11. Kapitel

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Ahornpfote lag die Pfoten von sich gestreckt auf einer Lichtung. Sie regte sich langsam und erblickte zwei Katzen vor ihr stehen. Genau gesagt waren es zwei kleine Kater, Junge.
Die Schülerin schwankte und setzte sich auf. "Wer seid ihr? Wo bin Ich?", fragte Ahornpfote benommen.

"Im SternenClan natürlich!", miaute das schwarze Junge.

Bin Ich...

"Bin ich tot?"
Das weiße Junge zuckte mit den  Schultern. "Ich glaube nicht, aber wir schon", maunzte es traurig.

"Was mach ich dann hier?", miaute  Ahornpfote verwirrt. Gleich darauf erinnerte sie sich an die Ereignisse, die geschehen sind.

Schneerose...

Die Jungen rissen sie aus den Gedanken. "Wir wollten dich unbedinkt mal kennen lernen. Weißt du, unsere Mutter denkt oft über dich und deine Schwester"

"Eure.. Mutter?", stotterte Ahornpfote und fügte gleich dazu: "Meint ihr Dämmerlicht? Seid ihr Tagjunges und Nachtjunges?"
Die Kleinen nickten. "Wir wissen mehr über dich, als du denkst. Aber das ist egal. Wir hätten eine Bitte an dich: Wenn du kannst, könntest du dann auf Veilchenjunges und Dämmerlicht aufpassen? Und noch etwas, danke dass ihr Dämmerlicht etwas aufgemuntert habt. Das ist wichtig für uns, da wir es nicht selber tun konnten. Uns ist es nicht erlaubt, andere in ihren Träumen zu besuchen.", beendete Nachtjunges.

"Und Ich? Ich bilde mir ja gerade nichts ein, oder?", murmelte Ahornpfote gerührt.

"Nein, wir sind da. Und wir wissen nicht, warum wir dich besuchen können, und unsere Mutter nicht"

Ahornpfote nickte, immer noch in Gedanken an Schneerose.

"Deine Mutter ist hier, keine Sorge. Sie wird dich wahrscheinlich nicht besuchen, sei bitte nicht traurig deswegen. Tschüss!". Tagjunges blinzelte ein paar mal und verblasste. Sein Bruder nickte und verschwand ebenfalls.

Ahornpfote wachte blinzelnd auf. Sie lag auf einem weichen Untergrund, der sich wie Moos anfühlte. Schwaches Licht erhellte leicht die Umgebung. Die Schülerin erkannte Wände, die sich oben trafen. Sie probierte aufzustehen, als plötzlich sich alles drehte und sie wieder hinfiel. Ahornpfote probierte es nochmal, schaffte es aber nicht sich zu heben. Ihr Kopf fühlte sich komisch an und schmerzte unerträglich. Die Schülerin ließ ein schwaches Jammern aus.

Jemand näherte sich der Kätzin, und blieb bei ihr stehen.
"Ahornpfote, du bist wach!", miaute die Katze liebevoll. Die orangene Schülerin erkannte Schneerose und lächelte.

Sie ist tot, und nichts kann sie wieder zurückbringen

"Ich bins, Mondlicht. Wie geht es dir?"
Ich krächzte traurig und müde zugleich: "Schlecht. Mein Kopf fühlt sich wie ein großer Felsbrocken an"
Mondlicht verschwand kurz in der Tiefe des Baus und kam mit ein paar Mohnsamen zurück.
"Hier, iss die. Das sollte helfen, dann kannst du schlafen. Ich komme später nochmal, aber falls du etwas brauchst,  kannst du mich jederzeit rufen"

Ahornpfote kaute die Mohnsamen und fühlte sich ein wenig besser. Sie schloss die Augen und gleitete in einen traumlosen Schlaf.   

Die Schülerin wurde von der Sonne geweckt, die ihr die Nase kitzelte. Sie öffnete die Augen und blinzelte ein Paar mal. Neben ihr lag eine Katze, die leise schnarchte. Ahornpfote probierte nicht einmal aufzustehen, denn sie wusste, dass es nicht klappen würde. Der Geruch der Katze war ihr gut bekannt und die Wärme ihres Fells erinnerte sie an die alten Zeiten.

Federpfote...

Ihre Schwester regte sich und streckt3 sich erst mal. Als sie Ahornpfote entdeckte, jubelte sie glücklich:
"Du bist endlich wach! Flammenschweif und alle anderen werden sich riesig freuen!"

"Ist das komisch, das ich wach bin? Du freust dich als wäre ich einen Monat lang weg gewesen", schnurrte sie.

"Du hast drei Sonnenaufgänge geschlafen! Ich lag sie ganze Zeit bei dir und wartete. Aber du wurdest nicht wach. Nachts hat mich Mondlicht immer weggeschickt!", berichtete Federpfote empört, "Weißt du, ich hatte echt Angst um dich. Als du in der Nacht verschwunden bist, und nicht wieder auftauchtest, war der ganze Clan geschockt. Und ich dachte, ich habe auch noch dich verloren! Das war schrecklich. Löwenstern und seine Suchpatrouille haben dich am nächsten Tag gefunden. Du lagst ohne Bewusstsein neben einem Baum. Weißt du eigentlich noch, was mit dir passiert ist?"

Ahornpfote schüttelte den Kopf. "Ich weiß nur noch, wie ich rausgerannt bin, mehr nicht. Kannst du mir bitte helfen aufzustehen?"
"Mondlicht hat gesagt du sollst liegen bleiben. Soll ich dir etwas zu Essen bringen?"
"Gerne, ich bin am Verhungern!", schnurrte die Schülerin dankbar.

Federpfote kehrte zusammen mit Moospfote zu ihrer Schwester zurück.
Sie legte eine Maus vor Ahornpfote hin und murmelte: "Ich muss leider los. Adlerauge will, dass ich mit der Grenzen-Patrouille mitkomme. Tschüss!" Die Kätzin verschwand aus dem Bau.

"Was gibt's neues?", erkundigte sich Ahornpfote bei ihrem Freund und aß dabei die Maus.

"Alles ist gut, die Sonne scheint nun noch heller und wärmer. Die Jungen von Lilienfell haben versucht, sich aus dem Lager zu schleichen, wurden aber von Ginsterschatten erwischt! Und, weißt du, was mir aufgefallen ist? Deine Schwester verbringt echt viel Zeit mit Rabenpfote. Naja, jetzt nicht, da du so lange ohne Bewusstsein lagst, aber sonst schon"

Als Moospfote beendete, sah er auf die Schülerin herab. Diese lag mit halb geschlossenen Augen da und gähnte leise. "Ich glaube du bist müde. Ich komme lieber ein anderes Mal vorbei", schnurrte er belustigt. Ahornpfote nickte und schloss endlich die Augen und hoffte auf einen guten Traum.

Sie stand wieder in der Mitte des schrecklichen Kampf. Katzen warfen sich auf einander und kreischten laut. Ahornpfote blickte sich nach Tüpfelfeuer um, die sie wieder raus bringen würde. Es kam aber keiner. Also musste sie weiterhin die schreckliche Szene mit dem Kater beobachten, der sich mit einem Jungen aus dem Lager schlich und dann das entsetzene Jaulen einer Kätzin.

Was hat dieser Traum zu bedeuten? Warum träume ich die ganze Zeit davon?

Warrior Cats ~ Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt