Mein Entführer *Wird Überarbeitet*

-60-

Wieso erinnere ich an meine Kinder aber nicht an Mikail? Wieso nicht an seine und eher gesagt an meine Liebe? Oder das er sich für mich verändert hat?

2 Wochen später

Ich saß zu Hause vor meinen Kindern, die ich gerade zum schlafen gelegt hatte. Baby's sind die schönsten Kreaturen die es gibt. Sie sind so harmlos und rein. Sie sind wie Engeln.

Ich stand auf und ging nach unten zu den anderen, die im Wohnzimmer über irgendetwas diskutierten. Ich setzte mich zu ihnen und versuchte herauszufinden worüber sie reden, doch versunk selber in meine eigene Gedanken.

"Erde an Mira" hörte ich eine Stimme und wendete mich zu meinen Freunden. "Ohoo du bist weg." sagte Adem. Es entstand eine Stille, doch es fühlte sich so an, als ob wir durch unser Gedächtnis sprachen und das selbe fühlen. "Wisst ihr noch wo wir uns kennengelernt haben?" sagte ich in die Runde und alle lächelten. "Wie können wir das vergessen?" sagte Tuğba lächelnd. "Ihr wart immer eine Truppe. Ich wollte mit euch immer befreundet sein, doch habe mich nie getraut." sagte ich und senkte lächelnd mein Blick auf den Boden. "Wir genauso. Doch haben dann den ersten Schritt gewagt. Wir dachten immer, dass du ein schüchternes und zurückgezogenes Mädchen wärst. Ganz im Gegenteil. Du warst sehr offen und übertriebens nett. Obwohl das bist du immernoch. Von schüchtern her kann ich sagen, dass du ein wenig schon schüchtern bist." sagte Melih lächelnd. Ich lächelte auch. "Ihr habt mir unendlich leid getan, dass ihr in einem Jugendheim aufwuchs. Ich habe immer versucht neben euch meine Eltern zu verstecken, damit ihr nicht traurig wird. Schaut mich mal an. Jetzt bin ich einer wie euch. Ich habe auch keine Eltern mehr." sagte ich und alle senkten traurig ihren Kopf. Auch ich. "Wir haben uns. Das hat uns vollkommen gereicht." sagte Azra und stand auf. "Kommt her ich will eine Gruppenumarmung." sagte sie lächelnd, dennoch traurig. Wir alle standen auf und umarmten uns alle. Das war das schönste Gefühl. Freunde haben, die man ihr Leben anvertraut. Sowas findet man nicht leicht. Ich bedanke mich jedesmal an Gott, dass er mir solche Freunde gegeben hat.

Wir lösten uns von der Umarmung und ich hörte ein weinen. Meine Zwillinge waren wach. Ich entschuldigte mich von meinen Freunden und ging hoch. Auf dem Weg zu meinen Zwillingen schaute ich mir die Bilder auf dem Wand an. Es waren Bilder von mir und Mikail zu sehen. Ich fasste sie mir leicht an und mir kamen wieder Bilder vor meine Augen und ich zuckte zusammen. Das passierte in letzter Zeit oft. Ich glaube langsam erinnere ich mich an alles. Ich habe mich letztens auch an Kerem erinnert und konnte mir jetzt klarstellen, dass die Schusswunde an meinem Kopf wegen ihm entstanden ist. Nur wieso auch immer konnte ich mich nicht so richtig an Mikail erinnern. Es waren nur Bruchteile. Eher gesagt war es wie ein Puzzle. Es waren nur Puzzleteile in meinem Kopf, die aber gemeinsam kein Bild ergeben, was recht komisch ist. Bei Mikail war ich auch die zwei Wochen nicht. Ich habe angst. Angst das ich ihm damit weh tue. Ach keine Ahnung.

Ich ging zu meinen Zwillingen und nahm sie aus ihren Betten. Ich ging mit ihnen ins Schlafzimmer und legte sie dort hin. Ich legte mich daneben und betrachtete mir sie. Sie sahen Mikail wie vom Gesicht kopiert aus. Plötzlich kam mir ein Traum erinnert, den ich mal geträumt hatte, wo Mikail auf meinem Bauch lag und ein Lied, für den Baby in meinem Bauch sang. Bei den Gedanken musste ich schmunzeln.

Mikail's Sicht

Schon seit 2 Wochen sitze ich hier im Knast und ich könnte wirklich durchdrehen. Ich vermisse Mira und meine Zwillinge zutiefst. Hat sie sich schon an mich erinnert? Geht es ihr gut? Das alles möchte ich wissen, doch sie kommt mich nichtmal besuchen. Außer ihre Freunde und Aylin, die erst sehr kaputt von der Sache war, doch wieder gut war, denn Mira hat sich an sie erinnert. Das krasseste ist erst: Kerem ist auch hier. Ja ihr habt richtig gehört. Kerem ist hier, im Knast, in der gleichen Gefägnis mit mir. Ihr wisst nicht wie schockiert ich darüber war. Von den gelabern hier habe ich gehört, dass er ein Mädchen vergewaltigt hat und erwischt worden ist. Natürlich habe ich auch die Sache mit Mira aufgetischt und er muss lebenslänglich hier stecken bleiben. Tjah Karma lässt grüßen. Obwohl Karma das gleiche mit mir erledigt hat.

Gerade saß ich mit zwei Jungs am Tisch, die ich hier kennengelernt habe. Der eine heißt Onur und ist wegen Diebstahl hier. Der andere heißt Jonny und ist wegen einem Schlägerei hier. Er hat jemanden zum Tod verprügelt. Was für Menschen es hier gibt, die verschiedene Straftaten begehen haben. Und das zu wissen, dass ich eine davon bin ist einfach... scheiße.
[...]

Ich musste wieder in meine vier Wände und legte mich sofort auf das knirrschende Metallbett. Bevor ich meine Augen schloss, kam der Wache. "Mikail Koral? Sie haben Besuch." sagte er monoton und ich stand sofort auf. Mir wurden erst Handschellen drangemacht und ich maschierte hinter ihm her. Durch zahlreiche Zimmern und Türe gingen wir. Sogar neben Kerem's Tür. 253. Nummer seiner Hölle. Ich grinste als ich dort vorbei ging, doch es verschwand auch danach.

Im Besucherraum setzte ich mich hin und wartete auf meinem Besuch. Wer wohl gekommen ist? Mit diesen Gedanken ging die Tür auf und ich blickte dahin. Was ich sah, schockte mich sehr. Mein Atem, mein Lebenssinn, meine Mira war da!

Tadaaa. New Kapitel. Hat sie euch gefallen?