssaal welche mich allesamt hasserfüllt anschauten. Na das kann ja nur lustig werden.... Tschüß Außenwelt! Hallo Gefängnis!

Ich wurde auf einen Platz geführt welcher sich ganz vorne auf der linken Seite befand. Neben den für mich vorgesehenen Platz saß eine nettaussenhende Frau welche mich aufmunternd anlächelte. Ich schätzte sie ungefähr mein Alter, vielleicht etwas älter...Dann schenkte ich ihr ein falsches Grinsen und so schnell wie es gekommen war, verschwand meins wieder. Mir war gerade absolut nicht nach Lächeln oder ähnlichem.... Ich setzte mich und die beiden Polizisten ließen sich direkt hinter mir nieder. Alle waren noch am reden und es herrschte Unordnung hier im Saal. Die Frau neben mir hielt mir ihre Hand hin und sagte:"Hallo Herr Roeder, ich bin ihre Anwältin Frau Dresder und werde versuchen ihre Strafe zu vermindern beziehungsweise mich für sie einzusetzen.". Ich schüttelte ihre Hand und antwortete:"Das ist lieb, Dankeschön. Aber bitte lassen sie die Förmlichkeiten. Ich mag es nicht gesiezt zu werden. Zu dem werden wir uns wohl eh nie wieder sehen. So, nennen sie mich doch einfach Marik, ja?". "Oh! Danke! Das mit den Förmlichkeiten ging mir schon immer auf den Sack! Aber die bisherigen Clienten wollten immer gesiezt werden... Ich heiße Luna, aber nenn mich einfach Lu!".

Ich musste nun doch grinsen. Irgendwie mochte ich diese Frau. Sie schien sympathisch zu sein. "Okay Lu-". Ich wurde vom Richter unterbrochen und schaute nun zu meiner linken, wo der Richter saß. Generell konnte man sich die Sitzordnung folgender Maßen vorstellen: Die Tische standen in einer Art Viereck. Allesamt mit dem Blick zur Mitte gerichtet, wo ein weiterer Tisch stand. Soweit ich das jetzt mitbekommen habe, werden dort wohl die Zeugen sitzen. Hinter dem Zeugen standen viele viele Stühle für das Publikum. Mir wurde automatisch unwohl als ich in die flüsternde Menge schaute. Beim genaueren Hinsehen sah ich das in der hinteren rechten Ecke eine Gruppe Journalisten saß. na toll! Dann wird die ganze Geschichte wohl morgen harklein beschrieben in der Zeitung stehen....

Kill for Love? {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt