Where are you?

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Pov:Nic


Es wird langsam dunkel...was jetzt? Ich bin auf Hawaii mitten in einem Wald...ich könnte tun, was ich will. Aber...alles was ich will ist Sandro..Nein! Ich darf nicht an ihn denken...ich muss über ihn hinwegkommen...Als ich die Bäume um mich herum betrachte, kommt mir eine Idee. Ich nehme Anlauf, renne auf den nächsten zu und ziehe mich hoch. Es fällt mir nicht schwer, hochzuklettern, weshalb ich schnell die Spitze erreiche. Der Ausblick ist fantastisch! Überall Wald...wie weit bin ich wohl bis hier gelaufen? Mit diesem Gedanken beschäftigt merke ich erst nach kurzer Zeit, dass es angefangen hat zu regnen. Und das auch noch richtig heftig...außerdem sehe ich jetzt kaum noch die Hand vor Augen...warum habe ich nur immer so ein Glück? Auf einem Baum sitzen, der so nass ist, dass ich mich kaum halten kann und vollständige Dunkelheit um mich herum...okay,langsam runter, dann kann nichts passieren...Doch noch bevor ich diesen Gedanken zu Ende gedacht habe, reißt mich das Klingeln meines Handys aus meiner Konzentration. Ich verliere den Halt und falle die,dem Schmerz nach zu urteilen, zwei Meter. Als ich auf dem Boden aufkomme, wird mir die Luft aus den Lungen gepresst. Noch für einige Sekunden, oder Minuten, keine Ahnung, liege ich so da, bis mein Kopf wieder etwas aufgeklart ist. Ich setze mich auf, dann nehme ich mein Handy in die Hand. >1 verpasster Anruf von Lieblingspizza< Sandro...er hat wohl den Zettel gefunden...ich will ihn zurückrufen,aber ich kann nicht...in diesem Moment klingelt mein Handy erneut.Wieder Sandro. Ich atme tief durch und nehme dann an. ,,Hallo?'' Als am anderen Ende eine mir bekannte Stimme ertönt, droht mein Herz zu zerspringen. Ich halte das nicht aus...ich muss zurück...,,Nic? Wo bist du denn? Ich mache mir Sorgen! Bitte komm zurück!'' Er klingt irgendwie gleichzeitig traurig, aufgelöst aber auch etwas erleichtert. Jedoch wird sich diese Erleichterung wohl gleich in Luft auflösen...,,Ich...ich kann nicht. Ich kann dir nicht mehr in die Augen schauen. Ich muss hier bleiben.'' ,,Nein, bitte tu mir das nicht an!'' Stille. Schließlich bringe ich nur ein Wort hervor:,,Okay'' Ein erleichtertes Aufatmen ertönt. Jedoch stellt sich mir nun ein weiteres Problem in den Weg: Wo bin ich? ,,Ähm, Sandro? Ich glaube, das mit dem zurückkommen, verzögert sich...'' ,,Warum?'',,Ich...ich habe mich verlaufen...'' ,,Ach Nic...warum habe ich mir das gedacht? Kannst du auf einen Baum klettern, um dich umzusehen?'',,Jetzt nicht mehr. Mein Handyklingeln hat mich gerade schneller als mir lieb war, von einem runtergeholt. Außerdem ist es stockfinster und es gewittert.'' ,,Ist dir was passiert?'' ,,Nein, mir geht's gut...Bis auf die Tatsache, dass ich hier komplett durchnässt, nachts, mitten in einem Wald sitze und den Weg zurück nicht mehr finde, geht's mir gut.'' Ich sollte vielleicht erst mal nachdenken, bevor ich spreche, Sarkasmus ist gerade nicht wirklich passend...,,Gut.Hast du da wo du bist Internet?'' ,,Ja, erstaunlich gutes sogar'' Von Sandro ertönt ein Seufzen. ,,,Wie wär's mit Maps?'' Die Erkenntnis,dass ich etwas in der Hand halte, das mir den Weg hier raus zeigt undich es einfach nicht gerallt habe, trifft mich. Ich merke, wie ich rot werde, was man durchs Telefon zum Glück nicht sehen kann. ,,Ich beeil mi-'' Ich schaue auf mein Handy um herauszufinden, warum der Anruf abgebrochen ist. Das letzte, was mir für einige Sekunden entgegenleuchtet, ist die Anzeige, dass mein Akku leer ist. Doch nun ist auch diese erloschen. Fuck! Dieses verdammte Ding! In diesem Moment durchströmen mich tausende Gefühle, die sich wie ein kalter Schleier über mich legen. Wut, auf mich selber. Ich habe Scheiße gebaut und bin dann einfach weggelaufen. Trauer. Ich habe Sandro enttäuscht und verloren. Hass. Wieder auf mich selbst. Angst. Ich bin alleine und werde es wohl auch immer bleiben. Ich kann nicht mehr. Ich werfe noch einen letzten Blick auf mein Handy, dann umfasse ich es fest und schmeiße es tiefer in den Wald hinein, zwischen die Schatten der Bäume. Ich selber renne in die andere Richtung davon.Mein Gesicht ist klatschnass, teilweise von strömenden Regen,teilweise auch von den Tränen, die ich nun einfach nicht mehr zurückhalten konnte. An einer Lichtung angekommen lasse ich mich zunächst auf die Knie fallen und kurze Zeit später komplett. Ich bliebe einfach liegen, zum Aufstehen habe ich weder Kraft, noch einen Grund. Der Regen fällt auf mich nieder und durchnässt mich, jedoch ist auch das kein Grund für mich, aufzustehen. Ich habe alles verloren, was mir wichtig war. Was ich liebte. Mit anderen Worten,Sandro.


Pov: Logo


Noch immer stehe ich mit Thomas auf einem Gang, der etwas abseits liegt.Hier habe ich ihn endlich gefangen. Er hat mir viel erzählt. Und erscheint ganz offensichtlich froh zu sein, dass ich nicht wie die Personen, von denen er erzählt, Abstand von ihm halte oder mich ganz abwende. Als er jedoch Nic erwähnt, realisiere ich etwas. Es gewittert draußen wie sonst was. Unter keinen Umständen würde er bei solch einem Wetter freiwillig draußen bleiben! ,,Du, ich muss noch etwas machen. Ich weiß nicht wie lange es dauert, aber ich komm dann auf jeden Fall zurück. Geh du solange zu Sandro'' Erst schauter mich etwas verwirrt an, dann läuft er los. Auch ich laufe nun los, allerdings in die andere Richtung. Nic muss noch irgendwo da draußen sein...mein erster Gedanke, als ich nach draußen trete,geht an mein Handy. Ich versuche ihn zu erreichen. Vergebens. Aber auch das ist nicht typisch...er hat sein Handy normalerweise immer voll geladen bei sich...Ich ahne, dass etwas passiert sein muss.Instinktiv laufe ich in den Wald, der an das Krankenhausgelände angrenzt. Er muss hier irgendwo sein...er hat eine seltsame Vorliebe für Wälder. Als ich bereits ein Stück gelaufen bin, fange ich an zu rufen. Bitte, lass nichts passiert sein...als ich die Hoffnung schon aufgeben will und meine Stimme vom vielen rufen heiser ist,fällt mir im Schein meines Handylicht etwas glänzendes am Waldboden auf. Das ist doch...Nics Handy?? Als ich versuche, es anzuschalten, zeigt es nur eine leere Akkuanzeige und schaltet sich dann wieder aus. Ein Wunder dass das Teil bei dem Wetter überhaupt noch angeht...ich stecke es ein und laufe weiter. Er muss hier irgendwo sein...mittlerweile bin ich schon ein ordentliches Stück gelaufen und lehne mich erschöpft an einen Baum, als ich ein leises Schluchzen oder so etwas in der Art höre. Das ist er! Ich folge den Geräuschen, bis vor mir eine Lichtung erscheint. Mitten darauf liegt ein klatschnasses Häufchen Elend, auch bekannt als Nic. Ich habe ihn gefunden! Ich gehe langsam auf ihn zu, er scheint mich gar nicht zu bemerken. ,,Hey, was ist den los?'' Als ich ihn anspreche, fährt er jedoch hoch und weicht zurück. Als er so einige Schritte entfernt von mir da steht, fällt mir erst auf, wie kaputt er aussieht.Komplett Durchnässt, voller Erde, Kratzern und Schrammen und ein verheultes Gesicht. Er öffnet seinen Mund um etwas zu sagen,schließt ihn aber kurz darauf wieder. Ich komme erneut auf ihn zu,worauf er mich mit einem undeutbaren Ausdruck in den Augen ansieht und wieder zurück weicht. Es hat was von Erleichterung, aber gleichzeitig auch Angst. So genau kann ich das nicht sagen. Als er mit dem Rücken an einen Baum stößt, schließt er die Augen und lässt sich wieder niedersinken. Er vergräbt das Gesicht in den Händen, macht jedoch keine Anstalten, sich wieder wegzubewegen. Al sich bei ihm angekommen bin, setze ich mich kurzerhand neben ihn. Anschließend ziehe ich meinen Pulli aus und lege ihn ihm um, er zittert sichtbar. Er murmelt zwar ein leises ,,Danke,, bewegt sich jedoch immer noch nicht. Nun finden meine Hände ihren Weg zu seinen, um sie ihm von seinem Gesicht wegzuziehen, woraufhin er in die andere Richtung schaut. ,,Was ist denn los?'' Keine Antwort. Hätte ich mir auch denken können. ,,Komm, wir müssen zurück'' Immer noch keine Reaktion. Langsam fällt mir kaum noch was ein. Schließlich umarme ich ihn, was er zögerlich erwidert, und ziehe ihn mit mir nach oben.Den einen Arm habe ich ihm umgelegt, mit dem anderen halte ich mein Handy, um den Weg zurück zu finden. Er hat zwar noch immer kein Wort gesprochen, klammert sich aber regelrecht an meinen Pulli und mich. Oh man...irgendwie tut er mir leid...Mittlerweile ist das Gewitter verzogen und hat die dunklen Wolken mitgenommen. Nun spendet der Vollmond uns etwas zusätzliches Licht. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit das helle Licht des Krankenhauses zwischen den Baumstämmen erblicken, bleibt Nic plötzlich stehen. ,,Was ist los?'' Seine Stimme klingt etwas heiser und ist so leise, dass ich sie kaum verstehe ''N-Nichts...'' Langsam gehen wir weiter, weichen den Leuten aus, die uns mitleidig anstarren, als wären wir irgendwelche Penner. Vor Sandros Zimmer angekommen, stelle ich mich vor ihn. ,,Wir gehen gemeinsam rein. Du brauchst keine Angst haben, okay?'' Erneut sagt er nichts, lediglich mit einem leichten Nicken zeigt er mir, dass er verstanden hat. ,,Komm, ich glaube Sandro hat sich schon Sorgen um dich gemacht'' Ich öffne die Tür und ziehe Nic hinter mir mit.

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Hey, ich bin baaaaaack :D Ich hoffe, jetzt wieder mehr Kapitel bringen zu können, bin grade mega in Schreiblaune, wieder Zu Hause und hab Zeit :3 Alsoooo, bis die Tage :D

PS: DANKEEEEEEE für die 60(!!!) Sterne! Ihr seid der Hammer!



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