|9|~ Die Wahrheit kommt näher

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Mia P.o.V.

Das Essen roch köstlich und ich konnte es kaum erwarten es zu probieren. Ich wusste gar nicht wirklich, dass er kochen konnte. Klar, seine Mutter hat uns das immer beigebracht, aber ich dachte er hat das verlernt, da er sich immer etwas dumm angestellt hat.

Jack ist schon länger etwas abwesend, was aber teilweise auch meine Schuld war, da ich ihn ja auf seine Mutter angesprochen habe. Ich wollte nicht, dass er sich jetzt schlecht fühlt, aber ich wollte ihm nur sagen, dass ich für ihn da bin und er sich bei mir nicht verstellen braucht.

Ich kann mir vorstellen wie schwer es ist seine Mutterzu verlieren. Ich weiß nicht was er gemacht hat um es zu verdrängen, allerdings hat es wohl gut geklappt. Naja, bis jetzt.

Als wir mit dem Essen fertig waren, spülten wir noch ab und gingen in das Wohnzimmer um nochmal fernsehen zu gucken. Da nur Schrott lief, schauten wir uns irgend eine Dokumentation über Tierbabys an.

Nach einer Weile fand ich es doch zu langweilig und schlief ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich in meinem Bett und Jack neben mir. Mittlerweile ja nichts Neues mehr. Ich stand auf und ging ins Bad um mich zu duschen. Ich hatte wohl vergessen die Tür abzuschließen, da Jack irgendwann reinkam und mich in der Dusche sah.

Ich erschrak, doch glücklicherweise kann man bei unserer Dusche nicht durchschauen, also ging er direkt wieder sobald er mitbekam, dass ich unter der Dusche stand. Ich duschte mich schnell fertig und stellte fest, dass ich meine Klamotten nicht mit ins Bad genommen hatte.

Ich verfluchte mich selbst, aber es brachte natürlich nichts, da dadurch meine Klamotten nicht fliegen lernten und zu mir kamen. Also machte ich mich, lediglich mit einem Handtuch bekleidet, auf den Weg in mein Zimmer und hoffte inständig, dass Jack nicht in meinem Zimmer war.

Kurz nachdem ich aus der Badezimmertür kam, stand Jack mit meinen Klamotten neben mir. Ich erschrak und war verwundert, dass er meine Klamotten hatte. "Ich dachte vieleicht du brauchst das.", sagte er ehrlich und ich bedankte mich während mir die Röte förmlich ins Gesicht schoss.

Ich verschwand wieder im Bad und könnte schwören ein dreckiges Lachen gehört zu haben. Zwar nicht laut, aber ich bin mir trotzdem sicher. Typisch Jack. Ich musste leicht grinsen, als ich daran dachte. Allerdings verschwand mein Lachen sofort, als ich daran dachte, dass er meine Unterwäsche gesehen hat. Ich hatte meine Klamotten zwar schon rausgelegt, aber er hat es mir ja gebracht, deswegen musste er meine Unterwäsche gesehen haben. Und schon wieder wurde ich rot.

Warum schaffte er es ständig mich in Verlegenheit zu bringen? Und das obwohl er ein Idiot ist. Naja, egal.

Als ich mich fertig angezogen hatte, föhnte ich meine Haare und schminkte mich dezent. Keine Ahnung warum, aber manchmal geht das ja. Fertig damit, ging ich in die Küche um mir Frühstück zu machen, aber da war wohl jemand schon früher da. Jack hatte Brote belegt und mir sogar einen Joghurt mit Früchten und Haferflocken gemacht. Ich liebe es so sehr, aber das durfte er schließlich nicht wissen.

Ich ging zum Tresen unserer Küche und nahm mir mein Zeug. Ich wollte gerade gehen, als er mich zurückhielt. "Wer hat gesagt, dass es für dich ist?", fragte er frech. "Das habe ich gesagt, falls du das gerade gesehen hast.", antwortete ich gespielt genervt. "Ich hab's aber gemacht, aber du kannst es dir für einen Kuss kaufen.", konterte er mit einem dreckigen Grinsen auf den Lippen.

Ich allerdings fing an zu lachen. Ich wohnte schlißlich hier, nicht er. "Jack, Jack, Jack... Ich wohne hier, nicht du, also gehört es sowieso mir. Nett das du das gemacht hast, aber ich nehm das jetzt einfach und mache mich auf den Weg zur Schule." Ich grinste siegessicher und ging zur Haustür um meine Schuhe anzuziehen. Ich nahm meine Jacke und meine Tasche und ging aus der Tür auf den Weg zur Schule.

An der Schule angekommen, kam Mel schon auf mich zugelaufen. Warum ist sie denn heute so stürmisch? "Mia verdammt! Wir wollten uns gestern treffen! Ich habe extra auf dich gewartet und dich mehrfach angerufen! Was war denn so wichtig, dass du das vergessen hast?"

Oh. Darauf will sie also hinaus. "Ich wurde aufgehalten und die Schule war mir bissi zu stressig, weshalb ich das einfach vergessen habe. Tut mir leid?" Ich zwang mir ein unschuldiges Lächeln auf die Lippen und hoffte inständig, dass sie nicht sauer auf mich ist.

"Na, was war denn so wichtig, dass du 'aufgehalten' wurdest?", fragte sie, während sie das 'aufgehalten' besonders betonte. "Jack. Ich hatte auch das Gespräch mit ihm vergessen.", meinte ich nur. Sie nickte nur und dann kam auch Marina. "Hey Leute.", sagte sie zur Begrüßung und umarmte uns dann noch.

Da der Unterricht bald anfing und wir nicht weiter draußen stehen wollten, gingen wir schon zum Raum und setzten uns auf unsere Plätze. Melodie tauchte nicht auf, weshalb ich davon ausging, dass sie krank ist.

Jack kam irgendwann auch, allerdings konnte ich eine kleine Schramme an seinem Arm entdecken. Ich könnte schwören, dass das vorhin noch nicht da war. Ich schaute wohl etwas zulange darauf, da er mich mit einem Lächeln auf den Lippen anschaute, um mir zu signalisieren, dass alles okay ist.

Ich glaubte ihm das nicht, aber ließ es erstmal darauf beruhen. Schließlich konnte ich ihn später noch fragen.

Unbekannt P.o.V.

"Sir, wir haben ihn gefunden!", rief mein Mitarbeiter mir zu. Endlich! Wie lange habe ich darauf gewartet? Ich freue mich schon darauf ihm eins reinzuwürgen! Er wird bezahlen für das, was er getan hat! Ich werde ihm gegenüber keine Gnade zeigen! Er hat es schließlich nicht anders verdient.

Er wird leiden. Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen. Vorausgesetzt er überlebt. Ich freue mich besonders auf den Moment, wenn ich ihm persönlich gegenübertrete um es dann endgültig zu beenden.

Jack P.o.V.

Als Mia auf meine Schramme am Arm starrte, hätte ich meinen Arm am liebsten weggezogen, da sie sich keine Sorgen machen sollte, beziehungsweise es nicht hinterfragen sollte. Ich bin, nachdem Mia weg war, zu mir nach Hause gegangen und habe nach meinem Vater geschaut. Er ist, wie immer, ausgerastet und hat mit dem nächstbesten Gegenstand nach mir geschlagen.

Nach dem Unterricht wollte ich dann nach Hause gehen, bis ich jedoch aufgehalten wurde.

A little different (*pausiert*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt