Kapitel 3

600 42 3
                                    

Legolas führte mich durch den Wald. Wir liefen nicht lange, als ich plötzlich etwas rauschen hörte. Das Geräusch wurde immer lauter. „Was ist das?“, fragte ich ihn. „Warts ab“- sagte er und schmunzelte. Dann sah ich ihn langsam. Den gewaltigen Fluss, der wegen den Regenfällen in den letzten Tagen hoch angestiegen war. „ Komm mit und ich zeige dir wo wir trainieren werden“. Schweigend folgte ich Legolas. Wir kletterten über nasse Steine am Flussufer und überquerten eine seichtere Stelle im Fluss. Dann waren wir da. Es war eine kleine Bucht und dort war der Fluss ganz leise. Wenn man aber durch die Bucht ging, wurde die Strömung immer stärker bis der Fluss schließlich wieder tosend an uns vorbei rauschte. „ Du hattest Recht, es ist wunderschön hier und gefällt mir wirklich besser als der Wald. Nicht dass es dort schrecklich wäre, aber.. „ - „ Komm, lass uns lieber weitergehen. Es wird bald dunkel und wir sollten zurück zum Schloss.“ unterbrach Legolas mich schnell. Was hatte er denn auf einmal? Ich folgte ihm schulterzuckend. Als wir endlich im Schloss waren, verabschiedete er sich schnell bei mir und ging zu den königlichen Gemächern. Nachdenklich ging ich die Gänge entlang. Wieso hatte er so reagiert und war danach so abweisend? Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Ich war so in Gedanken versunken, dass ich garnicht merkte das ich vor meiner Tür stand. Ich wollte sie gerade öffnen, als sie von innen mit Schwung aufgerissen wurde. „ ARYA!! Da bist du ja! Ich habe ewig auf dich gewartet, komm rein!“ „ Verdammt, was hast du denn geraucht?“, fragte ich sie genervt. „ Du weißt nicht was los ist? 1. Du bist mit Legolas in einem Team und 2. Legolas wird heiraten und wir sind eingeladen!!!“. Ich starrte sie entsetzt an. „ Jaja ich weiß dass ich mit ihm in einem Team bin, aber wen heiratet er denn? Und warum freust du dich so darüber?“ „ Ich weiß nicht wen er heiratet, doch es wird gemunkelt, dass er Tauriel gern hat und ich finde das sagt alles, obwohl Thranduil ja am Ende das letzte Wort hat. Und warum ich mich freue? Gute Frage, ich will dass er glücklich ist und ich habe mich heute noch verabredet, ich will garnichts von Legolas“, erzählte sie mir schmunzelnd. Geschockt saß ich auf meinem Bett. Legolas heiratete! Das hatte er garnicht erzählt! Aber warum interessierte es mich aufeinmal? Ich kannte ihn gerade mal einen Tag und er war mir schon so wichtig. „ Aber ich muss mich jetzt fertig machen, ich muss gleich los.“ „ Wohin gehst du?“ „ Ich hatte mich doch verabredet du Nuss. Schön wie du mir zuhörst. Naja dann bis später, wir sehen uns morgen beim Frühstück.“, sagte sie und zog verschwörerisch die Augenbrauen hoch, öffnete die Tür und verschwand.

Plötzlich war ich wie erschlagen. Langsam zog ich meine Sachen aus und legte mich ins Bett. Legolas würde heiraten.. Ein Schock den ich nicht wirklich verkraften konnte.

Am nächsten Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch mein Fenster schienen, als es aufeinmal an meiner Tür klopfte. Noch schlaftrunken fand ich meine Sachen nicht und wickelte mir meine Decke um. Als ich die Tür öffnete stand ein königlicher Diener davor. Mir war die ganze Situation ziemlich peinlich, also zog ich die Decke fester um mich. „ Guten Morgen, Arya. Der Prinz Legolas erwartet sie in seinen Gemächern und sie sollen so schnell wie möglich dorthin kommen.“ Mein Mund klappte auf. „ Dankeschön für die Botschaft, ich werde ihr natürlich in kürzester Zeit nachkommen.“ „ Guten Tag.“ verabschiedete sich der Bote und verschwand aus meinem Sichtfeld. Was wollte Legolas denn jetzt von mir? Vor Aufregung war ich total nervös und machte mich schneller fertig als sonst. Ich legte meine komplette Ausrüstung an Waffen an, um mich für das Training vorzubereiten. Dann suchte ich mir noch meine Stiefel, die ich gestern achtlos in die Ecke geschmissen hatte. Ich zog sie an und erst da fiel mir auf, dass meine Freundin Raya sich noch garnicht gezeigt hatte. Dann fiel mir unsere Unterhaltung von gestern Abend wieder ein und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Auf dem Weg zu den königlichen Gemächern überlegte ich was Legolas von mir wollte. Klar, heute war der 1. Richtige Trainingstag, aber gleich zu ihm zu kommen, das musste einen persönlichen Grund haben. Verzweifelt blickte ich mich um. Hier war ich noch nie gewesen, also wusste ich auch nicht wo Legolas überhaupt wohnte. Ich  hätte ja mal den Boten fragen können! Ein wenig ratlos blickte ich mich um, als ich meine Freundin Raya hörte. Höchstwahrscheinlich kam sie gerade aus einer Tür. Ich rannte den Gang entlang und bog links ab, als ich sie sah. Raya ging Arm in Arm mit einem braunhaarigen Elben den Gang runter und kicherte wie verrückt. Die beiden schienen Spaß gehabt zu haben.

„ RAYA!“ schrie ich durch den Gang und lief den beiden hinterher. Sie drehte sich abrupt um und als sie mich sah, lächelte sie. „ Arya, was machst du denn hier?“ „ Das selbe könnte ich dich auch fragen.“ bemerkte ich und sie wurde leicht rot. „ Ich suche lediglich das Gemach von Legolas, weiss vielleicht dein Freund wo ich ihn finden kann?“ fragte ich und betonte dabei das Wort Freund etwas stärker. „ Mein Freund heißt Elia und er kann dir bestimmt sagen wo Legolas wohnt. Aber warum musst du zu ihm?“ „ Ich weiß es selbst nicht. Elia kannst du mir verraten wo sich Legolas Gemächer befinden?“, fragte ich ihn nett lächelnd. Er lachte auf und erklärte mir den Weg. Ich bedankte mich und rannte weiter denn ich wollte nicht so spät kommen.

journey of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt