Kapitel 3

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Eine Woche später

Wir fahren zum Arzt. Mal wieder ins Krankenhaus. Ich versteh immer noch nicht, warum wir ins Krankenhaus fahren. Irgendwann sind wir da. Ich sehe wie Mama und Papa sehr angespannt sind, aber ich muss zugeben, dass ich auch ein bisschen aufgeregt bin. Schließlich war ich noch nie in einem Krankenhaus. Geschweige denn, jemanden zu besuchen. Jetzt sitzen wir in einem Wartezimmer. Ich kuschel mit Lexy, bis wir aufgerufen wurden. Wir gingen rein und ich staune nur. So hab ich mir ein Arztzimmer nicht vorgestellt. Es sieht ganz anders aus als beim Kinderarzt. Es ist recht klein und es gibt nur drei Stühle, eine Liege, ein Tisch und noch so ein Rollstuhl für den Arzt. Ich setzte mich auf Mama Schoß und wartete bis der Arzt endlich kam. Ich kuschel mit Mama und höre nur mit einem Ohr zu.

"Als die Blutwerte sind sehr.......wir werden sie eine Woche hier zur Sicherheit behalten..........morgen kann sie kommen.....wir denken das sie Leukadämie hat."

Ich schnelle hoch. "Was ist das Leu...Leu..Leukadie?", frage ich gleich. Mama nimmt mich in den Arm und sagt."Das heißt Leukadämie und wir werden das dir zu Hause erklären."

Ich sehe kleine Tränen in Mamas Augen. Es muss wohl sehr schlimm sein, denn sonst würde Mama nicht anfangen zu weinen. Auch Papa sieht nicht mehr so glücklich aus wie voher. Lexy und ich mussten dann noch eine Weile nach draußen gehen, weil der Arzt was mit Mama und Papa noch besprechen wollte. Ich nutze die Gelegenheit und frage Lexy was das für eine Krankheit ist.

"Lexy, was ist dasfür eine Krankheit?"

"Leukadämie ist ein Krebs. Krebse sind sehr schlimm, nur die wenigsten Menschen werden wieder geheilt, und Leukadämie ist am schlimmsten von allen Krebsen. Dagegen haben die Wissenschaftler fast noch gar kein Gegenmittel gefunden. Die meisten Menschen sterben davon."

Ich will nicht das Lexy stirbt! Ich hoffe das dieses Gegenmittel oder was es auch immer ist, hilft! Später fahren wir nach Hause.

Am Abend kann ich nicht einschlafen. Und wenn ich nicht einschlafen kann, dann gehe ich immer zu Lexy. Ich mache leise die Tür auf und sehe wie Lexy im Bett liegt und am Handy spielt.

"Lexy?"

"Ja, was ist mein Engel?"

Sie dreht den Kopf zu mir.

"Ich kann nicht schlafen. Kann ich zu dir kommen?"

"Ja klar, mein Engel."

Sie schlägt ein bisschen die Decke zurück, sodass ich reinkriechen kann.

"Lexy, ich will nicht das du stirbst, weil dann habe ich keine große Schwester mehr."

"Ich hoffe auch nicht, dass ich sterbe. Aber manchmal ist es halt so. Aber sei nicht traurig, ich werde im Himmel auf dich warten, und außerdem bin ich immer bei dir, und zwar hier."

Sie legt meine Hand auf mein Herz. Ich lächele leicht. Aber da war ich auch schon eingeschlafen.

Aufregendes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt