Prolog

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Dana, Mai, London/England:

Jeans, Blusen, Bleistiftröcke, Kleider, T-Shirts, Pullover und mindestens fünf Paar Schuhe liegen schon mehr oder weniger ordentlich gefaltet in meinem roten Koffer. Ich stopfe noch zwei kleine Handtaschen und eine Jogginghose hinein und mach mich auf die Suche nach meinem Kulturbeutel. Seufzend fummele ich meine dunklen Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen und puste mir eine übriggebliebene Strähne aus dem Gesicht. Ich konnte Packen noch nie leiden - ungünstig wenn man berufsbedingt soviel reisen muss wie ich. Grundsätzlich ist das auch kein Problem, ich bleibe nie gern lange an einem Ort, rastlos sagt meine Mutter, anspruchsvoll sagt mein Vater. Ich sage gar nichts dazu, ich bin eben Mal hier und Mal dort, mein Job unterstützt das und ich find's gut. Kein Redebedarf also zu diesem Thema.
Als ich endlich sämtliche Schminke, Zahnpasta und Duschgels zusammen habe und den Koffer endlich schließen kann, ist es schon fast Mitternacht und somit bleiben mir nur noch lächerliche vier Stunden Schlaf bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen Heathrow machen muss. Medonia heißt das Ziel, ein kleines Land in Europa, gerademal eine Million Einwohner auf einer Fläche so groß wie Berlin. Ich werde den neusten Ableger der Hotelkette Dream Hotels, ihres Zeichens größte Hotelkette unserer Zeit, im Besitz meines Vaters, inspizieren und meine sonstigen Aufgaben als internationale Vermittlerin zwischen den einzelnen Standorten wahrnehmen.
Ich checke noch einmal mein gesamtes Gepäck durch und stelle sicher dass mein Smartphone aufgeladen wird, dann lege ich mich endlich ins Bett und schlafe ohne große Probleme ein.

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