Vampirinternat

Auferstanden von den "Toten"

Gabriels PoV:

"Falls das Kilis Henkersmahl sein soll, du bist etwas zu spät dran. Und was willst du überhaupt in der Kammer des Grauen. Ihn wieder lebendig prügeln?"
Mit diesen Worten knallt Luk das Verbandszeug und das Messer auf den Tisch, neben Kili. Ich packe die Maus und kämpfe mich, am Gerümpel vorbei, wieder nach vorne. "Nein, diese Maus wird nicht gegessen. Und hier, weil wir hier ungestört sind, und es hier Mäuse gibt. Und weil hier ein Tisch steht." Ich drücke daraufhin Luk die Maus in die Hände und nehme das Messer zur Hand und fange damit an Kilis pechschwarzes T-Shirt aufzuschneiden. "Gabriel, was machst du?!" Schockiert sieht mir Luk zu, währenddem ich Kilis Brust frei mache. Dabei fällt mein Blick auf Kilis Seite. "Schau mal Luk, die Narben an seiner Seite...." Wir schauen uns beide an, und keiner wagt es auszusprechen. Ohne Zweifel wurde Kili irgenwann mal ausgepeitscht. "Du hast jetzt nicht ernsthaft sein T-Shirt zerschnitten, um zu schauen, ob Kili Narben hat. Jetzt rück schon raus mit der Sprache!" Sichtlich genervt schaut mich Luk an. "Wir werden ihn wieder beleben, mit einem uralten, kaum bekannten Ritual." Luk schaut mich nun eher zweifelnd an. "Du meinst jetzt nicht etwa Dämonen rufen, und wusch ist er wieder lebendig?" Ich klopfe ihm auf die Schulter. "Aber wieso denn so kompliziert, wenn es auch einfach geht? Wenn ein Vampir nicht durch ein Pfahl im Herz gestorben ist, kann man ihn wieder beleben. Man muss dazu nur frisches Blut, von einem noch schlagenden Herz irgenwie in sein Herz kriegen. Dazu das Messer und die Maus und das Verbandszeug. Und jetzt gibst du mir die Maus, und suchst Kili nach Kreuzen und Silber oder sonst vampirfeindlichem Zeug ab." Protestierend tritt mir Luk gegen das Schienbein. "Sag mal hackts? Ich reagier genau wie du auf dieses Zeug!" Mir das Schienbein haltend erkläre ich ihm, dass er weniger reagiert, weil er Halbvampir ist, und dass Kili nur wiederbelebt werden kann, wenn er frei von vampirfeindlichen Zeug ist. Daraufhin schmeisst mir Luk die arme Maus zu und durchsucht Kili von Kopf bis Fuss und findet dabei zwölf Kreuze, sieben von denen aus Silber, drei kleine Ampullen voll Weihwasser und nen ganzen Knoblauch. Kein wunder entwickelt der keine Kräfte, bei dem Zeug was er mit sich rumschleppt. Ich nehme das Messer, atme noch einmal kurz durch, schicke ein Stossgebet Richtung Himmel, und dann ramme ich Kili die Klinge ins Herz. Als ich sie raus ziehe, läuft zu meinem Erstaunen kein Blut raus. Luk erinnert mich darauf hin höflichst, dass jeder Vampir, egal wie vampirisch, kein schlagendes Herz mehr hat. Dann wird die Maus geopfert. Ich schneide ihr die Kehle auf, und drücke das nun quiekende und blutende Tier auf die Wunde in Kilis Brust, bis es nicht mehr zappelt und tot zu sein scheint. "Jetzt heisst es warten und hoffen" lass ich Luk wissen. Der darauf hin seufzt, und sich der Wand nach auf den Boden gleiten lässt. Ich tu es ihm gleich.

Bitte Kili, komm zurück.

Luk PoV:

Ich bin skeptisch. Um nicht zu sagen, ich glaube auf keinen Fall dass es funktioniert, auch wenn das bedeuted, dass wir unseren Freund für immer verloren haben. Ich höre Gabriel tief seufzen: "Jetzt können wir nur noch warten. Ich hoffe, es klappt." Ich balle die Fäuste. "Sonst kann Raffzahn etwas erleben, dieser Mistkerl." Wie auf Kommando fliegt in diesem Moment die Tür auf und Gabriel und ich wirbeln herum. Ein höchst erzürnter Raffzahn steht auf der Schwelle. Ich stöhne innerlich laut auf. Wenn man vom Teufel spricht. Raffzahn wartet nicht, sondern schreit sofort los: "Was fällt euch eigentlich ein, ihr ungezogenes Pack, einfach zu verschwinden? Eure Strafe ist noch lange nicht abgesessen!" Da platzt Gabriel der Kragen. Ich sehe, wie er die Hände zu Fäusten ballt, dann legt er los. Und dabei steht er Raffzahn in keinster Weise nach. "Was erlauben Sie sich eigentlich?! Haben Sie auch nur ein Fünkchen Moral in Ihrem alten, vergammelten Körper stecken? Da hinter uns liegt unser Freund. Unser Freund! Den Sie umgebracht haben!" Raffzahn bleibt die Galle im Hals stecken und für einen Moment ist es totenstill, während die beiden sich mit blitzenden Augen anfunkeln. Und plötzlich. In diese Stille hinein hören wir alle laut und deutlich ein Seufzen. Und dann eine verschlafene Stimme: "Was ist denn hier los?" Gabriel und ich wirbeln herum, während Raffzahn mit leerem Blick weiter unbeholfen hinter uns starrt. Da liegt Kili, aber es ist nicht länger tot, also ganz tot eben, nein er bewegt sich und ist genau gesagt gerade dabei, sich aufzusetzen und mustert jns verwirrt. "Bin ich eingeschlafen? Moment, ich war doch gerade noch in der eisernen Jungfrau." Sein Blick klärt sich zunehmend. "In die Sie mich gestopft haben" Sein Blick fixiert Raffzahn mit einer Präsenz, bei der es mir eiskalt den Rücken herunterläuft. Raffzah liegt zwar mit seinen killer Blicken auch ziemlich nahe daran, aber Kili hat einen drauf, in dem etwas abgrundtief gefährliches und uraltes schlummert. Er kommt mir von irgendwoher bekannt vor. Selbst Raffzahn muss es etwas unwohl geworden sein, denn er wirkt plötzlich nicht mehr ganz so selbstsicher. Für einmal scheint jemand und dazu noch ein Schüler wie wir, die Oberhand über Raffzahn zu haben. Dieser Triumph verschwindet jedoch schnell wieder als Kili sich vom Tisch herunter steigen will, dabei ins Rollen gerät und ziemlich unsanft auf dem Hintern landet. Ich beeile mich, ihm zu Hilfe zu kommen, während Gabriel Raffzahn immer noch bitterböse anstarrt. Besonders weil er wieder zu lachen angefangen hat. Der hat wohl einen guten Tag heute. Kilis Bewegungen sind seltsam ungelenk, als er sich aufrappelt. Aber naja man kann ihm dabei keinen Vorwurf machen. Der Arme war ja schliesslich tot. Mehr als tot sogar. Und von unserem Schulleiter, der für die ganze Misere verantwortlich ist, kommt nicht einmal der Anflug von Reue, geschweige denn eine Entschuldigung. Mittlerweile haben auch Marlon und Melanie, diese falsche Schlange den Weg hierher gefunden und scheinen kein Problem dabei zu haben, dass sich die Darbietung in die Kapelle verlegt hat.