Es war dunkel in dieser einen Sommernacht.
Diese Nacht, die wie alle anderen war.
Ein Noctuh saß in den Bäumen und stieß für es typische Laute aus.
Ein sanfter, kühler Wind strich über das Gras, das wie von kleinen Wellen angetrieben hin und her wogte.
Die Sterne standen starr am wolkenlosen Himmel und der Mond, eine runde Scheibe, tauchte alles in ein düsteres Licht.
Die Nacht gehörte allein den Pokemon.
Doch im hohen Gras, dort, auf einem kleinen Hügel saßen drei Leute mit ihren Pokemon.
Einer von ihnen hatte lilafarbenes Haar und Kleidung, die er voll und ganz an sein Noktuska, das neben ihm saß, angepasst hatte.
Eine Andere hatte sich an ihr Tauboss gelehnt, die Hände bequem hinter dem Kopf verschränkt. Ihr rotes Haar schimmerte schwach im Mondlicht und mit ihren sturmgrauen, warmen Augen blickte sie mit einem wartenden Gesichtsausdruck durch die Gegend.Vor ihr saß ein grünhaariger Junge im Schneidersitz im trockenen Gras, an seiner Seite ein Roserade, das an einem rosafarbenen Pokeriegel knabberte.
Der Junge gähnte kurz und hielt sich vornehm die Hand vor den Mund, seine dunkelgrünen Augen blitzten im schwachen Licht auf, als er den Kopf herumdrehte.
"Da kommt sie."
Aus der Ferne war ein leises Rufen zu hören und ein Mädchen, das eine zerknitterte, braune Papiertüte in der Hand schwenkte, rannte auf die wartenden Trainer zu.
Ein zierliches Papinella flatterte vor ihr her und landete auf ihrem Kopf, als seine Trainerin außer Atem vor den anderen stehen blieb.
"Schön das du endlich da bist, Maike - Schätzchen!"
Der lilahaarige Trainer drehte den Kopf in die Richtung der Braunhaarigen, welche ihm einen bösen Blick zuwarf, sich aber dann an die anderen wandte.
"Hab... noch schnell was zu essen geholt!"
Ihr Blick fiel auf das Roserade, welches, nach einer kurzen Unterbrechung, weiter an seinem Pokeriegel knabberte, und sie schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund.
"Möchtest du Roserade umbringen, Drew? Das sind Pirsifbeeren mit Zucker. Und in meinem Lager haben zehn Stück gefehlt. Dieses Pokemon wird bald an einem Zuckerschock sterben, wenn es so weitermacht!"
Der Grünhaarige riss seinem Pokemon schnell den Riegel aus der Hand und steckte ihn in die Hosentasche.
"Tut mir leid, Maike. Ich habe gedacht es wären meine. Aber wieso machst du bitteschön solche Pokeriegel?"
Er schnappte sich wie gewohnt ein paar Haare von der Stirn und setzte sein übliches, arrogantes Lächeln auf.
Die Braunhaarige verdrehte nur die Augen und ließ sich einige Zentimeter neben ihm rücklings in das Gras fallen.
"Was denkst du denn? Das die für mich sind? Die sind natürlich für meinen Herr Nimmersatt, Mampfaxo."
Der Junge warf dem Mädchen, welches wie gebannt zu den Sternen hinaufsah, einen unauffälligen, liebevollen Seitenblick zu.
Leider nicht unauffällig genug, denn der lilahaarige Trainer öffnete den Mund um zu einem spöttischen Kommentar anzusetzen, wurde aber von der Rothaarigen, die ihm bedeutete zu Schweigen, unterbrochen.
"Da! Ich hab eine gesehen!"
Plötzlich riss die Braunhaarige aufgeregt eine Hand in die Höhe und setzte sich ruckartig auf, und Papinella, das sich gemütlich auf ihrem Bauch niedergelassen hatte, flatterte erschrocken auf.
"Schon gut, du musst doch nicht gleich so durchdrehen."
Aber auch der Junge blickte interessiert zum Himmel hinauf, über den jetzt viele kleine Lichter sausten.
"Wunderschön..."
Die rothaarige Trainerin, die bis jetzt noch nichts gesagt hatte, seufzte zufrieden und lehnte sich noch weiter zurück, was ihr Tauboss mit einem zutraulichen Gurren akzeptierte.
"Wenn man eine Sternschnuppe sieht, darf man sich doch etwas wünschen, oder?"
Maike warf einen Seitenblick zu ihren Kameraden, richtete ihren Blick aber schnell wieder zum sternenbedeckten Himmel.
"Wieso das denn? Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr die sich bei jeder ausgefallenen Wimper oder irgendwelchen anderen Dingen ein Plüschponita und ein Rayquaza als Starter wünschen!"
Maike seufzte nur erschöpft, aber immer bereit für eine gute Antwort.
"Halt die Klappe und wünsch dir einfach was, Graskopf."
Sie schloss zufrieden die Augen und lehnte ihren Kopf zutraulich direkt an die Schulter des Jungen, der, von plötzlicher Unsicherheit erfasst, rot um die Nase wurde.
Zu seinem Glück konnten das die anderen nicht sehen, aber Solidad, die die angespannte Haltung des Jungen bemerkte, lächelte leicht.
Der Grünhaarige hatte sich aber schnell wieder gefasst und schnippte sich eine weitere, herabhängende Strähne aus dem Gesicht und lenkte mit einer für ihn ungewöhnlich sanften Stimme ein.
"Also gut, aber nur als Entschuldigung dafür das Roserade deine Pokeriegel gestohlen hat."
Sein Pokemon warf ihm einen bösen Seitenblick zu.
"Mein Wunsch ist..."
"Pscht!"
Die Blauäugige öffnete langsam die Augen, hob den Kopf vorsichtig von seiner Schulter und legte ihm sanft einen Finger auf die Lippen.
Ihr hellbraunes Haar, das zur Hälfte unter einem grünen Kopftuch mit Pokeballmuster versteckt war, schimmerte im Mondlicht und ihre blauen Augen strahlten wie die kleinen, funkelnden Sterne am Nachthimmel.
"Man darf den Wunsch doch nicht laut aussprechen!"
Der Junge schob sanft ihren Finger zur Seite und schüttelte leicht den Kopf, wobei ein paar seiner Haare wieder zurück ins Gesicht fielen.
"Ich denke, das hier sollte ich lieber laut aussprechen."
Er stand langsam auf und hielt dem Mädchen eine rote Rose vor die Nase, die sie mit großen, runden Augen und unsicher zitternden Fingern annahm und leicht daran schnupperte.
Ihr Herz raste und sie nahm den Duft der roten Blume, die auch ein bisschen nach dem Grünhaarigen roch, noch viel deutlicher wahr als sonst.
"Drew..."
Der Junge lächelte dem Mädchen nur kurz zu und richtete dann seinen Blick zum Himmel um seinen Wunsch auszusprechen.
Seine Stimme war leise wie der sanfte Wind der durch die Bäume strich, war aber voller Wärme.
"Ich wünsche mir, dass das schönste Mädchen auf dieser Welt endlich die Zeichen, die ich ihr gebe, erkennt und ernst nimmt und mein Verhalten durchschaut."
Mit diesen Worten wandte er sich ab und lief, zusammen mit seinem Roserade, den Weg entlang, weg, zur nächsten Stadt.
Von fern waren noch leise Worte zu vernehmen.
"Wir sehen uns beim nächsten Wettbewerb... Pass bitte auf dich auf, Maike."
Hinter ihm ließ er drei Trainer zurück, einen ausnahmsweise stillen Koordinator mit einem Noktuska, eine rothaarige junge Frau mit einem Tauboss, die ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht hatte und ein braunhaariges, junges Mädchen mit einem Papinella auf dem Kopf, das sich mit klopfendem Herzen eine rote Rose an die Brust drückte, ungeachtet der Stacheln, die sich durch die dünne Kleidung des Mädchens bohrten.
Und es war eine ganz normale Nacht auf dieser Wiese.
Die Noctuh schrien, das Gras wogte sanft im Wind und ein paar Liebiskus sprangen vor der etwas weiter entfernten Küste in die Luft, ungeachtet der Tatsache, das niemand sie sehen konnte.
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... OOC? Langweilig? Check.
~LG ContestGlaceon
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Pokemon Oneshots
FanfictionEin ganz gewöhnliches Pokemon Oneshot Buch, hauptsächlich Contestshipping, aber es kommen bestimmt noch ein paar andere Sachen ^ ^ Pokemon gehört mir leider nicht 😉