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Stiles Vater hatte sich auf den Weg zu einer wichtigen Tagung gemacht, weshalb Stiles nun seit drei Tagen bei Scott übernachtete. Da es danach aussah ein schöner Tag zu werden  hatten Scott und Stiles beschlossen den sonnigen Tag am See zu verbringen und der Rest des Rudels entschied sich, sich ihnen anzuschließen.
Nun neigte sich der schöne Sommerabend dem Ende zu und nacheinander brachen alle auf. Zuerst Liam, Hayden, Corey und Mason, dann machten sich Kira und Scott auf den Weg und zuletzt verabschiedeten sich Malia und Lydia von Stiles, der immer noch mit dem Bauch auf der Liege lag und in sein Buch vertieft war.

Plötzlich wird er aus seiner neuen Welt herausgerissen, da  Wassertropfen auf ihn und die Seiten seines Buches heruntertropfen. Ohne das Stiles es bemerkt hatte, war Derek aus dem Wasser gekommen, wo er die letzte Stunde verbracht hatte, und steht nun neben ihm. Stiles blickt auf und sieht sich den Beta unbemerkt genauer an. Dereks Haare sind kletschnass und hängen ihm in die Stirn, wodurch Stiles sofort das dringende Bedürfnis hat ihm diese aus dem Gesicht zu streichen. Stiles Blick wandert weiter nach unten den durchtrainierten Körper entlang. Er verfolgt die Spuren der Wassertropfen, die sich ihren Weg von Dereks Sixpack über seine Hüften bis zu seinen Fußknöcheln bahnen. Wie hypnotisiert kann er seinen Blick nicht von Dereks Körper weglenken.

Schon seit langer Zeit weiß er, dass er Gefallen an dem ehemaligen Alpha gefunden hat. Und diese Aussage ist noch untertrieben. Er hat sich mit Haut und Haaren in ihn verliebt. Jedes Mal, wenn Stiles Derek begegnet, hat er das Gefühl sein Mund würde einfach alleine agieren, da sein Verstand längst ausgesetzt hat.
Anfangs hatte er es für eine kleine Schwärmerei gehalten; der kleine, schmächtige Junge verliebt sich in den starken, attraktiven Mann; doch seit mehreren Wochen, wenn nicht sogar Monaten, war er sich da nicht mehr so sicher. Er fing an sich mehr für Derek zu interessieren und versuchte ihn zu verstehen, seine Mauern zu durchbrechen. Mittlerweile würde er durch die Vorkommnisse der letzten Zeit sogar behaupten, dass Derek und er soetwas wie Freunde geworden sind. Er hatte das Gefühl ihn nun zu kennen, zwar war Stiles nicht so naiv zu glauben, dass er alles über Derek wusste, doch da waren diese Momente in denen Derek Stiles seine andere Seite zeigte. In diesen Momenten fühlte Stiles sich unbeschreiblich, denn in diesen Momenten gab Derek ihm das Gefühl besonders zu sein. Er schenkte ihm Vertrauen und das war ein ganz besonderes Geschenk für Stiles, besser als alles Matterielle.

Ein lautes, raues Lachen durchbricht die abendliche Stille und holt Stiles in die Wirklichkeit zurück. Grinsend schaut Derek zu Stiles hinunter. Dieser bemerkt nun erst, dass Derek ihn erwischt hat, wie er ihn angestarrt hat, und wird augenblicklich rot. Dereks tiefe, neckische Stimme durchfährt die Stille. "Träumerchen!" "Ach, halt doch die Klappe.", murmelt Stiles peinlich berührt. Dies könnte vielleicht auch daher rühren, dass seine Träume manchmal doch etwas zu viel mit Derek zu tun haben.
Während der Beta sich abtrocknet, will Stiles sich auf der Liege aufrichten, doch bei seinem Versuch ändert er seine Position nur um ein paar Zentimeter, bevor sein Körper wieder auf die Liege sinkt und ihm währenddessen
ein Schmerzensschrei über die Lippen kommt. Sofort ist Derek an seiner Seite und blickt ihn besorgt an. Stiles kriegt auf die Frage, was los sei, keinen Ton herraus; so sehr beißt er die Zähne aufeinander.
Derek kniet sich auf Stiles Höhe.
"Das ich das mal erleben darf.", meint er ernst.
"Was?!", bringt Stiles durch zusammengepresste Zähne wütend vor Schmerzen hervor.
"Du mit geschlossenem Mund .", erwidert Derek grinsend.
Wütend blickt Stiles Derek an.
"Haha, sehr lustig."
Der Beta steht auf und blickt zu Stiles runter. "Du hast einen kräftigen Sonnenbrand auf dem Rücken.", stellt Derek nüchtern fest.
"Und jetzt?!",fragt Stiles gequält.
Derek kniet sich wieder vor Stiles hin und reicht Stiles seine Hand.
"Gib mir deine Hand!", fordert er ernst von Stiles.
"Wieso?!", fragt dieser mit einem skeptischen Unterton in der Stimme, den man kaum überhören kann.
"Du bist doch sonst so schlau!", ist die einzige Antwort die Stiles auf seine Frage bekommt.
Zögernd legt Stiles seine Hand in die von Derek. Letzterer  schließt seine Augen. Nach ein paar Sekunden treten die Adern an seinem Unterarm schwarz hervor. Stiles merkt wie langsam  der Schmerz nachlässt und er sich wieder entspannt.
Er blickt in Dereks angespanntes Gesicht. Wie gern würde er jetzt Dereks Gesichtskonturen mit seinen Fingern nachfahren und ihn dazu bringen sich zu entspannen und sich Stiles völlig hinzugeben. Doch dies wird wohl auch für immer eine von Stiles Träumereien sein.

Nach kurzer Zeit öffnet Derek langsam seine eigenen Augen und sieht in Stiles Augen. Dieser ist wieder in seinen Gedanken versunken und wird von Dereks sanfter, tiefer Stimme erneut in die Realität zurück geholt.
"Träumerchen" Stiles reagiert nicht auf den Kosenamen, sondern flüstert nur "Danke".
Derek spricht nicht, sondern erwiedert nur weiter Stiles Blick. Dieser glaubt sogar zu sehen, dass Derek leicht lächelt, aber wahrscheinlich bildet Stiles sich das nur ein. Stiles selber ist wie gefesselt von Dereks Blick, er kann sich nicht bewegen und verliert sich in Dereks Augen. Diesen dunklen Augen von denen er jede Nacht träumt. Ihre Blicke sind intensiv, aber nicht unangenehm. Der Jüngere hat das Gefühl, dass Derek direkt durch seine Augen seine Gedanken lesen kann. Es ist  schon komisch, wie etwas sich so normal und gleichzeitig so besonders anfühlen kann.

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Sooooo... Das war der erste Teil. Vielleicht findest Du es ja gar nicht so schlecht🙊 Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Lesen❤

"Träumerchen" // Sterek short storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt