Kapitel 28 - It feels like drowning again

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Es war vollkommen dunkel. Ich träumte nicht und hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Es fühlte sich wie ein richtiger Schlaf an, doch als ich aus meinem Tiefschlaf gerissen wurde und nach Luft japste, wusste ich, dass mindestens 12 Stunden vergangen sein mussten. Ich blinzelte als ich die Augen öffnete. Alles um mich herum war so hell und blendete mich. Meine Uniform fühlte sich schwer an, weswegen ich wie wild mit den Armen ruderte, um mich an der Wasseroberfläche zu halten. Für den Bruchteil einer Sekunde, direkt nachdem ich das erste Mal nach Luft geschnappt und frischer Sauerstoff in meine Lungen strömte, wusste ich nicht, wie mir geschah, weshalb ich mich in diesem Augenblick im Wasser befand und warum die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht kitzelten. Doch mit jedem Atemzug kamen mehr und mehr Erinnerungen zurück. McGonagalls Büro. Trimagisches Turnier. Cedric. Tiefer Schlaf. See.

Doch etwas fühlte sich komisch an. Irgendetwas stimmte nicht. Es war nicht nur diese seltsame Taubheit, die mich auf einmal übermannte. Ein eigenartiges Gefühl umwickelte mich, als würde ich mich nicht bewegen könnten. Als hätte mich jemand mit einem unzureichenden Schockzauber belegt. Mit jeder Sekunde fiel es mir schwerer meine Bewegungen zu koordinieren. Durch die schmalen Schlitze meiner Augen sah ich, wie sich Cedrics Mund bewegte und er mir etwas zurief. Erleichterung wollte sich in mir ausbreiten, als ich in sein Gesicht blickte, tat es aber aus irgendeinem Grund doch nicht. Nichts. Ich konnte kein einziges seiner Worte vernehmen. Da war nur das Rauschen von Wasser. Es rührte nicht vom See, denn dieses Wasser lag ruhig, nur meine Ruderbewegen und die von Cedric verursachten kleine Wellen. Jenes Rauschen, welches mein Trommelfell zu sprengen drohte, war anders. Verzweiflung lag darin. Jemand schlug wild mit den Händen aus, griff nach etwas, das ihm Halt gab und wieder an die Oberfläche zur Luft beförderte, kurz vor dem Ertrinken. Mir wurde schwindelig und schlecht. Eine undefinierbare Macht zerrte an mir, zog mich nach unten. Meine Lungen brannten und mir war, als würde ich mit jedem weiteren Atemzug weniger Luft bekommen. Schwäche und Taubheit breitete sich immer weiter aus. Nur mehr vage nahm ich wahr, wie mir Cedric etwas zurief. Ich glaube, es war mein Name.

Meine Kräfte schwanden, Wasser drang in meine Atemwege doch mein Hustenreflex blieb aus. Meine Augenlieder wurden ganz schwer und schlussendlich schaffte ich es nicht mehr. Nur sehr schwer schien die Erkenntnis bis zu meinem Gehirn durchzusickern, dass ich schon längst nicht mehr mit den Armen ruderte. Stattdessen sank ich. Tief. Weiter und immer weiter.

*****

„Was ist mit ihr los?"

„Lasst mich durch!"

„Geht es ihr gut?"

„Geh zur Seite, Diggory!"

„Sie atmet, Leute! Sie atmet!"

Ein eigenartiges Stimmgewirr drang dumpf an meine Ohren, ohne dass ich die Worte wirklich wahrnahm oder gar ihren Sinn erfasste. Ich fühlte mich, als würden zehn Tonnen Zement auf mir lasten. Dennoch spürte ich, wie mich zwei kräftige Arme umschlungen hielten, mich dann ruckartig losließen und ich daraufhin von einem weichen Stoff umhüllt wurde.

„Wir hätten sie ersetzen sollen." hörte ich nun Moodys aufgebrachtes Brummen und es war somit auch die erste Stimme, die ich identifizieren konnte.

„Niemand hätte soetwas vorhersehen können, Alastor." Dumbledore versuchte ihn zu beschwichtigen, der daraufhin grimmig schnaubte.

„Ihr geht es gut. Sie müsste jeden Augenblick aufwachen." sagte Madam Pomfrey.

„Was ist in dem See geschehen, Diggory?" schallte Snapes kühle Stimme durch die Luft.

Und dann... schlug ich die Augen auf und sah in dutzende, verschwommene Gesichter. Mein Kopf brummte und ich musste einige Male blinzeln, bis sich das Bild geschärft hatte.

Till the End (Harry Potter FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt