4.Kapitel -Willkommen im Knast!-

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Ein Raunen ging durch die Menge. Wieder fingen die Menschen an zu diskutieren. Die Journalisten fingen an Bilder zu machen und die Schreiberin schaute zufrieden von ihrem Laptop auf. Lu zog scharf die Luft ein und tätschelte mir über den Rücken. Mein Vater fing an glücklich zu lachen und die angespannte Stimmung lockerte sich. Die beiden Polizisten packten mich brutal und zogen mich auf die Beine. Es war als wäre die Angespanntheit aus dem Saal verschwunden und hatte sich nur bei mir eingenistet. Wie in Trance folgte ich den Bullen.

Immer noch in einer Schockstarre setzten mich die beiden wieder ins Auto. Der eine leckte sich, mit einem zufrieden Lächeln, über die Lippen. "Das freut mich aber! Dein leben lang, was? Nun, wir werden viel Spaß miteinander haben.. ",er lachte noch einmal dreckig und schloss dann laut die Tür. Ich verzog angewiedert das Gesicht. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Wo war ich nur gelandet? Wo werde ich mein erbärmliches Leben zuende leben müssen? Was hatte ich mir hier eingebrockt?

Plötzlich bekam ich Angst und ein unangenehmes Gefühl im bauch. Erst jetzt regestrierte ich meine Strafe. Ich muss irgendwie 30.000 Euro auftreiben müssen! Und mein ganzes Leben im Knast verbringen. Fuck! Man! Wie soll ich das schaffen?! Wo soll ich das Geld herkriegen?! Wieder flossen unaufhörlich Tränen. Wie oft hatte ich heute bitte schon geweint? Und das Schlimmste lag noch vor mir!

Beim Knast angekommen hielt zusammen mit dem Auto ein Bus. Aus diesem kamen viele böse und auch ängstlich dreinschauende Männer. Sie hatten sich in eine Reihe aufstellen müssen und vier Polizisten kontrollierten das Ganze. Und ein jeder hatte eine Waffe in der Hand. Ausgerichtet auf die Insassen. Meine Autotür öffnete sich und einer der Polizisten zerrte mich raus und brachte mich zum Ende der Schlange. Der andere hatte sich schon zu den anderen Polizisten gesellt. Ängstlich schaute ich zur Seite. Dort stand ein kräftig gebauter Typ und beobachtete grimmig die Bullen und wie diese die noch nicht ausgestiegenen Menschen zu uns brachten und immer wieder laute Befehle von sich ließen. Mich interessierte das Ganze jedoch nicht so sehr. Viel mehr schweifte mein Blick zu dem großen ungemütlichen Betonblock vor uns und der dicken Wand mit dem oben angebrachten Stahldraht hinter uns. Eines war klar. Weg kam man hier nicht mehr.

Das große Gitter durch das wir eben noch gefahren waren schloss sich langsam und ein Mann versuchte zu fliehen. Allerdings wurde dieser durch einen laut schallenden Schuss am laufen gehindert und ging zu Boden. Die Anwesenden schauten entsetzt zu dem Mann welcher mit schmerzverzerrten Blick dort auf dem Sandweg lag und dessen Bein kräftig anfing zu bluten. Jedoch beachteten die Bullen ihn nicht mehr weiter. Entsetzt schaute ich zu genau denen von welchen einer mich prüfend musterte und anfing dreckig zu Grinsen. "Das ist ein Gutes Beispiel für die erste Regel hier in diesem Gefängnis!  Wer versucht zu entkommen wird angeschossen und muss selber klar kommen. Entweder stirbt er oder er ist stark genug um aufzustehen und zur Krankenstation zu laufen! Ihr seid alle hier weil ihr etwas verbrochen habt! Und solange werdet ihr hier bei uns bleiben! In diesem Gefängnis in dem nur unsere Regeln gelten! Und jetzt geht ihr bitte alle nacheinander rein.",meinte genau der der immernoch mich musterte und deutete auf den Eingang.

Da ich ganz vorne stand musste ich wohl als Erster rein gehen. Langsam anscheinend zu langsam setzte ich mich unsicher in Bewegung. Ein weiterer Schuss ertönte und der Sand welcher direkt aufgespritzt wurde durch die Kugel prallte hart an meinem Bein ab. Ich zischte leicht und lief dann schneller. Im dunklen Knast wurde ich von einer Frau begrüßt welche mir lustlos deutete ihr zu folgen. Ich tat wie mir geheißen und sie führte mich zu einer kleinen Kabine. "Umziehen! Klamotten liegen drinne!",meinte sie laut. Überrascht ging ich rein und zog mich um. In orangener Uniform kam ich wieder raus und die Frau ging kurz rein und holte meine Sache, nachdem sie jedes Stück ausschüttelte und dann zusammenlegte. Danach tastete sie mich ab und deutete mir wieder ihr zu folgen. Ganz ehrlich? Ich fand das Ganze ziemlich kurios. Lief das immer so ab? Sie führte mich durch viele Gänge und je tiefer wir kamen desto lauter und ungemütlicher wurde es. Plötzlich stoppe sie und ich musste aufpassen nicht in sie rein zu laufen.

"Das ist deine Zelle. Der Zeitplan hängt an der Tür. Sowie auch die Regeln. Ich muss jetzt weiter.",meinte sie, schloss meine handschellen auf, schubste mich in die Zelle und schloss ab. Was. War. Das? Verwirrt setzte ich mich auf mein Bett und betrachtete meine Handgelenken welche schmerzten. Aua! Warum waren diese kack Dinger auch so eng?! Ohne Witz... Ich schaute mich um. Die Zelle war eigentlich nicht zu vergleichen mit einer Zelle in der Psychatrie. Sie sahen beide gleich aus! Nur war die hier im Gefängnis eine Zweierzelle und das Fenster war ausgestattet mit drei oder vier Gitterstäben. Sonst nichts. Keine Glasscheibe oder so! Oh wei! Das kann noch ganz schön kalt werden, aber ich glaube das interessiert die andern herzlich wenig. Eine Holzleiste war neben meinem Bett angebracht, Wahrscheinlich für Fotos. Dumm nur das ich keine Fotos hatte! Ich legte mich hin und starrte an die Decke. Das Bett war hart, die Matraze durchgelegen und dünn. Super! Wenigstens war es frisch bezogen...

Tränen der Verzweiflung durchforsteten mein Gesicht. Ich drehte mich um und schrei einmal laut in mein Kissen, um den negativen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich weinte. Und hörte erst auf, als ich das Gefühl hatte, nicht mehr weinen zu können... Ich richtete ich wieder auf um das Zimmer weiter zu betrachten. Gegenüber von mir war noch ein Bett. Es glich dem meinem wie ein Ei dem anderen und erst jetzt fiel mir auf das an dem anderen Bett beim Kopf und beim Fuß Rechts und links jeweils zwei Stahrringe befestigt worden waren. WTF?! Schnell schaute ich bei meinem Bett nach. Tatsächlich auch bei mir fand man solche Ringe. Ich will gar nicht weiter darüber nachdenken wofür die Ringe da waren. Alleine beim Gedanken daran bekam ich schon eine Gänsehaut! Lieber konzentrierte ich mich auf den rest der Zelle. Zwei Türen waren hier angebracht worden. Eine dicke stahltür mit zwei Zetteln dran und eine normale Holztür, welche wahrscheinich zum Bad führte. Die Wänd waren grau. Seufzend stand ich auf und schaute auf die Zettel. Die Frau erwähnte Zeitplan und Regeln und genau diese standen hier....

Zeitplan:

 7:00 Uhr bis 9:00 Uhr Frühstück

 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr Hofgang

12:00 Uhr bis 13:00 Uhr Mittagessen

13:00 Uhr bis 15:00 Uhr Reinigungsdienste/Jobs

15:00 Uhr bis 18:00 Uhr Freizeit

18:00 Uhr bis 19:00 Uhr Abendessen (Auf den Zimmern)

19:00 Uhr bis  20:00 Uhr Duschen

20:00 Nachtruhe

Regeln:

1. Wort der Höherrangigen ist Gesetz

2. Solange keine Regel gebrochen wird ist alles erlaubt

3. Verletzte haben selber die Krankenstation aufzusuchen

4. Will man flüchten muss man daran gehindert werden

5. Mit Sklaven darf der Besitzer machen was er will und mit Prisonern darf jeder machen was er will

6. Die Polizisten dürfen nicht angegriffen werden, und wenn dürfen sie sich wehren

7. Überall außer in den Duschen sind Kameras

8. Morden ist verboten

9. Regelbrüche werden der gebrochenen Regel ensprechend unterschiedlich hart bestraft

10. Der Zeitplan wird eingehalten

11. Nach der Nachtruhe sind die Gänge leer und alle sind auf ihren Zimmern

12. Die Jobs mü

Dann war der Zettel gerissen und das zweite Stück schien zu fehlen. Na Toll.... Die Regeln waren schon recht hart... Noch einmal schweifte mein Blick über das halbe Regelwerk und blieb bei Regel 5 stehen. Mit Sklaven darf der Besitzer machen was er will und mit Prisonern darf jeder machen was man will... Was soll das heißen?! Es gab hier Sklaven und Besitzer dieser?! Was waren Prisoner? Und wenn ich das richtig gesehen hatte stand in den Regeln nicht das verprügeln und vergewaltigen oder so verboten ist, und wenn man Regel 2 Glauben schenken kann dann....

Blick wanderte zu den Ringen bei den Betten. Wo war ich hier nur gelandet?!

Kill for Love? {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt