Teile ohne Titel

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Langsam öffne ich die Augen und prüfe die Umgebung. Niemand scheint wach zu sein, also streife ich mir die Decke vom Leib und schlüpfe leise in meine schwarzen Lederstiefel. Die Dielen knarren unter meinen leisen Schritten. Langsam schleiche ich an der Wand entlang, jederzeit bereit bei dem kleinsten Geräusch wieder ins Bett zu springen. Ich komme dem Fenster immer näher und je näher ich dem Fenster komme, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass es wieder abgeschlossen ist.

Also tapse ich auf Zehenspitzen durch den Raum zu der Tür. Ich öffne die Tür einen Spalt breit und suche den Flur nach Überwachungskameras und Wachmännern ab. Ich finde genau eine Kamera und einen Wachmann dösend vor meiner Tür vor. Geräuschlos schiebe ich die Tür weiter auf. Mein Herz rast wie wild, denn es steht vieles für mich auf dem Spiel.

Doch trotzdem schreite ich immer näher an den Wachmann heran. Ich musste einfach testen, ob er wirklich schläft. Langsam wische ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht entlang. Er scheint nicht wach zu sein, also ziehe ich meine Hand erleichtert zurück. Der Wachmann ist kein Hindernis für mich, deswegen laufe ich zügig durch den Gang bis zur Gangkreuzung. Jetzt musste ich nur noch unbemerkt an der Kamera an der Ecke entlang. Gegenüber von der Kamera um die Ecke müsste eine kleine Abstellkammer sein.

Stumm beobachte ich die erste Kamera vorne, als sie sich vollkommen nach rechts gedreht hatte, rannte ich los zu der Abstellkammer, wenn ich die Kammer rechtzeitig erreiche, müsste ich nicht auf dem Kameraband zu sehe sein. Als ich die Tür aufreiße und in die Abstellkammer verschwand, war der erste Schritt meines Plans erfolgreich gelungen. Ich bin jetzt schon aus meinem Zimmer herausgekommen.

Jetzt musste ich nur noch aus dem Irrenhaus herauskommen. Die Kammer war nichts Besonderes: Es stand ein Schrank mit Putzmitteln, ein Besen, ein Wischmopp, und ein Schreibtisch darin. Eilig suchte ich in dem kleinen Zimmer nach dem Lüftungsschacht, der mich ins Freie bringen sollte. Als ich ihn hinter dem Schrank entdeckte, benutze ich den Besen um die schon lockere Schraube herauszuschlagen, sodass das Gitter des Lüftungsschachts mir entgegen fällt und laut auf den Boden aufknallt. Knirschend reibe ich meine Zähne übereinander. Jetzt ist Eile geboten.

Ich bezweifle das irgendein Teil des Hauses diesen Aufprall nicht gehört hat. Dann wurde ich auf etwas aufmerksam, dass sich in der Öffnung des Schachtes befindet. Ein kleines Spray in einer Dose. Als ich das Spray genauer untersuchte bemerke ich, dass es kein Deo war, sondern Pfefferspray und das kann mir gut behilflich sein, falls ich einem Wachmann begegnen würde.

Lächelnd quetsche ich mich in den Lüftungsschacht hinein und krieche vorwärts. Nach ein paar Minuten biegt der Schacht nach rechts ab, weitere 5 Minuten robbe ich bis unter mir eine Öffnung auftaucht. Dieses Gitter ist besser zugeschraubt bemerke ich amüsiert und schaue durch das Gitter welcher Raum sich unter mir befindet.

Der Empfangsraum.

Bingo.

Wenn ich das Gitter öffne, kann ich seelenruhig in die Empfangshalle steigen und unentdeckt die Eingangstür in die Freiheit benutzen. Leicht rüttele ich an dem Gitter. Ganz schön fest. Diesmal rüttele ich stärker an dem Verschluss. Nichts. Mit hochgezogener Augenbraue starre ich die Öffnung feindselig an. Immer wieder trete ich mit dem Fuß auf sie ein. Außer Atem lege ich meine Hände fest um das kühle Metall und ziehe mit aller Kraft. Die Schrauben lösen sich und fallen klirrend in den Empfangsbereich. Der Rückstoß lässt mich mit dem Kopf gegen die Schachtwand knallen. Für kurze Zeit tauchen kleine schwarze Punkte am Rande meines Blickfeldes auf. Mein Kopf dröhnt und meine linke Schläfe pocht vor Schmerz. Doch ich muss weiter.

Langsam lasse ich mich hinab und lande hart auf dem Boden. Sofort werfe ich mich nach vorne und komme hinter einer Wandnische wieder auf die Beine. Vorsichtig spähe ich um die Wand Ecke, doch alles bleibt still. Schnell trete ich ein paare Schritte aus meiner Deckung und hebe die Faust um die Glastür einzuschlagen, als meine Faust nach hinten gerissen wird.

Überrascht stelle ich fest, dass zwei Wachen meinen Aufruhr mitbekommen haben müssen. Fluchend drehe ich mich zu den beiden Männern um. Sofort trommelt eine Faust auf mich zu, doch ich ducke mich unter der Faust hindurch, umfasse sein Gesicht mit beiden Händen und ramme dem Angreifer mein Knie ins Gesicht.

Der zweite Wachmann schleudert mich gegen die Glastür, sodass das Glas Risse bekommt. Er will mir gerade einen Fausthieb verpassen, doch ich bin schneller und ramme ihm meine Schulter in die Magengrube. Er krümmt sich und bekommt von mir einen weiteren Tritt ins Gesicht, sodass ich seine Nase knacken höre.

Der erste Angreifer hat sich wieder erholt und verpasst mir einen Schlag direkt auf die Lungen, sodass ich schwer atmend nach hinten geschleudert werde. Hastig beeilt er sich mir weiteren Schaden zuzufügen, doch ich lande einen sauberen Treffer in seine Weichteile. Währenddessen er vornüber klappt, verpasse ich ihm einen weiteren Tritt. Doch da trifft die Faust des zweiten Mannes auf mein Gesicht und ein weiterer Treffer an meine Schulter. Mit seinen Händen presst er mich gegen die Wand und zieht aus seiner Gürteltasche einen Elektroschocker hervor, aber ich bin noch nicht bereit aufzugeben.

Also sprühe ich ihm das Pfefferspray ins Gesicht und trete ihm den Elektroschocker aus der Hand. Mit einer schwungvollen Bewegung ziehe ich ihm die Beine weg, sodass er nach hinten auf seinen Rücken fällt, wie ein Raubtier springe ich auf ihn und kralle meine Fingernägel in seine Luftröhre.

Eine Spritze wird ruckartig in meinen Hals gestochen. Ich bekomme nur noch ein leises Fauchen heraus, bis die Dunkelheit mich verschluckt.

Liebe Leser, dies ist meine überarbeitete Version von Irgendwie kaputt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 30, 2017 ⏰

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