16.Kapitel

152 5 2
                                    

Wir starrten uns an. Er hatte blaue Augen die im Dämmerlicht wunderschön schimmerten. Seine braunen Haare waren nicht unter einer Perücke versteckt, sondern waren mit einer grünen Samtschleife zurückgebunden, die passend zu seinem dunkel grünen Rock passte.
,,Eure Hoheit?" fragte er entsetzt und holte mich damit in die Gegenwart zurück. Seine Stimme war tief aber sanft. Er machte eine Verbeugung. Ich machte einen nicht sehr eleganten Knicks, da meine Knie so weich waren, ich fragte mich nur warum. Ich sah beschämt zu Boden. Ich konnte ihm nicht noch einmal in die Augen sehen, sonst wüsste ich nicht was ich sagen sollte. Also schaute ich auf den Boden. ,,Monsieur....?" ,,Marquis de Clermont" sagte er und ich wiederholte es. ,,Guten Tag, Marquis de Clermont." Ich schaute immer noch auf den Boden. ,,Es tut mir leid wenn ich Ihnen wehgetan habe. Ich sollte besser aufpassen." Sagte ich und hoffte nicht, dass er merkte wie meine Stimme zitterte. ,,Nein, mir geht es gut, Eure Hoheit. Ich hoffe euch auch? Ich war ein wenig in Gedanken" ,,Ja, sicher." ,,Verzeiht, Hoheit. Warum schaut ihr auf den Boden?" Das war zu viel. ,,Verzeiht" sagte ich und rannte los. Ich hörte noch wie der Marquis de Clermont etwas sagte, verstand es aber nicht, da ich nur das Blut in meinen Ohren Rauschen hörte. Ich rannte dieTreppe hinunter in den Großen Garten und setzte mich an einen Teich. Warum hatte der Marquis de Clermont mich so aus der Fassung gebracht? Seine Augen waren so wunderschön und sein Rock saß ihm wie angegossen. Er schien auch sehr freundlich. ,,Clara! Da bist du endlich!" Rief eine Stimme und ich drehte mich um. Viktoria kam angelaufen und sogar das wirkte bei ihr perfekt. Ich fragte mich wieso sie nicht einfach Königin werden sollte. Sie war elegant, schön und sie würde bestimmt schnell jemanden finden um zu heiraten. ,,Clara." Sagte sie noch mal und atmete schwer. ,,Alle suchen dich wir müssen bald auf dem Balkon sein. Was ist den los?" Ich wusste nicht ob ich ihr von der Begegnung mir dem Marquis de Clermont erzählen sollte. ,,Du musst es aber für dich behalten." Sagte ich und sah sie an. ,,Natürlich ich werde niemanden etwas davon erzählen." Sie setzte sich neben mich und ich fing an zu erzählen, nachdem ich fertig war schaute ich sie an. ,,Du magst ihn scheinbar. Warum lädst du ihn nicht einfach mal zum Tee ein?" ,,Wie soll ich das denn machen? Ich konnte nicht ansehen." ,,Clara, wir können nachher weiter reden, aber jetzt müssen wir los! Komm." Sagte Viktoria streng. ,,Ja ich komme." Es lief gerade eine Zofe an uns vorbei und Viktoria fragte sie ob sie Élodie holen konnte. Die Zofe lief eilig los und Élodie kam noch mehreren Minuten schweigen. ,,Eure Hoheit, ist alles in Ordnung?" Sie machte eine Révérence vor Viktoria und mir. ,,Élodie nicht?" Fragte Viktoria. ,,Kannst du bitte Clara noch einmal zurecht machen?" ,,Sicher, Eure Hoheit." Élodie rückte das Diadem noch einmal zurecht und überprüfte den Sitz meiner Haare. Danach strich sie mein Kleid noch einmal Glatt und prüfte mich einmal von oben bis unten. ,,Ich denke sie sind fertig, Eure Hoheit. Kann ich noch behilflich sein?" ,,Nein, danke Élodie." Sagte ich freundlich. Sie mache eine Révérence und verschwand. ,,Komm, jetzt." Sagte Viktoria und ich lief ihr hinterher.
***
,,Viktoria! Clara! Da seid ihr endlich." Sagte mein Vater. Er sah ein wenig besorgt aus. Meine Mutter sah so aus aus würde sie mich am liebsten erwürgen. Vater bemerkte es scheinbar auch und legte ihr einen Arm um die Schulter. Ich machte einen knicks. ,,Verzeiht Mutter, Vater. Ich wurde aufgehalten." ,,Nun, dann lasst uns jetzt gehen." Sagte Viktoria. Wir gingen alle zum Balkon. Ich sah die Menschenmassen sie draußen standen und mir wurde schlecht. Tief durchatmen, sagte ich mir. Ich atme ein paar mal tief ein und aus, danach setzte ich mein schönstes Lächeln auf und folgte dem Königspaar hinaus. Wie immer stand oder saß ich links neben meinem Vater, immer darauf bedacht einen Schritt hinter ihm zu stehen um nicht die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Wir winkten und lächelten wie es sich gehörte. Nach einigen Minuten, In denen auch die Berater auf den Balkon gekommen waren, denen ich aber keine große Aufmerksamkeit schenkte, fing der König an zu reden. ,,Mein Geliebtes Volk." Fing er an, kam jedoch nicht weiter, da das Volk anfing zu jubeln. Meine Eltern waren unglaublich beliebt. Warum, wusste ich nicht. Werde ich auch irgendwann so vom Volk angenommen werden? ,,Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr....." ich hörte irgendwann nicht mehr zu. Es war jedes Jahr immer dasselbe. Als mein Vater sagte ,,Dieses Jahr wird meine geliebte Tochter Kronprizessin Clara Emma Jaqueline von Frankreich" hörte ich auf. ,,offiziell als Kronprinzessin eingeweiht. Es wird eine Große Zeremonie stattfinden." Stimmt! Das hatte ich ganz vergessen, durch die ganze Heiratsgeschichte hatte ich meine Einweihung vergessen. ,,Ich hoffe ich kann auf ihre Unterstützung zählen." Ich hatte Applaus oder Jubel erwartet, jedoch nicht, dass. Die Leute fingen plötzlich an etwas zu rufen, dass sich wie ,,Wir wollen eine gesicherte Trohnfolge!" Und ,,Wann wird endlich geheiratet?" Das Lachen meines Vaters sah nu nicht mehr so leicht aus, sondern gequält. ,,Mein Volk, ich....." fing er an doch kam nicht weit. War das, das Volk, bei dem ich einmal dachte es mochte mein Vater. Nein. Sie mögen ihn nicht, wegen mir. Weil ich zu wählerisch und zu fordernd bin was meinen Ehemann angeht. Ich konnte nicht zulassen, dass sie meinen Vater deswegen verurteilen. Und plötzlich handelte mein Körper ganz wie von alleine. Ich lief zu meinem Vater und stellte mich auf seinen Platz. Mit lauter Stimme fing ich an ,,Bitte beruhigen Sie sich und hören sie mir zu." Und es wurde tatsächlich ruhig. ,,Ich möchte, dass sie wissen, dass mein Vater keine Schuld trägt. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten jede Menge junger Männer kennengelernt, doch niemand entsprach meine Vorstellungen. Ich wahr zu Egoistisch und wählerisch. Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Ich werde versprechen, dass ich in den nächsten zwei Monaten heiraten werde, und in den nächsten vier Monaten einen Thronerben gebären werde. Aber ich bitte Sie, beschuldigen sie nicht meinen Vater. Der König setzt sich für das Land ein und liebt es." Ich trat eine. Schritt zurück und stellten mich dann wieder links neben meinen Vater. Dieser sah mich an und sah blass aus. Als er sich, jedoch wieder bewusst machte wo wir waren drehte er sich zum Volk und sagte ,,Vielen Dank, dass sie uns zugehört haben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag." Dann drehte er sich um und wir folgten ihm ins Schloss.

Die BallnachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt