Einige Zeit später liegen wir aneinander gekuschelt da. Petra hat ihren Kopf auf meine nackte Brust gelegt und einen Arm um meinen Bauch geschlungen. Sie atmet ruhig und drückt sich noch näher an mich. Meinen rechten Arm habe ich um sie geschlungen und streichle ihr damit sanft über den Rücken, während meine linke Hand unter meinem Kopf ruht. In Gedanken versunken betrachte ich die Liebe meines Lebens ohne die ich nicht mehr leben könnte. Mein Blick gleitet zu den Narben auf meiner Brust. Es hatte lange gedauert bis ich mich getraut habe mich Petra ohne Shirt zu zeigen. Das eingeritzte Wort war deutlich zu erkennen und selbst mit einem entsprechenden Mittel würde es nie komplett verblassen. Meine Gedanken wandern zu dem Tag als ich es Petra gezeigt hatte.
Flashback
„Verdammt Andy. Ich verstehe doch das dir das schwerfällt, aber ich bin immer noch deine Frau. In guten wie in schlechten Zeiten weißt du noch? Ich werde dich nicht weniger lieben nur weil dein Körper von Narben übersäht ist! Ich liebe dich!" Schuldbewusst und mit gesenktem Kopf stehe ich am Fußende des Bettes in unserem Schlafzimmer. Ich kam gerade aus der Werkstatt und wollte mich eigentlich umziehen als Petra ins Zimmer kam. 6 Wochen waren vergangen seit wir aus dieser Hölle raus waren und in dieser ganzen Zeit habe ich darauf geachtet, dass mich niemand ohne Shirt sieht. Ich schloss beim Duschen die Tür zu, ging zum Umziehen ins Bad und zog auch zum Schlafen immer ein Shirt an. Wenn Petra mich von hinten umarmen oder ihre Hände auf meine Brust legen wollte wich ich immer aus. Ich wollte nicht das sie die Narben fühlt und erst recht nicht sieht. Zu groß war meine Angst sie könnte mich abstoßend finden und mich verlassen. Die verkohlten Stellen an meinen Armen konnte ich schwer verstecken, doch es hatte einige Diskussionen gegeben bevor ich ihr erlaubt hatte sie zu betrachten und zu berühren. „Ich weiß aber..." „Nichts aber! Es ist mir egal wie du aussiehst. Ich dachte du bist tot! Ich dachte ich würde dich nie wiedersehen! Denkst du da interessiert es mich das dein Körper nicht mehr so makellos ist wie vorher? Ich will dich doch einfach wieder umarmen können. Ich will wieder deine Haut spüren und mich nachts an deine Brust kuscheln. Ich will meinen Mann wieder." Zu Beginn hatte sie noch geschrien, doch mit jedem Satz wurde sie leiser. Ein Schluchzen lässt meinen Kopf nach oben schnellen. Tränen strömen über Petras Gesicht, während sie mich mit traurigen Augen mustert. „Es tut mir leid. Ich liebe dich auch, aber ich kann es einfach nicht. Du wirst wegrennen und dann stehe ich allein da und das will ich nicht. Ich will nicht allein sein." Und anstatt meine Frau in den Arm zu nehmen überwältigt mich meine Angst und scheint mich zu erdrücken. Meine Beine geben nach und ich sinke auf den Boden. Ich ziehe meine Knie an und vergrabe mein Gesicht zwischen ihnen. Kurz hört man nur unser Schluchzen und ich bin schon am überlegen, ob Petra wohl gegangen ist, als ich merke wie mir jemand beruhigend über die Haare streicht. Ohne den Kopf zu heben weine ich weiter. Vor Angst, aber auch vor Glück. Angst davor was passieren wird wenn Petra meine Narben sieht und Glück, dass ich eine so wundervolle und verständnisvolle Frau haben darf, die mich trotz allem nicht allein lässt. Ich merke wie Petra sich links neben mich setzt und mich in den Arm nimmt. Schluchzend lege ich meinen Kopf auf ihre Schulter. Eine ganze Weile sitzen wir so da bis ich den Kopf hebe und in die grünen Augen schaue in die ich mich so schnell verliebt habe. „Na gut", sage ich und wische mir mit dem Handrücken die letzten Tränen von den Wangen. „Schatz du musst das nicht tun. Es tut mir leid, dass ich dich eben so angeschrien habe ich..." „Nein du hast ja recht", unterbreche ich sie und lege eine Hand an ihre rechte Wange. „Ich vertraue dir. Die Zeit bei... als ich weg war hat mich verändert. Hat mich kaputt gemacht, aber es ist vorbei und ich muss irgendwann wieder anfangen normal zu leben." Petra legt ihre linke Hand an meine Wange und sagt leise und liebevoll: „Du bist erst seit 6 Wochen wieder hier. Keiner sagt das du sofort wieder normal zu leben hast und keiner verlangt das von dir. Die Hauptsache ist, das du wieder da bist. Hier bei deiner Familie, die dich liebt und wo du hingehörst." Ich lächele, beuge mich vor und berühre ihre Lippen mit meinen. Als ich mich löse atme ich einmal tief durch und mache mich dann bereit über meinen eigenen Schatten zu springen.
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Ihr. Entkommt. Nicht!
FanfictionEntführung, Gefangenschaft, Folter. Jeder hat bei diesen Worten Bilder aus Filmen oder Büchern im Kopf. Aber wer rechnet schon damit soetwas selbst zu erleben? Wohl keiner. Genauso wenig wie die beiden Magierbrüder Chris und Andreas. Doch plötzlich...