Montag
6:30 Uhr morgens
Noch ein unerträglicher Tag
Noch eine unerträgliche Woche
Noch ein unerträglicher MonatEin unerträgliches Leben
Schweißgebadet schalte ich meinen Wecker schnell aus. Ich hatte es schon wieder geträumt. Wie in jeder Nacht seit 2 Monaten. Immer das selbe.
Verschlafen tapse ich ins Bad darauf bedacht keinen Lärm zu machen um meinen Vater nicht zu wecken. Falls man das noch Vater nennen konnte.
Früher ist er arbeiten gegangen.
Heute schläft er seinen Rausch aus.Nachdem ich wie jeden morgen duschen war gehe ich in mein Zimmer. In ruhe ziehe ich mir meine einfachen Klamotten an. Schwarzer Oversize Hoodie mit einer schwarzen Skinny Jeans und meinen schwarzen Docs.
Früher hatte ich Spaß an Mode und bunter Kleidung.
Heute will ich nicht auffallen.Auf dem Weg nach unten ziehe ich meine große Jacke an und schnappe mir meinen Eastpak Rucksack. Aus der Küche packe ich mir noch Wasser und einen glänzenden Apfel ein. Frühstuck wird überbewertet.
Früher liebte ich es mit meiner Mom zu frühstucken.
Heute empfinde ich es als eine unnötige Mahlzeit.Da ich noch bisschen Zeit habe gehe ich in mein Lieblingscafè und bestell mir einen kalten Cappuccino zum mitnehmen. Damit setze ich mich an die Bushaltestelle und warte gelangweilt auf meinen Bus. Nach 15 Minuten kommt er endlich und ich suche mir einen freien Platz.
Früher saß ich immer neben meinem Freund und redete mit ihm über Gott und die Welt.
Heute sitze ich alleine hinten um ungestört Musik zu hören.Nach einer halben Stunde hält der Bus vor der Schule. Oder soll ich eher Gefängnis sagen. Ich hasse diesen Ort und die Menschen hier.
Früher ging ich gerne zur Schule und hatte viele Freunde.
Heute hasse ich es und gehe jedem aus dem Weg.Mit gesenktem Kopf laufe ich durch die Gänge durch zu meinen Raum. Da der noch geschlossen ist gehe ich eilig zur Toilette. Hauptsache ich bin alleine. Dort schließe ich mich in die Kabine ein und warte bis es zum ersten mal klingelt.
Nach 4 Stunden...
Gelangweilt sitze ich im Unterricht und versuche dem Lehrer zuzuhören. Zum Glück hat heute noch niemand versucht mit mir zu reden. Ich glaube so langsam haben sie verstanden, dass ich nicht antworte.
Ich habe einfach keine Lust immer die selben Fragen gestellt zu bekommen. 'Wie geht es dir?', 'Vermisst du sie?', 'Hast du nicht geschlafen?'. Ich hasse es.
Endlich klingelt es und ich verstaue alles wieder in meiner Tasche. Ohne mit jemanden zu reden oder auch nur anzugucken, verlasse ich den Raum. Es ist so schlimm hier. Die Hölle.
Auf dem Weg nach draussen werde ich von einer Jungsgruppe aufgehalten. Wie immer schubsen sie mich hin und her.
"Na Süße mal wieder nicht gegessen?", lacht der eine.
"Nein wie auch die Mutter ist Tod." sagt der andere.
Sie lachten noch weiter doch ich höre nicht mehr zu. Ich merke wie meine Augen sich mit Tränen füllen. Als ich es schaffe mich von ihren kräftigen Armen zu befreien, renne ich in Richtung Bushaltestelle.
Früher wartete ich mit meinen Freundinnen und wir redeten über Partys und Jungs.
Heute sitze ich hier alleine und höre Musik.× × ×
DU LIEST GERADE
PAINFUL
ChickLitEin kaputtes Mädchen. Ein Badboy. Hast du Angst? Zu verlieren was du liebst? Das alles kaputt geht? Das du alleine bleibst? Das du alles verlierst? Zu versagen, obwohl du es versucht hast?