5. Kapitel -Mittagessen-

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Ein Klopfen an der Tür ließ mich zusammenfahren. Kurz darauf kam wieder die frau herein die mich schon hier her gebracht hatte. Was wollte sie wohl dieses Mal? "Marik, komm mit es gibt Mittagessen in der Mensa. Ich soll dich holen.". Gelangweilt stand sie in der Tür und wartete darauf das ich mich in Bewegung setze. Ein kurzer Blick zur Uhr, ja es war tatsächlich erst 12:00 Uhr Morgens, und dann kam ich ihrer Anweisung nach und ging durch die Tür. Sie schloss diese dann ab und führte mich in die Mensa in welcher großer Trubel herrschte. Sie verschwand wieder und ließ mich alleine.

Unsicher schaute ich mich um. Halleluja! Hier war wirklich viel los! An den Tischen saßen überall Männer. Junge sowie etwas ältere. Obwohl die Jungen Männer eigentlich alle so alt waren wie ich. Also 18. Der Rest war auf jeden Fall älter als ich und es gab zu meiner Entäuschung nicht viele die so aussahen als seien sie so alt wie ich. Was mir aber auffiel war, das sie alle verschieden angezogen waren. DerUnterschied war zwar nicht besonders groß, aber es gab hier viele, eigentlich nur die etwas älteren, Ich schätze sie einfach mal zwischen 20 und 30 Jahre, die einen schwarzen Kragen hatten, welchen man gut erkennen konnte, da schwarz doch sehr von dem orangenen hervorstach. Ich denke man sollte sich von denen fernhalten, denn sie alle waren groß und ziemliche Schränke! Unsicher schweifte mein Blick weiter. Dann gab es noch die die ein Halsband trugen, als wären sie Hunde und welche die wie ich keins trugen und aber auch keinen schwarzen Kragen hatten.

Ich behaupte einfach mal das die mit Halsband die kleinen Hündchen der großen Schränke sind. Die ohne alles waren mir mehr sympathisch. Sie sahen nicht alle so böse aus und waren auch keine kuschenden Hunde! Ein paar bekannte Gesichter fand ich auch zwischen ihnen. Es waren die die aus dem Bus ausgestiegen waren, also wie ich neu waren. Ich ging weiter zwischen den Tischen durch. Sogar diese waren markiert! Ein paar hatten eine schwarze Umrandung und ein paar hatten gar keine. Na Toll! Wo. Bitte. Befinde. Ich. mich. Hier?! Ich versuchte die neugiriegen und auch nur giriegen Blicke zu ignorieren und ging schnurstracks zur langen Schlange an der Theke und nahm mir seufzend ein Tablet. das konnte ja noch ein wenig dauern, nicht? Plötzlich bekam ich einen Stoß in den Rücken. Ich zischte vor Schmerz und hielt mir die schmerzende Stelle, nach dem ich mich umdrehte und die Person vor mir böse anfunkelte.

"Was fällt dir ein..?",zischte ich und versuchte den pochenden Schmerz auszublenden. Er hatte einen verdammt festen Schlag und eine Treffsicherheit die einem Angst machen sollte. Der Mann vor mir schaute mich lächelnd an und hatte aber dennoch einen Funkensprühenden Blick. "Was mir einfällt?! Was fällt dir ein dich jetzt schon in die Reihe zu stellen?! Wir haben Vortritt, und du hast hier gar nichts zu sagen, Prisoner! Oder hast du dir die regln nicht durchgelesen?",fragte er grinsend. Mich machte dieser Blick und dieser überhebliche Tonfall wütend. Dennoch versuchte ich mich an die regeln zu erinnern, fand aber soweit ich weiß keine die irgendwie die Mensa betraf. Allerdings fiel mir dann auf das der Zettel abgerissen war und bestimmt die Hälfte fehlte. Also fauchte ich einfach nur zurück:"Selbst wenn nicht, sehe ich keinen Grund dir Platz zu machen! Ich habe auch Hunger und das gute recht mir was zu nehmen!". Der Mann gab mir eine schallende Backpfeife.

Die Aufmerksamkeit aller lag auf uns, als ich mir daraufhin wütend über meine Wange rieb. "Und ob du dich mir unterordnen musst und mir Platz machen musst! Hättest du dir die regeln mal angeschaut und würdest du diese auswendig können, würde dir Spatzenhirn vielleicht einfallen das die erste Regel besagt du hast dich Höherrangigen unterzuordnen und deren Befehle zu befolgen!",brüllte er mich an. Ich schlug in seinen Magen und meinte dabei:"Mir wurde nie gesagt das du über mir stehst!". Ihm schien mein Schlag nicht viel auszumachen, denn er zuckte noch nicht einmal zusammen. "Hättest du Augen im Kopf und ein Gehirn, hättest du es gemerkt! Aber dein kleines Erbsenhirn checkt wohl eh nichts!". Seine faust landete in meiner Magengegend und ich musste keuchen und gegen den Drang zu Boden zu gehen ankämpfen. "Ich...",versuchte ich mich zu verteidigen wurde jedoch von ihm unterbrochen:"Wag es nicht dich mir zu wiedersetzen!",und noch einen Schlag musste ich einstecken. 

Wieder keuchte ich und ging zu Boden. Der Hunger war mir vergangen und das ohne heute auch nur irgendwas gegessen zu haben! Mein Magen schmerzte so scheiße doll das ich Probleme hatte luft zu bekommen. Keuchend lag ich auf dem Boden und versuchte vergeblich Luft in meine Lungen zu Pumpen. "Versuch erst einmal so stark und mächtig zu werden wie ich, dann kannst du dich vielleicht mit mir anlegen! Und jetzt geh mir aus dem Weg zu Miststück!",brummte er zufrieden und trat mich noch einmal, bevor er mich zur Seite schob. Luft! Ich brauchte Luft! Aber es schien niemanden zu interessieren das ich Hilfe brauchte. Natürlich. Warum auch! Man soll ja selber zum Krankenzimmer gehen! Allerdings war mir das zu blöd! Das würde Schwäche zeigen und ich glaube genau diese würde mich hier nicht wirklich weiter bringen. Ich versuchte meine Atmung zu regulieren und in regelmäßigen Abständen zu atmen, was Gott sei Dank auch klappte und ich wieder Luft bekam. Mr war allerdings weiterhin schlecht und mein Magen rumorte und machte unnatürliche Geräusche. Und so fühlte er sich auch an.

Keuchend setzte ich mich auf und stand dann wieder. Immernpch gekrümmt und mit einer Hand auf dem Bauch aber wenigstens nicht mehr auf dem dreckigen Fußboden. In der Mensa wurde laut geredet und viele zeigten dabei auf mich und mussten dann lachen. Wieder wurde ich wütend. Sie wollten Stärke? Gut dann sollten sie diese bekommen! Und das war der Moment an dem ich beschloss nie wieder Schwäche zu zeigen! Nie wieder sollte irgendjemand meine Schwache und Schutzlose Seite sehen und nie wieder wollte ich zum Gespott der anderen werden, so wie es jetzt gerade leider war. Wütend schaute ich mich um und bemerkte das anscheinend alle gerade über mich am lachen waren. Ich hörte hier und da Sätze wie:"So ein Opfer!" oder "Alter ist der Dumm oder so? Niemand legt sich mit einem Boss an!".

Das trug zu meiner Entschlossenheit und Wut bei und ich rief kurzerhand ganz laut:"Jetzt hört doch mal auf mich hier alle so anzugaffen und euch über mich lustig zu machen! Oder wollt ihr Stress? Habt ihr euch schon einmal mit einem 'Boss' angelegt oder seid ihr alle solche Angsthasen das ihr euch lieber über die aufregt die sich trauen, Huh?!". Sofort herrschte Stille und ich schaute mich herausfordernd um. Die mit den Halsbändern schauten mich scheu an und die ohne teils ängstlich oder schuldbewusst. Nur die mit diesen Kragen grinsten sich an dann standen zwei von ihnen auf und näherten sich mir zielsicher. Ganz ruhig Mik. Du schaffst das! Keine Schwäche zeigen! "So? Mit dir soll man sich also nicht anlegen? Wird das Kätzchen dann gefährlich?",säuselte der eine belustigt und schaute mich dann fragend an.

"Nein, dann wird der Löwe zum Drachen.",säuselte ich genauso zurück. Mein Gegenüber grinste freundlich und legte einen Arm auf die Schulter seines Kumpels. "Löwe also? Dann passte ja zu uns du König des Dschungels!",meinte er freundlich und gab mir die Hand. "Du sollst wissen, nicht jeder kann hier Boss werden, nur weil er es für schlau hielt einen solchen anzusprechen.",sprach nun der andere. "Aber irgendwie habe ich das innere Bauchgefühl, du wirst es schaffen..." Ich schluckte. Was waren das denn für komische Vögel? Sie kannten mich doch gar nicht! "Es war ziemlich leichtsinnig sich mit einem Boss anzulegen. Erst Recht mit ihm...",murmelte der erste. Ich zuckte mit den Schultern. "Weißt du was? Komm erst einmal mit uns. Ich muss zugeben, dass mich dein Mut ziemlich beeindruckt hat." "Jao. Wir zeigen dir mal so ein wenig wie es hier läuft..."

"Das ist Luke und ich bin Nathan (engl. Aussprache), und du?", fragte mich der erste lächelnd. Glücklich über ein wenig Zuspruch und doch noch leicht verwirrt schüttelte ich seine Hand und erwiederte:"Marik. freut mich.". Sie schienen lustige, wenn auch ein wenig bizarre  Gesellen zu sein, und das trotz ihres pechschwarzen Kragens und ihres gefährlichen Aussehens. "Na dann Marik, Willkommen im Team! Erstmal...". Ich lächelte und dann ging ich mit den beiden zu ihrem Tisch. "Weißt du es gibt nicht viele die sich uns Bossen widersetzen. Wir haben mehr Macht als die Prisoner, sind ihnen überlegen.",fing nun Luke an zu reden. Er grinste schief und schaute mich an. "Aber nicht mir. Ich gehorche keinem von euch.",entgegnete ich grinsend und doch bestimmt. "Wird der Löwe sonst böse?",fragte Nathan lachend. "Da kannste aber einen drauf lassen!",lachte ich. Wer hätte gedacht das sich das Blatt so schnell wenden kann? Mein Bauch rumorte nur noch ein bisschen, aber das ging mittlerweile...


Kill for Love? {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt