Laut prasselte der Regen auf das Fenster der Dachschräge in meinem Zimmer, doch es störte mich nicht, viel mehr beruhigte mich der Rhythmus. Es war bereits 19:00 Uhr, und normalerweise ging ich um diese Uhrzeit mit Jace laufen, doch da Jace den Regen nicht so gern mochte wie ich, wartete ich noch etwas ab
Nach einer Stunde, die ich mit Lesen verbrachte, schaute ich erneut aus dem Fenster, und sah, dass der Regen langsam weniger wurde, und es nur noch nieselte. Also rappelte ich mich auf, zog mir Laufsachen an und machte mich auf den Weg zu Jace's Zimmer.
Ich öffnete ohne zu Klopfen die Türe, was ein Fehler war, denn ich erblickte sofort Chelsea, welche neben Jace lag, und ich mir ziemlich sicher war dass sie nichts anhatte. Ruckartig drehte ich mich um und hörte schon Chelsea mit ihrer nervigen Stimme kreischen. "Lern doch mal anzuklopfen!", maulte mich Jace an und ich flüchtete nur mit einem leisen "Sorry" aus dem Zimmer.
Nagut, dann musste ich eben alleine Laufen gehen. Ich kramte noch schnell meinen Ipod und meine Kopfhörer aus meiner Tasche, welche in der Garderobe hing, und zog mir meine Laufschuhe an. "Tschüß!", rief ich noch in die Wohnung, nicht ganz sicher ob meine Eltern es überhaupt hörten und schloss die Tür hinter mir.
Es nieselte noch immer leicht, weshalb ich tief einatmete und lächelte. Ich liebte einfach den Regen, was viele Menschen nicht verstehen. Ich stöpselte mir meine Kopfhörer rein und joggte los in Richtung Park. Ich konzentrierte mich einfach nur auf die Musik, den leichten Nieselregen und meine Atmung.
Es dämmerte schon eine Weile als ich den Park erreichte und ich traf nicht mehr auf viele Leute. Genau genommen war ich sogut wie die einzige, also durchquerte ich den Park direkt und lief am kleinen Teich vorbei zum Waldeingang. Es war kein dichter Wald und alle 100 Meter war eine Laterne. Auf dem Boden verlief ein Kieseeg auf dem ich trotz der Musik meine gleichmäßigen Schritte hörte.
Die Dämmerung war schon fortgeschritten und es war mittlererweile bereits ganz finster. Vereinzelt sah man sogar Glühwürmchen. Die Laternen waren nun eingeschalten, jedoch war es zwischen ihnen wirklich dunkel.
Plötzlich prallte ich gegen etwas hartes und wurde zurück auf den Kiesweg gestoßen. Aus Reflex versuchte ich meinen Sturz mit den Händen abzufangen und spürte einen stechenden Schmerz in meinem Handgelenk. Meine Handflächen und Knie brannten ebenfalls und ich vermutete dass sie aufgeschürft waren.
"Alles okay?", fragte auf einmal eine tiefe raue Stimme. "Tut mir leid ich habe dich gar nicht gesehen", fährt der unbekannte fort und reichte mir seine Hand. Zögerlich grief ich nach ihr doch mein Handgelenk schmerzte zu sehr und ich stieß ein leichtes "Au" hervor.
"Bist du verletzt?", fragte er mich jetzt. Seine Stimme klang so männlich, wodurch ich mich etwas eingeschüchtert fühlte. Ich brachte nur ein leises "Geht schon" hervor und rappelte mich irgendwie auf. "Ich helfe dir", sagte er und nahm mich sanft an der Taille. Seine Hände waren groß und sehr stark und er half mir wieder auf die Beine. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich wusste nicht ob es am Sturz lag, oder daran dass vor mir ein fremder Mann stand, den ich nichteinmal richtig sah.Ich sagte noch schnell "Danke" und versuchte so gut wie es ging schnell weg zu kommen. Ich drehte mich noch einmal kurz um und erkannte bei dem fahlen Licht nicht viel, nur dass er groß, breit und wahrscheinlich dunkle Haare hatte. Das wars aber auch schon. Wie spät ist es eigentlich? Ich suchte nach meinem Ipod der sich eigentlich in meiner Jackentasche befinden sollte doch vergeblich. Er musste mir beim Sturz heraus gefallen sein, genau wie meine Kopfhörer.
Als ich schließlich zu Hause ankam traf ich sofort auf meine Mutter, welche aufgewühlt in der Wohnung auf und ab ging. "Wo warst du? Es ist 22:00 Uhr! " , schrie sie mich an. Ich zuckte zusammen. War es wirklich schon so spät? "Ich war bloß laufen",versuchte ich ihr zu erklären.
"Was hast du da gemacht?", fragte sie jetzt etwas leiser und besorgt, als sie meine Hände sah. "Nur gestolpert", sagte ich knapp um weiteren Fragen zu entgehen und stieg die Treppen langsam hoch, da meine Knie schmerzten. Ich ging sofort unter die Dusche und dachte darüber nach was gerade passiert ist.------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das war das zweite Kapitel, was haltet ihr davon? Würde mich echt extrem über Feedback freuen.
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ASSISTANCE TEACHER
Romance"Hey Avery, jetzt haben wir Sport!", erzählte mir Sarah mit einem Strahlen im Gesicht. "Seit wann freust du dich auf Sport?", fragte ich verwundert, denn Sarah quängelte normalerweise vor jeder Sportstunde. "Seit diesem Schuljahr! Hast du's noch n...